„Eine große Herausforderung“
Dirk Kall als neuer Vorstandsvorsitzender vorgestellt
Seit dem 1. Februar 2014 hat die Fortuna mit Dirk Kall einen neuen Vorstandsvorsitzenden. In einem Gespräch mit den Medien erklärte zum einen der Aufsichtsratsvorsitzende Burchard von Arnim, wie es zur Bestellung von Kall gekommen ist. Zum anderen führte Kall seine Vorstellungen zur künftigen Vorstandsarbeit aus.
„Nachdem Peter Frymuth uns mitgeteilt hatte, dass er sein Amt als Vorstandsvorsitzender vorzeitig niederlegen wird, hatten wir Handlungsbedarf“, erklärte Burchard von Arnim den Verlauf. „Wir haben dann innerhalb unseres Gremiums Diskussionen geführt, ob wir einen haupt- oder einen ehrenamtlichen Vorsitzenden installieren möchten. Diese Entscheidung haben wir dann getroffen und fortan hat Herr Dr. Kall als einer der möglichen Kandidaten an unseren Sitzungen nicht mehr teilgenommen.“
In ausführlichen Gesprächen sei dann die Entscheidung auf Dirk Kall gefallen, weil „es aus Fortuna-Sicht wichtig war, jemanden zu installieren, der den Verein sehr gut kennt, und wir von seinen Stärken überzeugt sind. Wir sind sehr froh, dass er das Amt auf unsere einstimmige Bitte hin angenommen hat“, betonte von Arnim. „Wir haben große Erwartungen in den neu besetzten Vorstand, was für uns aber nicht heißt, dass wir am Montag einen Sieg in München erwarten. Vielmehr soll die sportliche und wirtschaftliche Entwicklung so fortgesetzt werden, dass wir uns langfristig in der Bundesliga etablieren.“
Von 2005 bis 2013 gehört Kall dem Aufsichtsrat an, seit dem 1. Februar leitet er als Vorstandsvorsitzender die Geschicke des Vereins mit. „Diese Aufgabe ist eine große Herausforderung“, strich der dreifache Familienvater heraus. „Ich gehe sie mit genauso viel Respekt wie Vorfreude an.“ Außerdem bedankte sich Kall für das in ihn gesetzte Vertrauen: „Das spüre ich zum einen vom Aufsichtsrat, aber auch in meinen ersten Gesprächen mit den Mitarbeitern.“ Sein Zusatz: „Ich werde alles daran setzen, dieses Vertrauen bei Fans, Partnern und der Öffentlichkeit zu rechtfertigen.“
Der 46-Jährige tritt die Nachfolge von Peter Frymuth an. „Ich möchte die gute Vorstandsarbeit in den letzten zehn Jahren hervorheben“, lobte Kall zu Beginn seinen Vorgänger und dessen Vorstandskollegen. „Die Fortuna ist in dieser Zeit – wenn man die Qualifikation zur 3. Liga hinzunimmt - vier Mal aufgestiegen, ist komplett entschuldet und hat auch die TV-Rechte zurückerworben, das heißt, der Verein gehört wieder seinen Mitgliedern. Das ist ein einzigartiges Ergebnis der Arbeit von Vorstand, Sportlicher Leitung und Mitarbeitern.“ Dabei hob er vor allem auch die erfolgreiche Zeit von Wolf Werner heraus: „Er ist erst am Montag frühzeitig aus seinem Amt als Vorstand Sport ausgeschieden. Ich möchte ihm meine größte Wertschätzung für seine Arbeit aussprechen.“
Dann blickte Kall auf seine zukünftige Aufgabe und betonte, dass er sich an diesem „roten Faden“ orientieren möchte: „Wenn wir in die Bundesliga zurückkehren und uns dort – was noch viel schwieriger ist – dauerhaft etablieren möchten, müssen wir den gesamten Verein Fortuna Düsseldorf weiterentwickeln. Nur den Weg wie bisher fortzuschreiten, wird nicht reichen.“ Dafür sieht er vor allem im Nachwuchsbereich Nachholbedarf: „Es ist doch klar, dass bei einem Weg von der vierten Klasse bis in die Bundesliga das vorhandene Budget in erster Linie für den Lizenzspielerbereich verwendet wurde. Nun müssen wir aber auch intensiver in das Nachwuchsleistungszentrum investieren, dabei vor allem in die Infrastruktur am Flinger Broich. Wenn wir junge Talente für uns gewinnen und bei uns halten wollen, müssen wir uns in diesem Bereich verbessern. Mit Spielern, die aus der eigenen Jugendbereich kommen, können sich Fans und Stadt gut identifizieren. Außerdem ist es für den Verein günstiger, eigene Talente zu fördern.“ Daher wurde mit Helmut Schulte in diesem Bereich ein sehr erfahrener Mann als Vorstand Sport installiert. Kall: „Das war uns bei der Suche nach einem Nachfolger von Wolf Werner sehr wichtig. Helmut Schulte hat schließlich zehn Jahre lang das Nachwuchsleistungszentrum des FC Schalke 04 geleitet.“
Darüber hinaus hat sich das neue Gesicht im Vorstand als Ziel gesetzt, die vorhandene wirtschaftliche Basis noch weiter zu verbessern: „Wir müssen mittelfristig unsere Eigenkapitalbasis erhöhen. Wir müssen zum einen mit unseren aktuellen Sponsoren und Partnern weiterhin gut zusammenarbeiten. Aber darüber hinaus auch neue Partner gewinnen, um uns in der Bundesliga etablieren zu können.“ Das ist das große Ziel, „das wir uns aber nicht erkaufen werden. Mit dem jetzigen Vorstand wird das finanzielle Risiko, das wir eingehen, immer kalkulierbar sein.“
Auch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit hat Kall klare Vorstellungen von seinen Zukunftsplänen: „Wir möchten Fortuna in Düsseldorf weiter verankern. Deshalb werden wir Kooperationen wie im Rahmen der aktuellen Ausstellung mit dem Stadtmuseum oder dem Comitee Düsseldorfer Carneval sowie mit diversen sozialen Einrichtungen weiter verfolgen und erweitern.“ Das Ziel hinter diesem Engagement formuliert der gebürtige Aachener folgendermaßen: „Wir müssen als Gesamtverein unabhängiger vom reinen Ergebnis am Wochenende werden.“
In den letzten Tagen und Wochen hat Kall bereits viele Gespräche geführt. Dies wird er auch in der kommenden Zeit fortsetzen: „Ein guter Dialog ist mir sehr wichtig – zum einen natürlich mit Fans und Mitgliedern, dafür gibt es auch unter anderem die Info-Veranstaltung für Mitglieder in dieser Woche. Zum anderen aber auch mit den Sponsoren und Partnern, die mit uns wachsen sollen. Zu allererst aber mit unseren Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle.“