29.08.2023 | 1. Mannschaft

Mehr als nur Stindl

Gegnervorschau: Die Fortuna trifft auf den Karlsruher SC

Nach dem tollen 5:0-Sieg gegen die SV Elversberg möchte die Fortuna zuhause nachlegen. Am kommenden Freitag, 1. September, kommt der Karlsruher SC in die Merkur Spiel-Arena. Ab 18:30 Uhr rollt der Ball. Die Rot-Weißen erwarten eines der spielerisch stärksten Teams der Liga – gegen das sie in der jüngeren Vergangenheit aber fast immer gut aussahen.

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Man könnte sagen: Zurück in der Erfolgsspur! Die unglückliche 1:2-Heimniederlage gegen den SC Paderborn – die erste nach einem Dreivierteljahr – machte die Fortuna durch den mehr als überzeugenden Dreier gegen die SV Elversberg wieder gut. Am vergangenen Samstag wurde den F95-Fans dabei richtig warm ums Herz: Die Flingeraner überzeugten mit Spielwitz, einer größtenteils sattelfesten Defensive und endlich auch gnadenloser Effizienz vor dem gegnerischen Tor.

Am Freitag soll es in der heimischen Arena genauso weitergehen. Die Aufgabe wird aber keine einfache. Der Karlsruher SC ist zu Gast. Die Badener stehen – in der zugegebenermaßen noch nicht sehr aussagekräftigen Tabelle – mit sieben Zählern auf Rang sechs und somit einen Platz hinter den Rot-Weißen. Auch das Team von Cheftrainer Christian Eichner durfte am vergangenen Wochenende feiern. Mit 2:0 siegte der KSC souverän gegen Eintracht Braunschweig.

Ein ganz besonderer Rückkehrer
Beim Blick auf den Kader der Badener sticht natürlich ein Name heraus: Lars Stindl! Der 35-Jährige gehört zu den absoluten Unterschiedsspielern in der 2. Bundesliga. 13 Jahre in Folge kickte er in der Bundesliga – zuerst für Hannover 96 (2010 bis 2015) und dann für Borussia Mönchengladbach (2015 bis 2023). Beide Teams führte Stindl als Kapitän auf das Feld. 376 Spiele, 85 Tore und 71 Assists in der Bundesliga stehen für ihn zubuche – das sind mal Hausnummern! Stindl wurde in der Jugend des KSC groß, bei den Badenern zum Bundesliga-Profi und kehrte nun im Herbst seiner Karriere gemeinsam mit seiner Familie in die Heimat zurück. In den ersten Wochen hatte er direkt den gewünschten Impact auf das Spiel der Blau-Weißen. Beim 2:2 gegen den HSV legte er beispielsweise per Traumpass zum Last-Second-Ausgleich vor.

Die Fortuna wäre aber wohl falsch beraten, den KSC nur auf die Personalie Stindl zu reduzieren. Um ihn herum hat Christian Eichner eine vor allem im Mittelfeld spielstarke Truppe aufgebaut. Da sind beispielsweise Spieler wie Marvin Wanitzek, Paul Nebel und Jerome Gondorf zu nennen. Vorne drin trifft der umtriebige Fabian Schleusener regelmäßig und hinten können sich die 95er auf ein Wiedersehen mit Robin Bormuth freuen, der von 2013 bis 2020 für die Fortuna spielte.

Ballsichere Badener
Der KSC geht mittlerweile in seine fünfte Zweitliga-Saison in Serie. Nachdem in den Jahren zuvor stets der Klassenerhalt im Vordergrund stand, werden die Ansprüche in Baden langsam höher. Manch einer – zum Beispiel Zweitliga-Experte Torsten Mattuschka – sieht die Karlsruher auch als einen Geheimfavoriten um die vorderen Plätze. Gegen solche Aussagen wehrt sich Christian Eichner zwar vehement, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sein Team zu den ambitionierten der Liga gehört. 85,8 Prozent Passquote (dritthöchster Wert) und 52 Prozent Ballbesitz unterstreichen das. Eichner lässt zumeist in einem 4-4-2-System agieren – entweder mit Raute oder einer „flachen Vier“ im Mittelfeld. Bemerkenswert: Obwohl das System der Blau-Weißen keine echten offensiven Flügelspieler vorsieht, schlugen sie an den ersten vier Spieltagen die mit Abstand meisten Flanken (72).

Eine Art Lieblingsgegner
Beim Blick auf die letzten Duelle sieht man schnell: Die Karlsruher scheinen der Fortuna zu liegen. Sechs der vergangenen sieben Spiele entschieden die Rot-Weißen für sich. Die meisten F95-Fans dürften sich mit einem Lächeln im Gesicht an das letzte Aufeinandertreffen mit den KSC erinnern. Ende April sah es lange Zeit nach einem 2:2-Unentschieden aus – bis Jordy de Wijs in der Nachspielzeit zum vielumjubelten 3:2-Siegtreffer einköpfte. Gegen ein solches Drehbuch hätten die Fortunen am Freitag sicher nichts einzuwenden.

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