„Ich habe Solidarität gespürt“
Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner vor dem Spiel in München
Am kommenden Montag steht für die Fortuna das erste Pflichtspiel im Jahr 2014 auf dem Programm. Um 20.15 Uhr wird die Partie gegen den TSV 1860 in der Münchener Allianz-Arena angepfiffen. Im Gespräch mit den Journalisten sprach der neue Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner, für den es die Premiere auf der Fortuna-Bank sein wird, über seine Erwartungen vor der Begegnung mit den „Löwen“.
„Mit drei Neuverpflichtungen hat 1860 ein klares Zeichen gesetzt, dass man noch einmal angreifen will“, betont Köstner. „Es wird viel davon abhängen, wie wir nach Ballgewinn agieren. Wenn wir unsere Konter schnell und zielgerichtet fahren und unseren Stürmern kein Weg zu weit ist, bekommen wir unsere Chancen.“ Dabei fordert er von seinen Spielern vollen Einsatz: „Man darf sich für die Drecksarbeit nicht zu schade sein. Es muss wieder selbstverständlich werden, dass der eine für den anderen läuft. Der BVB schreibt sich auf die Fahne, eine für den Gegner eklige Mannschaft zu sein. Diese Ekligkeit sehe ich bei uns noch nicht.“
Dafür hat sich der Umgang untereinander seit seinem Amtsantritt verbessert, wie Köstner erklärt: „Ich habe in mehreren Trainingsspielen und auch in der Partie gegen Borussia Dortmund Solidarität innerhalb unseres Teams gespürt. Die Spieler wollen dem Team helfen. Und ein Credo von mir ist: Wenn man helfen will, macht man vieles richtig. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist Christian Weber in der zweiten Hälfte gegen Dortmund, als er seine Sache ordentlich gemacht hat.“
Sein Debütfür die Fortuna könnte in München auch Michael Liendl geben, der in der Winterpause vom Wolfsberger AC zur Fortuna gekommen ist. Köstner über den neuen Mittelfeldspieler: „Er kann mit seinem linken Fuß den Ball dahin spielen, wo er ihn hinhaben möchte. Aber auch die Art und Weise, wie er sich in der Kabine gegeben hat, ist durchweg positiv. Er ist sehr offen und angenehm.“ Dennoch warnt Köstner davor, den Neuzugang zu sehr unter Druck zu setzen: „Man darf nicht vergessen, dass er zum ersten Mal im Ausland spielt. Das Tempo in der 2. Bundesliga ist hoch und das Spiel sehr kampfbetont. Man sollte ihm eine gewisse Eingewöhnungszeit zugestehen.“
Natürlich hoffen die Rot-Weißen, mit drei Punkten aus der bayrischen Landeshauptstadt zurückzukehren. „Ein Erfolgserlebnis setzt immer neue Kräfte frei“, sagt Köstner. „Das würde eine gewisse Befreiung und Lockerheit bringen. Aber wir haben auch keine Angst vor einer Niederlage. Nur müsste man dann die richtigen Lehren daraus ziehen.“ Sollte sich der Coach für Andreas Lambertz in der Startformation entscheiden, wird „Lumpi“ seine Mannschaft auch als Kapitän auf das Feld führen. „Dieses Thema habe ich überhaupt nicht sensibilisiert, weil ich von einem gesunden ‚Lumpi‘ ausgegangen bin. Für mich bleibt er als Sinnbild der Fortuna auch Kapitän.“
Während Erwin Hoffer und Leon Balogun am Freitagmorgen nach kleineren Blessuren wieder am Training teilnehmen konnten, ist der Einsatz von Christian Gartner mehr als fraglich. „Er hat zwar schon Fortschritte gemacht, steht aber auf der Kippe“, streicht Köstner heraus. „Bei Heinrich Schmidtgal sieht man, dass ihm die Spielpraxis fehlt. Adam Bodzek ist von den ehemaligen Langzeitverletzten am weitesten. Er ist kein Jungspund, sondern ein erfahrener Spieler und weiß dementsprechend, was zu tun ist.“