Eintracht Frankfurt ist bisher die Überraschungs-Mannschaft der Saison
Glückliches Händchen bei den Neuzugängen
Es ist neuneinhalb Monate her, als sich die Fortuna und die Eintracht das letzte Mal gegenüber standen. Damals, an einem kalten Montagabend im Februar, endete die Begegnung 1:1. In einer aufregenden Begegnung hatte Benjamin Köhler die Eintracht in Führung gebracht, Jens Langeneke verwandelte kurz vor dem Ende einen Elfmeter zum Ausgleich. Schon beim Hinspiel stand nach den 90 Minuten das gleiche Ergebnis auf dem Videowürfel in der Commerzbank Arena.
Doch in dieser Spielzeit sind beide Kader nicht mehr mit denen aus dem Vorjahr zu vergleichen. Auch wenn beide Teams in der vergangenen Saison sehr erfolgreich waren und am Ende den Aufstieg feierten, entschieden sich die Sportlichen Leitungen beider Vereine ihre Mannschaft umzukrempeln. Der Düsseldorfer Personalwechsel wurden schon häufig genug thematisiert, aber auch die Frankfurter wurden auf dem Transfermarkt sehr aktiv.
Von den Neuzugängen konnten sich bisher sechs Kicker mit bärenstarken Leistungen in der Stammelf behaupten. Angefangen bei Torwart Kevin Trapp. Nachdem in den letzten Jahren immer wieder eine Wachablösung von Oka Nikolov zu einem jüngeren Schlussmann eingeleitet werden sollte, klappte dieser Schritt nun endlich. Trapp kam von Absteiger 1.FC Kaiserslautern an den Main und gehört bislang zu den besten Keepern der Liga. Auch in der Abwehrreihe sind mit Carlos Zambrano (vorher FC St. Pauli) und Linksverteidiger Bastian Oczipka (Bayer Leverkusen) zwei absolute Leistungsträger hinzugekommen. Außerdem wurde Ex-Fortune „Bamba“ Anderson, der in der vergangenen Spielzeit noch ausgeliehen war, von Borussia Mönchengladbach fest verpflichtet.
Im Mittelfeld konnten sich der Japaner Takashi Inui (VfL Bochum) und Stefan Aigner (1860 München), die in der vergangenen Saison noch in der 2. Bundesliga aktiv waren, nicht nur als bundesligatauglich erweisen, sondern ebenfalls als Leistungsträger hervortun. Außerdem bringen Stefano Celozzi (VfB Stuttgart) und Martin Lanig (1.FC Köln) immer wieder eine Menge Qualität von der Ersatzbank aus. Hoch gelobt werden darüber hinaus Sebastian Jung, der aus der eigenen Jugend den Sprung zum Profi geschafft hat und zum Länderspiel gegen die Niederlande sogar im Kader der Nationalmannschaft stand, und Sebastian Rode, der 2010 von Kickers Offenbach zu den Frankfurtern wechselte. Den beiden 22-Jährigen scheint eine große Karriere bevorzustehen.
All diese Kicker haben einen riesigen Anteil daran, dass die Eintracht in dieser Saison die Überraschungs-Mannschaft in der Bundesliga ist. Im Konzert der Großen messen sich die Hessen in diesen Tagen mit dem FC Bayern München, der sich schon ein wenig absetzen konnte, und vor allem mit den Top-Teams von Borussia Dortmund, dem FC Schalke 04 und Bayer Leverkusen. Mit anderen Worten: Momentan spielt die Eintracht um die Qualifikation für die europäischen Plätze. Auch wenn die 1:3-Heimniederlage gegen den FSV Mainz 05 unter der Woche ein Dämpfer war.
Genau 50 Mal standen sich die Fortuna und Frankfurt bislang gegenüber – und die Bilanz sieht aus Düsseldorfer Sicht alles andere als rosig aus: 11 Siege, 15 Remis und 24 Niederlagen. Aber: In den heimischen Stadien sieht es für den Traditionsverein aus Flingern deutlich freundlicher aus. Neun Mal behielt man die Punkte in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt, neun Mal endete es unentschieden und in acht Spielen verließen die Frankfurter den Platz als Sieger.