Eine verrückte zweite Halbzeit
5 Notizen zum Auswärtssieg in Ingolstadt
Es war ein hartes Stück Arbeit: Die Fortuna überstand am Samstagnachmittag eine verrückte zweite Halbzeit und eine turbulente Schlussphase und entführte drei Punkte aus Ingolstadt. Nachdem die erste Hälfte nicht gerade vor Höhepunkten strotzte, bot die zweite umso mehr Gesprächsstoff. Fünf Notizen zum Auswärtssieg auf der Schanz:
1. Zwei unterschiedliche Halbzeiten
0,06 zu 0,07 – so lautete am Samstagmittag der Expected-Goals-Wert zur Halbzeit. Und so war es kaum verwunderlich, dass die Fortuna und der FCI torlos in die Kabinen gingen. Als die Mannschaften wieder rauskamen, war von Langeweile keine Spur mehr: Die Fortuna wurde offensivstärker und ging in Führung, und als Ingolstadt öffnete, boten sich den Fortunen Räume für gefährliche Konter. Die zweite Hälfte wurde um ein Vielfaches spannender, wilder, turbulenter und unterhaltsamer.
2. Nareys Assist-Doppelpack
Sommer-Neuzugang Khaled Narey hat am Sonntag einmal mehr seine starke Form unter Beweis gestellt. Beide Düsseldorfer Tore bereitete der Außenbahnspieler vor: Erst flankte er perfekt auf den Kopf von Andre Hoffmann, der das 1:0 erzielte, später legte er für Matthias Zimmermann auf. Narey hat sich durch seine beiden Assists an die Spitze der vereinsinternen Torjägerliste gesetzt und war mit seinen insgesamt vier Torvorlagen und zwei selbst erzielten Treffern an mehr als der Hälfte der elf Düsseldorfer Treffer in dieser Saison beteiligt. Ligaweit (Stand: vor den Sonntagsspielen des achten Spieltags) hat nur St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh mehr Tore vorbereitet als Narey.
3. Zimbos verrückte halbe Stunde
32 Minuten lang kam Matthias Zimmermann am Samstag zum Einsatz – Fortunas Rechtsverteidiger erlebte in dieser Zeit allerdings mehr als in manchen vorangegangenen Einsätzen über 90 Minuten. Unmittelbar nach dem Führungstreffer baute F95-Coach Christian Preußer sein Team um, brachte „Zimbo“ als neuen Außenverteidiger und beorderte Khaled Narey eine Position nach vorne. Eine knappe Viertelstunde war es dann Zimmermann, der sich von seiner Defensivposition vors gegnerische Tor schlich und mit einem strammen Schuss das 2:0 erzielte. Wiederum eine Viertelstunde später war Schluss: „Zimbo“ musste mit einer Fleischwunde ausgewechselt werden und wurde noch in der Kabine genäht. Gute Besserung an dieser Stelle!
4. Der ersten Platzverweis der Saison
Torhüter Florian Kastenmeier wurde zum ersten Fortunen in der Spielzeit 2021/22, der des Feldes verwiesen wurde. In einer kuriosen Szene berührte der Keeper den Ball außerhalb seines Strafraums mit der Hand und sah dafür die Rote Karte. Sein Vertreter Raphael Wolf machte seine Sache anschließend ordentlich, parierte eine Ingolstädter Großchance und hatte anschließend nur beim Elfmeter das Nachsehen. Wie lange Kastenmeier vom DFB gesperrt wird, steht noch nicht fest. Beim Heimspiel gegen den SC Paderborn am nächsten Wochenende müssen die Rot-Weißen aber auf jeden Fall ohne ihren Stammtorhüter auskommen.
5. Und dann war da noch …
… einer der kuriosesten „Kopfbälle“ in letzter Zeit: Andre Hoffmann wollte einen Ball lang nach vorne schlagen, traf aber nur Marcel Sobottkas Hinterkopf. „Cello“, überrascht von dem Ball, ging kurz zu Boden, konnte aber problemlos weiterspielen. „Eine unnötige Aktion von mir. Aber danach hat ‚Cello‘ ein gutes Spiel gemacht – vielleicht habe ich ihn ja durch den Schuss ein wenig aufgeweckt“, musste Hoffmann nach dem Abpfiff schmunzeln.