Laufstarke Heidenheimer mit Aufstiegsambitionen
Gegnervorschau: 1. FC Heidenheim bei der Fortuna zu Gast
377 Kilometer Luftlinie trennt die Voith-Arena, die Spielstätte des 1. FC Heidenheim, von der Merkur-Spiel-Arena. In dieser sind die Heidenheimer am Samstag, 11. März, um 20:30 Uhr zu Gast. Im Heimspiel will die Fortuna im direkten Duell mit dem derzeit Dritten der 2. Bundesliga Punkte sammeln, um den Abstand auf die Aufstiegsränge zu verkürzen. Einfach wird diese Aufgabe allerdings nicht.
Aktuell steht das Team von Trainer-Urgestein Frank Schmidt (seit 2007 coacht er den FCH) auf dem Relegationsplatz. Dank des 1:0-Sieges im Spitzenspiel gegen den SV Darmstadt 98 konnten die Heidenheimer sogar den Anschluss an die direkten Aufstiegsplätze herstellen. Seit der Winterpause sicherten sich die Württemberger starke 13 Punkte. Gegen den Tabellennachbarn HSV gab es ein Unentschieden, die weiteren Spiele entschieden sie für sich. Einzig gegen den Liga-Neuling aus Braunschweig konnten 2023 keine Punkte geholt werden, zwei späte Tore führten zum 2:0-Sieg der Löwen.
Laufstark und Torgefährlich
Schon zu diesem Zeitpunkt der Saison haben die Heidenheimer mehr Tore geschossen als in der gesamten vergangenen Spielzeit (45 zu 43). Dazu kommt, dass die offensivstarken Heidenheimer in puncto Laufdistanz, Sprints und intensive Läufe – fast schon traditionell – die Liga anführen. Auf die Fortuna kommt also eine physische und laufintensive Herausforderung zu. Vor allem Mittelfeldspieler Jan-Niklas Beste sollte dabei nicht aus den Augen gelassen werden, der 24-jährige Mittelfeldmann lief mit 710 Sprints die meisten der Liga – und münzt seine Laufbereitschaft auch in zahlreiche Scorerpunkte (sieben Tore, sieben Assists) um.
Relegation wie 2020?
Die letzten zwei Jahre mussten sich Schmidts Heidenheimer mit Platz sechs (2021/22) und acht (2020/21) zufriedengeben. Im Jahr zuvor gelang fast die Sensation: das Team beendete die Saison 2019/20 auf dem Relegationsplatz und spielten diese gegen den 16. der Bundesliga – dieser hieß damals SV Werder Bremen. Den ersten Aufstieg in die Bundesliga verpasste der FCH knapp, die Spiele endeten gesamt 2:2, aber aufgrund der damals noch geltenden Auswärtstorregel verblieb Heidenheim in der 2. Liga. In der aktuellen Spielzeit nehmen die Männer von der Ostalb also einen neuen Anlauf, um die Liga nach oben zu verlassen.
Die Lebensversicherung der Heidenheimer
Maßgeblich am Erfolg der Heidenheimer beteiligt (und daran, ob sie erneut die Chance zum Aufstieg bekommen) ist ein Stürmer: Tim Kleindienst! Der 1,94-Meter-Hüne ist mit 15 Toren und drei Assists Punkten nicht nur Topscorer der Mannschaft, sondern auch Toptorjäger der Liga. Auch bei den intensiven Läufen (1716) und den gewonnenen Kopfballduellen (135) führt der 27-Jährige. Dass Kleindienst enorm gefährlich ist und Spiele entscheiden kann, musste die Fortuna bereits im Hinspiel merken: Dort erzielte er kurz vor Schluss das entscheidende 2:1. In der Bilanz gegen die Fortuna führen die Heidenheimer (sieben Siege, zwei Unentschieden, vier Fortuna-Siege). Gerne kann diese Bilanz – und vor allem auch das aktuelle Tabellenbild – nach dem Topspiel am Samstagabend aus Fortuna-Sicht aufgehübscht sein. Die Vorzeichen sind keine schlechten: Die Fortuna konnte ihre letzten drei Heimspiele (gegen Magdeburg, Sandhausen und Braunschweig) allesamt für sich entscheiden.