Rafael van der Vaart ist "endlich wieder zuhause"
Fortuna empfängt am Freitag den Hamburger SV
Vor wenigen Wochen war er dann doch wieder da: Rafael van der Vaart kehrte zum Hamburger SV zurück. „Man muss es so sagen: Ich fühle mich, wie endlich wieder zu Hause zu sein“, erklärte der Spielmacher in seinem ersten Interview nach seiner Ankunft. „Ich hatte meine beste Zeit als Fußballer beim HSV und es ist ein Kompliment, wenn dich dieser Verein jedes Jahr haben will.“
Nun ist er weich geworden und trägt wieder die Raute auf der Brust. Und das in der Rolle, die von ihm erwartet wird: Als Kopf des Teams, Denker und Lenker hinter der Spitze, lauffreudiger denn je. Beim Auswärtsspiel in Mönchengladbach erzielte er einen wunderschönen Treffer, verschoss aber auch einen Elfmeter. Fünf weitere Tore hat er bislang vorbereitet. „Ich bin natürlich nicht Superman, aber ich denke, dass ich der Mannschaft helfen kann“, hoffte van der Vaart zu Beginn und konnte dies bereits bestätigen.
Das Siegtor beim 1:0 gegen den FSV Mainz 05 bereitete am vergangenen Wochenende Maximilian Beister vor. Nach zwei Jahren bei der Fortuna, die das Talent 2010 vom Hamburger SV auslieh, ist der Flügelflitzer im Sommer in die Hansestadt zurückgekehrt und legte eigentlich einen Start nach Maß hin. Im DFB-Pokal beim Karlsruher SC erzielte Beister kurz vor der Pause den 2:1-Führungstreffer. Am Ende verloren die Rothosen mit 2:4 und Beister verlor seinen Platz in der ersten Elf. An den ersten acht Spieltagen wurde er sieben Mal eingewechselt, musste aber bis zur neunten Partie beim FC Augsburg warten, ehe er wieder von Beginn an ran durfte. Nun scheint sich der Düsseldorfer Publikumsliebling der letzten Spielzeit immer besser beim HSV einzufinden.
Die beiden erfolgreichsten Torjäger der Hanseaten sind bisher der Südkoreaner Heung-Min Son (6 Tore) und der Lette Artjoms Rudnevs (3). Während der 20-jährige Asiate schon in der vergangenen Saison mit fünf Treffern auf sich aufmerksam machen konnte, kam Rudnevs erst vor dieser Saison vom polnischen Erstligisten Lech Posen. Zudem wurden Milan Badelj (Dinamo Zagreb) und Petr Jiracek (VfL Wolfsburg) für das Mittelfeld und Paul Scharner (West Bromwich Albion) für die Verteidigung verpflichtet.
Wie eine Auferstehung wirken die bisherigen Leistungen von Torwart Rene Adler. Nachdem Bayer Leverkusen signalisiert hatte, dass es mit Bernd Leno als Nummer eins plane, entschied sich der Nationaltorwart dazu, ablösefrei zum HSV zu wechseln. Für seine glänzenden Auftritte im Dress des „Bundesliga-Dinos“ erhält Adler bis dato eine Menge Lob. Unter anderem auch von Nationaltrainer Joachim Löw, der den Schlussmann für das Freundschaftsspiel gegen die Niederlande nach langer Zeit wieder nominierte.
So richtig rund läuft es bei den Hamburgern bisher dennoch nicht. Nach drei Niederlagen zum Auftakt fanden sie sich plötzlich ganz unten in der Tabelle wieder. Mit einer hervorragenden Vorstellung von van der Vaart und Adler kämpfte das Team von Trainer Thorsten Fink den Deutschen Meister Borussia Dortmund mit 3:2 nieder. Es folgten aus den nächsten drei Begegnungen sieben Punkte und ein wenig mehr Ruhe im Umfeld des Traditionsvereins aus dem hohen Norden. Seitdem gleicht die Saison des HSV einer Berg- und Talfahrt.
Doch aufgrund der hohen Qualität, die im Kader des HSV steckt, geht wohl niemand davon aus, dass der Verein ausgerechnet in der 50. Saison der Bundesliga etwas mit dem Abstieg zu tun haben wird. Schließlich ist es nach wie vor so, dass der Club der einzige ist, der seit Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 durchgehend in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten ist.
Aus Sicht der Fortuna ist die Bilanz gegen die Hansestädter negativ: 48 Mal standen sich beide Vereine gegenüber, davon waren die Düsseldorfer nur 13 Mal siegreich. Hinzu kommen 13 Unentschieden und 22 Niederlagen. Zuletzt standen sich die Rot-Weißen und der Hamburger SV im DFB-Pokal gegenüber. In der Saison 2009/2010 unterlag die Mannschaft von Chefcoach Norbert Meier denkbar knapp mit 4:7 nach Elfmeterschießen. Sebastian Heidinger und Olivier Caillas waren damals die Unglücksraben, die an Hamburgs Keeper Frank Rost scheiterten.