Die wichtigsten Aussagen der Mitgliederversammlung
Aufsichtsrat und Vorstand richten Worte an die Mitglieder
Bei der Mitgliederversammlung 2021 berichteten die Verantwortlichen der Fortuna über die aktuelle Situation des Traditionsvereins. Hier gibt es die wichtigsten Aussagen aus den Reden des Aufsichtsratsvorsitzenden Björn Borgerding sowie des gesamten Vorstands um Alexander Jobst, Klaus Allofs und Arnd Hovemann.
Hier geht's zur Zusammenfassung der Mitgliederversammlung 2021.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Björn Borgerding über …
… die Entwicklung des Fußballs: „Die Pandemie hat nochmal ganz deutlich gezeigt, dass sich der Fußball in den letzten Jahren leider oft in die falsche Richtung entwickelt hat und dass es dringend gilt, gegenzusteuern. Für Vereine und den Sport allgemein stehen große Veränderungsprozesse an, die jedoch mit viel Empathie moderiert und vermittelt werden müssen.“
… die Probleme des Fußballs: „Eins der größten Probleme ist, dass der Fußball überaltert, was auch unser Verein deutlich zu spüren bekommt. Das Durchschnittsalter eines neuen Fortuna-Mitglieds bei Eintritt in unseren Verein ist in den letzten Jahren um fast zehn Jahre gestiegen. […] Man muss nur mit offenen Augen am Spieltag durch unser Stadion laufen und wird feststellen, dass wir die hochinteressante Zielgruppe der 14- bis 25-Jährigen nur noch ganz selten erreichen. Dieser Zielgruppe reicht es nicht mehr aus, nur 90 Minuten Fußball am Stück zu schauen. […] Die Frage ist jedoch, wie wir unseren Verein und konkret unsere Angebotsstruktur verändern können, um weiterhin interessant für junge neue Mitglieder zu sein.“
… die Zusammensetzung des neuen Vorstands: „Nach langem und ausgiebigem Analyseprozess haben wir uns entschieden, den Vorstand strukturell und personell zu verändern. Durch die personellen Wechsel und der Verkleinerung des Vorstands von vier auf drei Personen vereinfachen wir Entscheidungsprozesse, sorgen für klare Aufgabenverteilungen, verringern mittelfristig deutlich die Vorstandskosten und sorgen für eine inhaltlich neue Ausrichtung, die der Aufsichtsrat in seinen Strategiesitzungen erarbeitet hat.“
… Alexander Jobst: „Alexander Jobst weiß, wie ein emotionaler Fußballverein tickt und er hat bewiesen, dass er sich in einem nicht einfachen Umfeld durchbeißen kann. Er hat bewiesen, dass er einer der Top-Vermarkter des deutschen Sports ist. Auch das brauchen wir, um wirtschaftlich und dann hoffentlich auch sportlich die nächsten Schritte gehen zu können. Alex hat darüber hinaus schon früh ein Gespür für Trends und neue Angebote gezeigt. Viel wichtiger als seine eindrucksvolle Vita und seine Erfolge war uns jedoch, dass er sehr bodenständig, unaufgeregt und demütig daherkam.“
… Arnd Hovemann: „Arnd Hovemann ist der Herr der Zahlen und einer der Gründe, warum wir so gut durch die COVID-19-Pandemie gekommen sind. Arnd ist bereits seit einigen Jahren bei unserer Fortuna und es gab mehrere Versuche aus der Bundesliga, Arnd abzuwerben. Für ihn war jedoch immer klar, dass er seinen Weg bei unserer Fortuna weitergehen möchte. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen auch uns die Pandemie voll getroffen hat, wollten wir dem Thema Finanzen durch seine Bestellung eine noch größere Aufmerksamkeit schenken."
… Klaus Allofs: „Klaus Allofs ist das perfekte Bindeglied zwischen Tradition und Moderne. Er ist ein großes Gesicht der alten Fußballwelt, jedoch der neuen Welt gegenüber jederzeit aufgeschlossen und interessiert. Klaus will zum Ende seiner Karriere beweisen, dass er auch in Düsseldorf erfolgreich sein kann. Wer ihn in den letzten Wochen und Monaten erlebt hat, wird bestätigen, mit welch unfassbaren Zeitaufwand und Intensität sich Klaus den Baustellen unseres Vereins gewidmet hat. Und die letzten Wochen haben gezeigt, dass nicht nur unten auf dem Platz, sondern auch auf der Geschäftsstelle und im Vorstand ein Team zusammenwächst.“
… die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder: „Ich möchte mich, im Namen des gesamten Aufsichtsrats, ganz herzlich bei allen drei ausgeschiedenen Vorständen für ihre Arbeit und ihr Engagement für unsere Fortuna bedanken. Auch wenn es hier und da am Ende gerumpelt hat und die Gespräche nicht einfach waren, sind wir doch alle vernünftig auseinandergegangen.“
… das Thema eSports: „Als Alexander Jobst 2014 mehrere Millionen Euro in eSports-Rechte investiert hat, wurde er zunächst nur belächelt und kritisiert. Kaum jemand hat sich damals vorstellen können, welche Rolle eSports gerade bei den jungen Menschen einmal spielen würde. Im letzten Jahr war es dann der Verkauf der eSports-Rechte, der Schalke 04 am Leben gehalten hat. Ich persönlich bin kein „Zocker” oder Freund von eSports, sondern noch ein klassisches Bolzplatzkind – es ist aber unsere Pflicht, sich damit auseinanderzusetzen.“
… das Engagement der CSR-Abteilung: „Vielleicht haben zu wenige das Engagement unserer CSR-Abteilung in der Pandemie mitbekommen: Tolle schulische oder ausbildungstechnische Projekte in der Stadt, klare Kante gegen rechts, breites Engagement in der Ukraine-Krise. Darauf können und dürfen wir stolz sein, liebe Mitglieder. Das müssen wir aber auch stolz und selbstbewusst kommunizieren.“
… Frauen in den Gremien der Fortuna: „Im letztjährigen Bericht des Aufsichtsrates habe ich gesagt, dass ehrenamtliches Engagement in diesem Verein gesehen, gefördert und wertgeschätzt wird. Zusätzlich kam vermehrt der Ruf nach mehr Frauen in den höchsten Gremien unseres Vereins. Wir als Aufsichtsrat begrüßen diesen Wunsch der Mitglieder und haben mit unserer Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ja bereits seit vielen Jahren eine kompetente Kollegin in unseren Reihen. Es war uns deshalb wichtig, diesen Worten auch direkt Taten folgen zu lassen. Deswegen war unsere erste Entscheidung nach der Mitgliederversammlung, Andrea Köhn als erste Frau überhaupt in den Ehrenrat zu berufen.“
Der Vorstandsvorsitzende Alexander Jobst über …
… die jüngere Vergangenheit der Fortuna: „Nach weit über 100 Einzelgesprächen in meinen ersten Wochen bei der Fortuna – mit den Mitarbeitenden, mit Mitgliedern, mit Fans, mit den Verantwortlichen der Stadt, mit unseren Sponsoren, ist sehr deutlich geworden: Die Fortuna hat in den vergangenen Jahren viele sportliche und wirtschaftliche Aufs und Abs erlebt. Das ist vor allem für Euch Mitglieder und Fans sehr emotional und nicht immer nachvollziehbar. Dem Verein wurde viel Vertrauen geschenkt und – so ehrlich müssen wir sein – die Mitglieder und Fans sind das eine oder andere Mal enttäuscht worden.“
… die Zukunft des Vereins: „Die Fortuna braucht wieder Kontinuität – sportlich und bei den handelnden Personen. Für den Verein – und ausschließlich um den geht es – ist dies wichtig und aus meiner Sicht für eine erfolgreiche Zukunft unablässig. Unsicherheit, Frustration und fehlende Orientierung, befeuert von der Pandemie, sollen der Vergangenheit angehören.“
… die Zusammenarbeit des Vorstands: „Ich stehe heute vor Euch mit dem Ziel, dass Klaus, Arnd und ich für Euch als ein Vorstand agieren und mit Euch offen und ehrlich die Basis für ein neues Fundament schaffen. Das Fundament heißt Vertrauen, dazu gehört harte Arbeit, Zeit und Kommunikation, warum wir was entscheiden.“
… die zukünftige Frauenfußball-Abteilung: „Wir freuen wir uns sehr, dass ab der kommenden Saison unsere erste U17-Mädchen-Fußballmannschaft an den Start geht. Wir werden den Mädchen- und Frauenfußball Schritt für Schritt aufbauen, fördern und mit unseren Mitteln den Breitensport in unserer Stadt unterstützen. Dieser Weg mit einem klaren gesellschaftlichen Bekenntnis passt zur Fortuna und wir untermauern ihn seit langer Zeit erfolgreich mit unseren zahlreichen sozialen Projekten.“
… die Fortuna als Verein: „Fortuna ist Fortuna und muss es auch bleiben. Das heißt dann auch – hier für alle nochmal deutlich: Wir sind ein Verein und wir bleiben das auch! Wir haben eine Verantwortung dazu. Mehr noch: Mit diesem klaren Bekenntnis in einer Zeit, in der der Fußball sich in der Zukunft verändern wird – ja verändern muss – ergibt sich für unseren Verein und sein wertebasiertes Handeln eine ganz große Chance: Eine Chance, noch deutlicher zu zeigen, woher wir kommen und für was wir stehen. Und deshalb: Wir werden – Vorstand und Aufsichtsrat – in unserer Verantwortung daran arbeiten, ein klares langfristiges, sportliches und gesellschaftliches Konzept für Fortuna zu erarbeiten – in unserer Stadt für unseren Verein.“
… das, wofür die Fortuna steht: “Der Verein, seine Fans und Sponsoren sowie die Stadt haben den Anspruch für die Erste Bundesliga. Aber: Darüber hinaus gibt es noch sehr viel mehr! Ganz ehrlich und das wurde mir sehr bewusst: Fortuna steht für weitaus mehr als unsere Lizenzspielermannschaft. Fortuna braucht wieder ein deutliches Bekenntnis zu dem was sie ist: Ein Verein mit einer enormen gesellschaftlichen Bedeutung in dieser Stadt.”
… das neue Funktionsgebäude: „Ich glaube, wir sind uns einig: Fortuna braucht professionelle, infrastrukturelle Bedingungen für Profis und Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen. Wir arbeiten Schritt für Schritt an der Realisierung dieses Projekts. Erstens: Nach monatelanger intensiver Planungsphase mit unserem Partner, der Peker Holding, arbeiten wir in den kommenden Wochen den Baugenehmigungsantrag aus und reichen diesen ein. Zweitens: Wir arbeiten mit höchster Sorgfalt und kaufmännischer Vernunft an der Finanzierung dieses wichtigen Projekts. Drittens: Wir realisieren nur das, was wir als Fortuna können! Das – liebe Fortunen – ist die wichtigste Prämisse. Denn für uns alle muss klar sein: In Zeiten eines herausfordernden Transfersommers für unsere Fortuna, einer hohen politischen Instabilität in unserer Welt, einer Ungewissheit wie die Pandemie vielleicht nochmals zurückkommt gehen wir so vor, dass wir große Sorge dafür tragen unsere wirtschaftliche Stabilität zu jederzeit zu gewährleisten und somit bis zum ersten Spatenstich noch eine Art ‘Notfall-Stop-Taste' drücken können.”
… die Gestaltung der Zukunft der Fortuna: „Fortuna – und das spüre ich – hat viel Energie. Wir können diese Energie aber nur dann für eine starke Fortuna umsetzen, wenn wir intern geschlossen sind und uns nicht gegenseitig diese Energie nehmen. Fortuna darf sich in Zukunft nicht selbst daran hindern, stark zu werden. Wenn wir diese Energie nach draußen tragen, dann bin ich sicher: Zusammen gestalten wir eine erfolgreiche Zukunft für Fortuna Düsseldorf. Das ist auch keine Parole, sondern ‚zusammen‘ heißt: Das Bewährte aus erfolgreicher Arbeit vieler Jahre beibehalten und Neues daraus entwickeln. Wir werden dann stark, wenn wir die Brücke bauen zwischen alt und neu. Damit Ihr mich richtig versteht: Ob alt oder neu – es geht nur, wenn wir an einem Strang und zusammen in die gleiche Richtung ziehen!“
Klaus Allofs, Vorstand Sport & Kommunikation, über …
... die neue Zusammensetzung im Bereich Sport: „Christian Weber füllt die neu geschaffene Position des Sportdirektors aus. Und das funktioniert bisher sehr gut und es beweist: Fortuna verfügt über großes Potenzial in den eigenen Reihen. Die Aufgabenbereiche für Sascha Rösler und Torge Hollmann wurden geschärft und unser Scouting mit Goran Vucic und Phillipp Klein komplettiert einen schlagkräftigen Bereich Sport. Dass alle den Verein gut kennen, Fortunen sind und wir so engagierte Mitarbeiter fördern, ist neben der Kompetenz der Fünf ein zusätzlicher Gewinn für uns alle.“
… den ehemaligen Cheftrainer Christian Preußer: „Der Start mit Christian war vielversprechend, der Weg hat sich aber leider nicht fortgesetzt, die Resultate blieben aus und wir befanden uns plötzlich in Abstiegsgefahr. Christian Preußer konnte die Leistung der Mannschaft zum Schluss zwar wieder steigern, aber nach vier Niederlagen ohne eigenes Tor sahen wir uns zum Wohle der Fortuna gezwungen, neue Lösungen zu finden. Auch wenn es nicht geklappt hat: Ich möchte Christian Preußer an dieser Stelle noch mal unseren Dank sagen und ihm auf dem weiteren Weg viel Glück wünschen. Ich bin mir sicher, dass er – auch mit den Erfahrungen, die er bei Fortuna sammeln konnte – seinen Weg gehen wird!“
… den neuen Cheftrainer Daniel Thioune: „Daniel Thioune überzeugt mit seinen Inhalten, er versprüht jede Menge Energie und überträgt sie auf die Mannschaft. Der Eindruck aus unseren ersten Gesprächen mit ihm hat sich bewahrheitet. Daniel hat große Lust auf Fortuna und mit seiner offenen, authentischen Art in kurzer Zeit große Akzeptanz bei unseren Fans erreicht. Damit passt unser Trainer zu unseren ambitionierten Zielen, die wir auch dank der erheblichen Verbesserung unserer Mannschaft nicht aus den Augen verlieren.“
… die sportlichen Ziele der Fortuna: „Wir sind maximal ehrgeizig und erfolgsorientiert. Dafür stehe ich, dafür stehen wir als Vorstand! Mittelfristig wollen wir zurück in die Bundesliga und uns dort auch etablieren – aber all das natürlich innerhalb der Rahmenbedingungen, die uns unser mitgliedergeführter Verein vorgibt. Und eines liegt mir ganz besonders am Herzen: Wir sollten uns nicht immer wieder in Grundsatzdiskussionen verlieren und uns selbst Steine in den Weg legen. Wir können nur dann erfolgreich sein, wenn wir als Fortuna unseren großen Weg gemeinsam gehen.“
… die Kaderplanung: „Wir befinden uns jetzt schon länger mitten in der Kaderplanung für die nächste Saison. Auch wenn bei zwölf Spielern Verträge oder Leihen auslaufen, werden wir keinen totalen Umbruch erleben wie noch nach dem Bundesliga-Abstieg im Sommer 2020. Im Kern haben wir ein leistungsstarkes Aufgebot, das eigentlich schon in dieser Saison eine deutlich bessere Rolle hätte spielen können. Das beweist die positive sportliche, fußballerische Entwicklung mit einer Serie von zehn Spielen ohne Niederlage. Auch jetzt wieder müssen wir am Transfermarkt so clever wie möglich agieren. Insbesondere durch die Corona-Zeit mit einhergehenden Einnahmeverlusten sind wir in der Situation, möglichst nur ablösefreie Spieler zu verpflichten oder zur Risikominimierung Leihverträge mit realistischen Kaufoptionen anzustreben.“
… die Konkurrenz in der 2. Bundesliga: „Ohne Zweifel hat der Name Fortuna immer noch einen sehr guten Klang, aber das bedeutet nicht, dass wir damit automatisch ein natürlicher Aufstiegsfavorit sind. In der 2. Bundesliga finden wir eine ganze Reihe von Klubs mit deutlich besseren finanziellen Möglichkeiten und professionelleren Rahmenbedingungen. Diese Situation wollen und müssen wir verändern – mit dem nötigen Augenmaß, aber auch mit aller Energie, großer Kreativität und Fleiß. Ich möchte es mal so ausdrücken: Wer nicht reich ist, der muss schlau sein.“
… das neue Funktionsgebäude: „Speziell bei den Arbeitsbedingungen für unsere Profis, die U23 und die U19 sind wir nicht wettbewerbsfähig. Hier haben wir dringenden Nachholbedarf und das müssen wir auch so klar benennen. Um es nochmal klarzumachen: Es geht dabei um Funktionalitäten, um Basics, die uns faktisch fehlen. Es geht nicht darum, einen repräsentativen Glaskasten zu bauen. Der Bau eines neuen Funktionsgebäudes ist daher dringend erforderlich, um zukunftsfähig zu sein. Durch die guten Gespräche mit der Stadt und durch die Partnerschaft mit der Peker Holding sind wir auf einem sehr guten Weg, diese Baustelle im Sinne der Fortuna endlich anzugehen.“
… das NLZ: „Die gesamte Arbeit im NLZ ist eine starke Säule, auf die wir als Fortuna Düsseldorf unbedingt bauen müssen. Möglichst viele Spieler aus den eigenen Reihen, die es bis in unseren Profikader schaffen – das ist das Ziel. Und unter der bewährten Leitung von Frank Schaefer sehen wir eine insgesamt erfreuliche Entwicklung. Nur mal ein Beispiel: Beim ersten Rückrundenspiel in dieser Zweitliga-Saison standen bei Abpfiff gegen Sandhausen mit Lex-Tyger Lobinger, Shinta Appelkamp, Emmanuel Iyoha und Tim Oberdorf vier Spieler auf dem Platz, die aus unserer Jugend bzw. aus der U23 kommen. Die gute Arbeit in unserem NLZ dokumentiert auch die Tatsache, dass die Fortuna mit Ausnahme der U19-Nationalspieler für alle DFB-Teams von der U15 bis zur U21 Spieler abstellt. Fortuna ist eine gute Adresse!“
… den Wandel in der Kommunikation: „In der Medienlandschaft herrscht ein Wandel, wie in kaum einer anderen Branche. Mich persönlich beschäftigt es schon sehr, dass eine reißerische Schlagzeile oder ein kurzes Video heutzutage wichtiger ist als die Sache selbst. Wir müssen uns diesem Wandel als Fortuna stellen und uns in gewisser Weise anpassen – natürlich immer mit dem Blick auf unsere Fortuna-Werte, denn alles muss man nicht mitmachen. Wir müssen aber weiter lernen mit dem Wandel umzugehen. So hat sich auch der Alltag und die Zielsetzung der Kommunikationsabteilung verändert. Wir schreiben Artikel für die Stadionzeitung Fortuna Aktuell, drehen aber eben auch kleine TikTok-Videos, weil eine große, vor allem sehr junge Zielgruppe das nun mal so konsumiert. Es ist eine Zielgruppe, der wir auch gerecht und die wir sehr gerne für die Fortuna begeistern wollen! Mittlerweile hat der Fortuna-TikTok-Kanal über 100.000 Follower und ist damit nicht nur eine lustige Spielerei.“
… die CSR-Aktivitäten: „Neben unseren vielen Aktionen ist es besonders erwähnenswert, dass die Nachhaltigkeit in der Lizenzierungsordnung implementiert werden soll. Eine erste relevante Bewertung ist dann für das Lizenzierungsverfahren 2023/2024 zu erwarten. Es ist eine Bewertung, auf die wir jetzt schon vorbereitet sind! Nicht nur die Vielzahl der Aktivitäten, sondern auch die Resonanz bei unseren Mitgliedern und in ganz Fußball-Deutschland untermauert unsere Einschätzung: Im Bereich CSR sind wir bereits bundesliga-reif!“
Alles über die CSR-Aktivitäten der Fortuna gibt es im <media 45506 _top more "TEXT, F95-CSR-Bericht-2021, F95-CSR-Bericht-2021.pdf, 2.2 MB">CSR-Report zum Nachlesen</media>.
Arnd Hovemann, Vorstand Finanzen, über …
… die pandemie-bedingten Einnahmenverluste: „Insgesamt haben wir durch die COVID-19-Pandemie Einnahmeverluste von fast 23 Millionen Euro hinnehmen müssen. Die höchsten, mit rund elf Millionen, in der Saison 2020/21. Aber auch in der laufenden Saison fehlen uns rund fünf Millionen Euro. Dies alles haben wir natürlich nicht einfach über uns ergehen lassen, sondern mit vielen Maßnahmen gemeinsam gegengesteuert.“
… die Maßnahmen zum Ausgleich der Einnahmeverluste: „Viele unserer Fans haben großzügig auf Erstattung Ihrer Dauerkarten verzichtet, ganz herzlichen Dank noch einmal dafür! Viele unserer Sponsoren haben sich mit Kompensationsleistungen einverstanden erklärt, da Logen und Business-Seats nicht genutzt werden konnten. Spieler, Vorstand und einige Direktoren haben auf Teile ihres Gehalts verzichtet, was ebenfalls zeigt, aus welchem Holz Fortunen geschnitzt sind! Und ja: Wir haben auch staatliche Hilfen in Anspruch genommen, wie Kurzarbeitergeld und die Überbrückungshilfe III.“
… das Bilanzergebnis für die Saison 2020/21: „Nach einer schwarzen Null in der Saison 2019/20 haben wir die Saison 2020/21 mit einem Jahresfehlbetrag von rund zwei Millionen Euro abgeschlossen. Selten war ich angesichts eines negativen Ergebnisses besser gelaunt. Clubs, die von ihrer Größe mit uns vergleichbar sind, haben weit schlechtere Ergebnisse eingefahren als wir.“
… die weitere Einordnung des Bilanzergebnisses: „Wir sind in der Saison 2019/2020 abgestiegen, so dass die Erträge der Saison 2020/21 nicht nur von der COVID-19-Pandemie, sondern auch vom Abstieg geprägt sind, und der Vergleich mit der Vorsaison hinkt. So haben wir in allen Bereichen weniger Erlöse vorzuweisen. Neben den bereits angesprochenen Zuschauererlösen waren auch die Vermarktungs- bzw. Werbeeinnahmen rückläufig, da diverse Leistungen unsererseits nicht erbracht werden konnten. Auch die Logen und Business-Seats konnten weitestgehend nicht genutzt werden. So sind unsere Erträge um über 34 Millionen Euro auf 48 Millionen Euro gesunken.“
… die Senkung von Aufwendungen: Die Aufwendungen haben wir um 32 Millionen Euro auf 50 Millionen Euro senken können, wozu insbesondere der Personalaufwand beigetragen hat. Neben der Umstrukturierung im Lizenzkader sehen die Spielerverträge selbstverständlich geringere Gehälter im Falle der Zweitliga-Zugehörigkeit vor. Das Gleiche gilt auch für viele Verträge von Mitarbeitern in der Geschäftsstelle. Wir können, sehr stolz darauf sein, dass wir unserer sozialen Verantwortung gerecht geworden sind und damit auch unsere Ambitionen für die Zukunft unterstreichen: Denn bis heute haben wir trotz Abstieg und Pandemie keinen einzigen Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen müssen!“
… Verbindlichkeiten: „Unsere Verbindlichkeiten auf der Passivseite sind gesunken – von 26,9 Millionen Euro zum 30. Juni 2020 auf 16,6 Millionen Euro zum 30. Juni 2021. Möglicherweise erinnern Sie sich an unsere letzte Mitgliederversammlung 2020, als der hohe Stand an Verbindlichkeiten von fast 27 Millionen sehr kritisch hinterfragt wurde. Wie seinerzeit bereits erläutert und versprochen, hat sich diese Kennzahl also wieder auf das normale Maß reduziert.“
… Eigenkapital: „Dank der positiven Ergebnisse in den Vorjahren haben wir uns ein wenig Speck in Form von Eigenkapital anfressen können, so dass das negative Jahresergebnis der Saison 2020/2021 lediglich den Effekt hat, dass das Eigenkapital auf immerhin noch fünf Millionen Euro gesunken ist. Somit verfügen wir weiterhin über ein für unsere Verhältnisse beruhigendes Polster. Leider werden wir dieses aber auch in der laufenden Saison weiter aufzehren, denn wie Sie wissen, sind wir auch in der laufenden Saison nicht frei von COVID-19-bedingten Einschränkungen geblieben und werden wiederum ein negatives Jahresergebnis einfahren.“
… die finanzielle Zukunft der Fortuna: „Wir sind optimistisch sind, das Gröbste geschafft zu haben und die kommende Saison weitestgehend ohne Corona-Restriktionen absolvieren zu können. Darüber hinaus ist voraussichtlich ab 2024 die Vereinbarung mit der Sportwelt obsolet, so dass wir keine weiteren Abgaben in Millionenhöhe mehr an Herrn Dr. Kölmel leisten müssen und somit eine Menge finanziellen Spielraum haben werden.“