Der Deutsche Meister ist bisher nur in der Champions-League top
Das schwierige dritte Jahr nach zwei Meisterschaften
Schon vor der letzten Saison wurde von vielen Experten in Frage gestellt, dass Borussia Dortmund eine Spielzeit wie im Vorjahr wiederholen könnte. Diese sahen sich zunächst auch bestätigt, doch dann legten die Schwarz-Gelben eine Serie hin, die sie nicht nur den Meistertitel verteidigen, sondern auch die höchste Punktzahl in der fast 50-jährigen Geschichte der Bundesliga erreichen ließ. In der abgelaufenen Spielzeit wurde die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp jedoch für ihr schwaches Abschneiden in der Champions-League kritisiert.
Diesmal ist es genau anders herum: Während es in der Bundesliga noch nicht so läuft, wie sich das die Fans erhofft hatten, zeigen die Borussen in der „Königsklasse“ bisher exzellente Auftritte. Nach dem Last-Minute-Sieg zum Start gegen Ajax Amsterdam folgten tolle Leistungen bei Manchester City, wo man beim 1:1 am Ende „nur“ einen Punkt holte, und gegen Real Madrid. Zunächst wurden Cristiano Ronaldo und Co. im heimischen Signal Iduna Park mit 2:1 besiegt, im Rückspiel im Santiago Bernabeu führte man lange mit 2:1 und kassierte erst kurz vor dem Ende durch einen direkt verwandelten Freistoß von Mesut Özil den Ausgleichstreffer.
Der bisher alles überragende Mann in Diensten des Champions-League-Siegers von 1997 ist Marco Reus. Vor der Saison kam der 23-Jährige von Borussia Mönchengladbach und es kamen die ersten Zweifel auf, ob der Nationalspieler die große Lücke, die der zu Manchester United abgewanderte Shinji Kagawa hinterlassen hat, ausfüllen könnte. Ja, er kann! Das hat er inzwischen eindeutig bewiesen. In der WM-Qualifikation war er in vier Spielen an sechs Treffern beteiligt, in der Bundesliga in den ersten elf Partien insgesamt an neun. Auch in der Champions-League konnte sich Reus schon zwei Mal in die Torschützenliste eintragen.
Ähnlich gut drauf ist der Pole Robert Lewandowski. Der 24-Jährige spielt in der Regel im klassischen 4-2-3-1-System der Borussia als einzige Spitze. Dabei profitiert er zum einen von den hervorragenden Vorlagengebern Reus, Mario Götze und Jakub Blaszczykowski, kann aber auch immer wieder in Einzelaktionen sein Können unter Beweis stellen. Die Dortmunder Verantwortlichen würden lieber heute als morgen vorzeitig mit dem Angreifer verlängern, doch der polnische Nationalspieler liebäugelt auch immer mal wieder mit Abwanderungsgedanken.
In seinem zweiten Frühling der Karriere befindet sich momentan auch Kapitän Sebastian Kehl. Der 32-Jährige ist mittlerweile schon seit fast elf Jahren bei der Borussia unter Vertrag und blüht unter Chefcoach Klopp noch einmal richtig auf. Egal, ob Sven Bender, Ilkay Gündogan oder Moritz Leitner neben ihm agieren, die jungen Akteure profitieren von der Erfahrung ihres Nebenmannes.
In der Bundesliga kommen die Schwarz-Gelben bisher noch nicht so richtig in Schwung. Schon vier Mal, davon drei Mal in der Fremde, trennten sie sich von ihren Gegner mit einem Remis. Beim damals punktlosen Hamburger SV (2:3) und im Ruhrpott-Derby zuhause gegen den FC Schalke 04 (1:2) mussten sie gar Niederlagen einstecken. Deshalb können die Dortmunder den großen Konkurrenten FC Bayern München an der Spitze der Tabelle auch nur noch mit einem Fernglas erkennen. Doch auch schon in der vergangenen Saison hatte der BVB zwischenzeitlich einen großen Rückstand auf den deutschen Rekordmeister und konnte sich am Ende dennoch durchsetzen.
Erst in der vergangenen Saison trafen beide Vereine zum letzten Mal aufeinander. Im Achtelfinale des DFB-Pokals waren die Dortmunder zu Gast in der ESPRIT arena und hatten lange einen schweren Stand. Bis ins Elfmeterschießen schaffte es die Mannschaft von Trainer Norbert Meier, dort versagten Thomas Bröker, inzwischen für den 1.FC Köln aktiv, die Nerven. Er scheiterte an Roman Weidenfeller und der BVB hielt im Sommer nach einem 5:2-Erfolg über den FC Bayern die begehrte Trophäe in die Luft.
Insgesamt ist die Bilanz zwischen den beiden Clubs ausgeglichen: Sowohl die Fortuna als auch die Borussia konnten jeweils 18 Mal gewinnen. Hinzu kommen nur acht Remis.