„Die Genesungswünsche haben mir viel Kraft gegeben“
Interview: Andre Hoffmann spricht nach seiner Verletzung
Das Spiel der Fortuna gegen Hannover 96 war keine Viertelstunde alt, da hatte die Partie ihren ersten großen Schock-Moment: Andre Hoffmann blieb nach einem Zusammenprall verletzt liegen und musste abtransportiert werden. Am Montag konnte der Verein bekanntgeben, dass der Innenverteidiger zwar ein schweres Trauma der Halswirbelsäule und eine Gehirnerschütterung erlitten hat, Frakturen aber ausgeschlossen werden konnten. Im Kurz-Interview spricht ‚Hoffi‘ nun über seine Verletzung und die vielen Nachrichten und Genesungswünsche, die ihn seitdem erreicht haben.
Hoffi, die wichtigste Frage zu Beginn – wie geht es Dir?
Den Umständen entsprechend gut! Mein aktueller Zustand ist nicht besonders gut, aber aktuell ärgere ich mich nicht darüber – viel mehr freue ich mich über die Diagnose, dass alle wirklich schwerwiegenden Verletzungen ausgeschlossen werden konnten.
Hast Du die Szene, die zu Deiner Verletzung führte, noch vor Augen? Erinnerst Du Dich überhaupt daran?
Tatsächlich hatte ich ein paar Sekunden lang einen kleinen Blackout. Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie ich zum Ball gegangen bin – dann geht es für mich damit weiter, dass der Arzt auf dem Platz ist. Da fehlen mir ein paar Augenblicke. Obwohl mir manche davon abgeraten haben, habe ich mir die Szene hinterher noch mehrfach angesehen. Da hat es mich tatsächlich ein wenig durchgeschüttelt.
Als Du abtransportiert wurdest, gab es einen Moment, in dem Du auf der Trage liegend die Faust nach oben gereckt hast, während die Fans Deinen Namen gerufen haben.
Das war wirklich sehr emotional. Die Rufe und der Applaus sind bei mir angekommen, deswegen wollte ich den Fans ein Zeichen geben, dass es mir einigermaßen gut geht. In diesem Moment war ich in erster Linie enttäuscht darüber, nicht weiterspielen zu können, dazu hatte ich natürlich eine große Ungewissheit, weil ich nicht wusste, wie schwer ich mich verletzt habe.
Auch in den Stunden und Tagen nach dem Spiel haben Dich viele Nachrichten und Genesungswünsche erreicht. Hat Dir das in irgendeiner Art und Weise geholfen?
Ja, absolut. Was ich an Nachrichten erhalten habe – von Fortuna-Fans, Vereinsverantwortlichen, Teamkollegen, dem Staff, aber auch von vielen Leuten aus Hannover und aus ganz Deutschland – war schon sehr beeindruckend. Ich war wirklich überwältigt, als ich das erste Mal mein Handy wieder in der Hand hatte und gesehen habe, wie viele Nachrichten mich erreicht haben. Das hat mir auch gezeigt, dass ich in diesem Verein sehr wertgeschätzt werde. Die Genesungswünsche haben mir viel Kraft gegeben.
Wie sehen nun Deine nächsten Schritte aus?
Ich kann da noch gar keinen zeitlichen Rahmen benennen – denn das können die Ärzte auch nur zum Teil. In diesem Rahmen möchte ich auch erwähnen, dass alle Ärzte und Sanitäter einen wirklich guten Job gemacht haben – dafür kann ich mich nur bedanken. Zunächst einmal bin ich froh, nun wieder zuhause zu sein. In den nächsten Tagen ist ausschließlich Ruhe angeordnet und ich werde weiter von unserem Neurologen und unserem Mannschaftsarzt betreut. Dann entscheiden wir, wie die nächsten Schritte aussehen, und wann und wie ich langsam wieder an den Sport herangeführt werde.