„Unser Teamgeist ist wirklich außergewöhnlich“
Tim Rossmann im Interview der Woche
Er ist einer der Durchstarter der bisherigen Saison! Tim Rossmann kam ablösefrei vom Karlsruher SC und spielte sich bei der Fortuna schnell in die Anfangsformation. In seinem ersten Interview der Woche spricht „Rossi“ über seine ersten Wochen in Düsseldorf, den Teamgeist und die Vorfreude auf die Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern.
Rossi, herzlich willkommen zum Interview der Woche! Wir beide haben gerade sicher etwas Puls, oder? Immerhin sind wir hier 172 Meter über dem Boden auf dem Rheinturm. Wie gefällt Dir die Aussicht?
Die Aussicht ist echt klasse! Eine wirklich besondere Location für das heutige Interview. Ich war noch nie hier oben, aber könnte mir vorstellen, das nochmal zu machen – es sieht wirklich toll aus. Ich dachte immer, dass ich keine Höhenangst habe, aber hier oben bekommt man schon etwas Respekt.
Apropos hoch hinaus: Wir stehen ja auch in der Tabelle ziemlich weit oben! Wir sind Tabellenführer nach neun Spieltagen. Du hast in jedem Spiel mitgewirkt, ein Tor geschossen, zwei Vorlagen gegeben. Was denkst Du, wenn Du diese Bilanz hörst?
Das klingt auf jeden Fall gut und hätte ich vor der Saison sofort unterschrieben! Ich bin wirklich sehr zufrieden und dankbar, dass ich bisher so viele Minuten auf dem Platz sammeln konnte. Tabellenführer zu sein, motiviert uns natürlich ungemein, und wir wollen diesen Platz unbedingt halten. Das ist vor jedem Spiel ein zusätzlicher Ansporn.
Hast Du vor der Saison mit so einem Verlauf gerechnet?
Das ist schwer zu sagen. Ich habe im Sommer sehr hart an mir gearbeitet, viel investiert und einiges geopfert. Es war eine schwierige Zeit, auch mental, aber meine Familie und meine Freundin haben mich unglaublich unterstützt. Ohne diese Unterstützung wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Schon in den Wochen vor Saisonbeginn hatte ich ein gutes Gefühl. Ich war fit, motiviert und wollte einfach nur loslegen. Dass es jetzt so gut läuft, ist fast wie ein Traum. Ich freue mich, dass es weitergeht und bin fest entschlossen, alles zu geben.
Du bist aktuell fester Bestandteil der Startelf. Gegen Regensburg war es bereits Dein sechster Einsatz von Beginn an in Folge. Warum, denkst Du, setzt der Trainer so sehr auf Dich? Was bringst Du der Mannschaft gerade auf Deiner linken Außenposition?
Der Trainer hat klare Anforderungen, besonders in taktischer Hinsicht, und ich denke, wir verstehen uns gut. Ich weiß genau, was er von mir auf meiner Position erwartet, offensiv wie defensiv. In den letzten Spielen konnte ich ihm das Vertrauen zurückzahlen, und es passt im Moment einfach gut. Wir haben als Team noch viel vor.
Gegen Regensburg habt Ihr 3:0 gewonnen. Ein Sieg gegen den Tabellenletzten ist ja nicht unbedingt selbstverständlich, oder?
Absolut, und genau das ist das Besondere an der zweiten Liga. Jede Mannschaft kann jede andere schlagen, und jedes Spiel verlangt das gleiche Engagement, egal ob der Gegner Hamburg oder Regensburg heißt. Diese Spiele sind richtungsweisend für uns, und darum freut es uns umso mehr, dass wir die drei Punkte mitnehmen konnten. Es war auch unser Plan, dem Gegner den Ball zu überlassen. Die Platzverhältnisse waren allerdings schwierig, und in der ersten Halbzeit lief es nicht optimal. In der Pause haben wir die richtigen Worte gefunden und dann den Sack zugemacht. Am Ende zählt nur das Ergebnis, und mit einem 3:0-Sieg können wir zufrieden sein.
Auf dem Platz verkörperst Du Attribute wie Kämpfergeist und Biss, die es in der zweiten Liga braucht. Identifizierst Du Dich damit?
Ja, absolut. Ich bin nicht der Typ Neymar oder Mbappé, der nur auf Tore und Vorlagen aus ist. Mir ist auch das Defensivspiel wichtig, und ich bringe mich gerne voll in die Mannschaft ein. Das passt auch zu dem, was der Trainer von mir erwartet.
Was glaubst Du, warum läuft es im Team momentan so gut? Die Atmosphäre scheint großartig zu sein.
Das stimmt. Unser Teamgeist ist wirklich außergewöhnlich. Von Tag eins an habe ich mich hier wohlgefühlt, und das ist keine Selbstverständlichkeit. Wir denken alle mannschaftlich und haben keine Ego-Trips, was sich auf dem Platz widerspiegelt. Ich freue mich jeden Tag, die Jungs zu sehen, und das macht einfach Freude.
Du hast ja schon bei Deinem Vorstellungsinterview gesagt, dass der Teamspirit im Fernsehen spürbar war. Ist das genauso eingetreten, wie Du es Dir vorgestellt hast?
Auf jeden Fall! Bereits bei meinem ersten Gespräch mit dem Trainer und dem Verein war mir klar, dass ich hierhin gehöre. Es ist toll, dass sich alles so entwickelt hat, wie ich es mir gewünscht habe.
Ein weiterer großer Schritt war der Umzug – Du bist nun weiter weg von Deiner Heimat. Wie gehst Du damit um?
Ich bin schon mit 16 ausgezogen, war zuerst in einer WG und später in meiner eigenen Wohnung. Jetzt bin ich mit meiner Freundin in Düsseldorf, und sie unterstützt mich sehr. Natürlich fehlt mir meine Familie, aber mit allem, was ich hier habe, komme ich gut zurecht. Die Stadt und der Verein machen es mir leicht.
Am Samstag geht es ins Flutlichtspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Ein Traditionsduell! Wie groß ist die Vorfreude?
Mehr geht eigentlich gar nicht! Wir haben aktuell einen guten Lauf und wollen den unbedingt fortsetzen. Ein Spiel gegen so einen Traditionsverein und dann um 20:30 Uhr – das wird sicher ein Highlight. Wir werden alles geben, um die Tabellenführung zu verteidigen.