15.01.2014 | Verein

Alle Augen auf Alen Halilovic

Dinamo Zagreb kommt als zweiter internationaler Verein zum Stadtwerke Düsseldorf Wintercup

In Kroatien ist Dinamo Zagreb das Nonplusultra, international hat der Traditionsverein Schwierigkeiten, auf hohem Niveau konkurrenzfähig zu sein. Das Problem: Die zahlreichen hochtalentierten Spieler, die aus der eigenen Nachwuchsabteilung den Sprung in den Profibereich schafften, werden in der Regel von den europäischen Top-Clubs verpflichtet. So verliert Dinamo regelmäßig seine besten Akteure und muss den Kader wieder umbauen. Für den nationalen Titel reicht es dennoch in der Regel.

Trainer & Umfeld
In die Saison gestartet waren die Kroaten mit Krunoslav Jurcic an der Seitenlinie. Doch nach einer 0:2-Niederlage in der Champions-League-Qualifikation im heimischen Zagreb gegen Austria Wien musste Jurcic seinen Hut nehmen. Im Rückspiel setzte sich der Sportliche Leiter Zoran Mamic selbst auf die Trainerbank, schied jedoch nach einem tollen Kampf und einem 3:2-Sieg gegen die Österreicher aus. Danach wurde Branko Ivankovic als Coach verpflichtet, doch auch er blieb lediglich eineinhalb Monate lang. Seitdem hat erneut Mamic das Amt übernommen und führt es aus, bis ein neuer Trainer gefunden wurde. Der inzwischen 42-Jährige ist deutschen Fußballfans noch als Spieler bestens bekannt. Der Defensivallrounder schnürte hierzulande für den VfL Bochum, Bayer 04 Leverkusen, die SpVgg Greuther Fürth, LR Ahlen und Eintracht Trier die Stiefel. Nun versucht er, die national übermächtige Mannschaft von Dinamo auch europaweit konkurrenzfähig zu machen. An den beiden frühen Trainerwechseln kann man ablesen, wie hoch der Erfolgsdruck beim kroatischen Rekordmeister ist. Das Umfeld unterstützt den Verein fanatisch, tut aber auch seinen Unmut kund, wenn es nicht so läuft, wie man sich das vorstellt.

Zu- & Abgänge
Dinamo feilt permanent am eigenen Kader, auch in der aktuellen Winterpause hat sich schon etwas beim Personal getan. So haben die beiden Mittelfeldspieler Safet Sivic und Bakary Saré den Verein verlassen. Sivic wechselte zum bosnischen Erstligisten FK Olimpic Sarajevo, Saré war nur ausgeliehen und spielt in Zukunft für die Rumänen vom CFR Cluj. Fest verpflichtet wurde erst kürzlich Lee Addy, der zunächst vom chinesischen Club Dalian Aerbin ausgeliehen wurde und nun dauerhaft in Zagreb bleibt. Der Ghanaer ist nicht der einzige Innenverteidiger, den die Verantwortlichen zu Dinamo holten. Mit dem Franzosen Jérémy Taravel kam ein weiterer Spieler für die Abwehrzentrale. Der 26-Jährige spielte bisher für den belgischen Erstligisten KSC Lokeren. Darüber hinaus wurde eines der zahlreichen Top-Talente aus dem eigenen Nachwuchs hochgezogen: Von Robert Muric versprechen sich Mamic und Co. eine Menge.

Mannschaft
Beim letzten Liga-Spiel vor Weihnachten gegen NK Zadar ließ Mamic eine 4-2-3-1-Formation auflaufen. Im Gehäuse stand der vor der Saison vom KRC Genk verpflichtete Grzegorz Sandomierski. In der Viererkette lief nicht der eigentliche Kapitän Josip Simunic auf, sondern der bereits erwähnte Addy und Josip Calusic agierten in der Innenverteidigung, auf den Außen spielten Ruben Lima links und Ersatzkapitän Jerko Leko. Im defensiven Mittelfeld zogen Arijan Ademi und der inzwischen abgewanderte Saré die Fäden. Auf der rechten Offensivseite kam das Super-Talent Alen Halilovic zum Einsatz. Der 17-Jährige wird von mehreren europäischen Top-Clubs gejagt, auch Borussia Dortmund soll schon seine Fühler nach ihm ausgestreckt haben. Hinter der einzigen Spitze spielte Marcelo Brozovic. Es bleiben die beiden Top-Torjäger El Arbi Hillel Soudani und Duje Cop. Der Algerier Soudani traf in der Liga bereits neun Mal, Cop kann acht Treffer für sich in Anspruch nehmen.

Bekannte Gesichter
Im aktuellen Kader von Dinamo hat zwar noch kein Akteur das Fortuna-Trikot getragen, aber alte Bekannte, die bereits für deutsche Clubs spielten, sind sehr wohl zu finden. Neben Coach Zoran Mamic haben auch Simunic (Hamburger SV, Hertha BSC Berlin, TSG 1899 Hoffenheim), Said Husejinovic (Werder Bremen) und Junior Fernandes (aktuell von Bayer Leverkusen ausgeliehen) schon hierzulande die Fußballschuhe geschnürt.

Vergangenheit
Bisher gab es zwischen der Fortuna und Dinamo Zagreb noch kein Pflichtspiel. In der Vergangenheit konnte Dinamo vier Mal Jugoslawischer Meister und sieben Mal Pokalsieger werden. Seitdem Kroatien ein eigenes Land ist, konnten 15 nationale Meisterschaften errungen werden, darüber hinaus gab es zwölf Pokalsiege zu feiern. Auch in diesem Jahr hat man beste Chancen, beide Wettbewerbe für sich zu entscheiden.

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