Von Gehirnerschütterungen über ausgekugelte Schultern, Hand- und Armfrakturen, Hüftprellungen bis hin zu Kreuzbandrissen und Fußbrüchen: Es gibt wohl kaum eine Verletzung, die er noch nicht behandelt hat. Und dies macht er eben mit Leib und Seele. Es ist für ihn eine Herzensangelegenheit und dies in vielerlei Hinsicht. Denn wenn es die Wörter „Institution“ oder „Kult“ im Fußball noch nicht geben würde, Bernd Restle hätte sie ganz bestimmt erfunden. Mit seinen 35 Dienstjahren bei und mit den Rot-Weißen verkörpert er geradezu diese beiden Begriffe wie kein anderer. Zumal die Verbindung zwischen ihm und seiner Fortuna eng ist.

Bernd Restle und „seine“ Fortuna

Wer ihn bei den Spielen der 95er beobachtet, wie er mitfiebert, sich über Siege freut wie ein kleines Kind und gleichermaßen über Niederlagen ärgert, wer seine akribische Arbeit mit den Akteuren – ob auf dem Spielfeld oder am Rande des Trainingsplatzes – beobachtet, wird schnell feststellen: Dieser Mann versteht seinen Job, und er verrichtet ihn gerne für seinen Lieblingsverein, der ihm so sehr am Herzen hängt.

1979 hatte ihn der damalige Fortuna-Trainer Otto Rehhagel zu den Profis geholt. Danach hat Restle mit den Rot-Weißen so einiges erlebt: Auf- und Abstiege, Trainerentlassungen, Vorstandskrisen, Geldnöte - immer und immer wieder. Er hat DFB-Pokalsiege gefeiert und Europapokalspiele miterlebt, aber auch Partien in der Oberliga gegen Freialdenhoven oder Teveren.

Als der Diplom-Physiotherapeut 1979 damit begann, den Fortuna-Profis vor, zwischen und nach den Spielen die müden Muskeln zu massieren, setzte sich für ihn ein logischer Lebensabschnitt fort. Denn von klein auf ging der gebürtige Wülfrather mit Vater und Fahne zu seinem Herzensverein F95. Nebenbei erwarb sich der sportbegeisterte Restle zu Beginn der 1980er Jahre den inoffiziellen Titel des „schnellsten Masseurs der Bundesliga“. Zugleich nahmen seine Bekanntheit und seine Autorität auf dem Gebiet der Physiotherapie rasant zu, sodass nicht nur in Düsseldorf Restles „heilende Hände“ sehr gefragt waren.

Ganz oder gar nicht

Freizeit kennt der Physiotherapeut der Fortuna daher kaum. Immer wieder zieht es ihn mal hierhin, mal dorthin. Wenn er nicht seinem Job im eigenen Sporttherapiezentrum auf der Rosmarinstraße in Flingern (seit 1986) oder nebenan am Flinger Broich bzw. in der ESPRIT arena bei unserer Fortuna nachgeht, dann muss er anderswo hin, weil er dort gebraucht wird. Schon oft war er mit diversen Auswahlmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes in der ganzen Welt unterwegs.

Allerdings ist Restle nicht nur auf die Behandlung von Fußballern der Fortuna und des DFB beschränkt. Eishockey- und Badmintonspieler, Zehnkämpfer, Handballer, Ausdauer- und viele andere Sportler hat er ebenso behandelt. Auch der Hobby-Fußballer und Berufsmusiker Campino, Frontmann von den Toten Hosen, war schon oft Gast im Sporttherapiezentrum, um sich rein prophylaktisch für seine mitunter akrobatischen Einlagen auf den Konzertbühnen dieser Welt und die kräftezehrenden Tourneen fit zu halten.

Wobei der Schwerpunkt seiner Arbeit für Bernd Restle natürlich auf seinem Lieblingssport liegt (Hobbys: „Fußball, Fußball, Fußball!“). Und so gaben sich im Laufe der Jahre in Flingern nationale Prominenz und internationale Weltstars die Klinke in die Hand: Ronaldo, Zidane, Rivaldo und und und…

Er lebt und arbeitet eben nach dem Grundsatz: Ganz oder gar nicht – und nicht von ungefähr lautet sein Lebensmotto: Niemals aufgeben! „Ich bin 24 Stunden am Tag Therapeut. Wenn es sein muss, auch ein, zwei Stunden länger“, sagt er über seine Berufsauffassung, die ihm schon die eine oder andere Nachtschicht eingebracht hat. Manch ein Akteur der Rot-Weißen hat davon profitiert.

Fortuna Düsseldorf gratuliert Dir, lieber Bernd, ganz herzlich zum 60. Geburtstag und wünscht alles Gute, Gesundheit sowie noch viele gemeinsame und erfolgreiche Jahre bei der Fortuna und zur Abwechslung mal ein paar ruhige Momente im Kreise Deiner Familie!