Gegner im Blick
Trainer Stefan Ruthenbeck bekommt alle Zeit, die er braucht
Der VfR Aalen steht mit nur zehn Punkten nach 14 Spielen auf dem letzten Tabellenplatz der 2. Bundesliga. Während bei anderen Vereinen schon längst der Trainer entlassen worden wäre und man die „Krise“ ausgerufen hätte, bleibt es in Aalen ruhig. Nach wie vor vertrauen die Fans und der Vorstand ihrem Trainer Stefan Ruthenbeck, der nach einem großen Umbruch im Kader noch versucht, das richtige Rezept für seine Elf zu finden.
Trainer und Umfeld
Für die Aalener ist allein die Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga ein großer Erfolg. Erst in der Saison 2011/2012 hat der Verein das erste Mal den Sprung in den Profifußball geschafft. Und auch wenn die ersten beiden Jahre vielversprechend waren, da man sich schon früh aus dem Abstiegskampf raushalten konnte, weiß Cheftrainer Stefan Ruthenbeck, dass es auch in dieser Spielzeit nur um den Klassenerhalt gehen kann. Der 42-Jährige ist seit Sommer 2013 für die Aalener verantwortlich und konnte sowohl den Vorstand als auch die Fans mit seiner Arbeit bislang überzeugen. Selbst nach der jüngsten 0:4-Pleite beim VfL Bochum bekam er vom Verein volle Rückendeckung.
Zu-und Abgänge
Beim VfR Aalen hat sich in diesem Sommer mal wieder einiges in der Mannschaftszusammenstellung getan. Nachdem zahlreiche Leistungsträger der letzten Saison den Verein verlassen haben, sahen sich die Verantwortlichen gezwungen, auch selbst auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Besonders schmerzhaft sind die Abgänge der Stammspieler Jürgen Mössmer (1. FC Nürnberg), Benjamin Hübner (FC Ingolstadt 04), Daniel Buballa (FC St. Pauli), Sascha Traut, Enrico Valentini (beide Karlsruher SC) und von Fortunas Neuzugang Joel Pohjanpalo. Außerdem haben Marcel Wehr (SpVgg Neckarelz), Selim Aydemir (Hallescher FC), Kevin Ruiz (FC Nöttingen), Marcel Reichwein (Preußen Münster), Cidimar (vereinslos), Takuma Abe (Ventforet Kofu) den Verein verlassen. Verstärkt haben sich die Schwaben dafür mit Sascha Mockenhaupt (1. FC Kaiserslautern), Phil Ofosu-Ayeh (MSV Duisburg), Dennis Chessa (FC Bayern München), Jürgen Gjasula (verinslos), Arne Feick (Arminia Bielefeld), Sebastian Neumann (VfL Osnabrück), Maximilian Welzmüller (SpVgg Unterhaching), Andreas Ludwig (TSG Hoffenheim, ausgeliehen), Collin Quaner (FC Ingolstadt 04), Dominick Drexler (SpVgg Greuther Fürth), Thomas Steinherr (SpVgg Unterhaching) und mit Nicola Zahner, der aus der zweiten Mannschaft in den Profikader geholt wurde.
Mannschaft
Cheftrainer Stefan Ruthenbeck steht vor der schwierigen Aufgabe, die völlig neu zusammengewürfelte Mannschaft zu einem funktionierenden Team zu formen. Noch scheint der gebürtige Kölner aber nicht die richtige Formation gefunden zu haben. Immer wieder wird das System, verbunden mit mehreren Spielerwechseln, umgestellt. Auch im Tor gab es schon einen Wechsel: Stand zunächst noch Jasmin Fejzic im Kasten, hütet inzwischen Daniel Bernhardt das Tor. In der Viererkette kommen zumeist Oliver Barth, Sascha Mockenhaupt, Arne Feick und Phil Ofosu-Ayeh zum Einsatz. Im Mittelfeld wird hingegen munter durchgewechselt. So spielten Leandro und Andreas Hofmann schon auf der Doppelsechs, während Andreas Ludwig, Jürgen Gjasula und Michael Klauß im offensiven Mittelfeld für Schwung sorgen und den jeweiligen Stürmer in Szene setzten sollten. In der Regel sind das Fabian Weiß oder Dominick Drexler.
Bekannte Gesichter
In der kommenden Auswärtspartie beim VfR Aalen treffen einige Spieler auf ihre ehemaligen Kollegen. Auf Düsseldorfer Seite wird die Partie für Fortunas Stürmer Joel Pohjanpalo etwas Besonderes, da er vergangene Saison noch für die Schwaben auf Torejagd ging. Bei Aalen stehen mit Oliver Barth und Collin Quaner gleich zwei Spieler im Kader, die eine rot-weiße Vergangenheit haben: Barth spielte von 2005 bis 2007 für die Flingeraner und erzielte in 44 Partien einen Treffer. Quaner ist in Düsseldorf geboren und durchlief sämtliche Jugendmannschaften der Fortuna.
Stadion
Der VfR Aalen bestreitet seine Heimspiele in der Scholz-Arena - ein Stadion, das mit seinem Fassungsvermögen von 14.500 Zuschauern zu den kleineren der Liga gehört. Eröffnet wurde die Arena im Jahr 1949 unter dem Namen „VfR-Stadion im Rohrwang“ mit der Partie Aalen gegen Mainz.
Stadt
In Aalen, das im Osten Schwabens - rund 70 Kilometer entfernt von Stuttgart - liegt, wohnen etwa 66.000 Menschen. Bekannt ist die Stadt vor allem durch das Aalener Jazzfest, das zu den fünf größten Jazz-Festivals Deutschlands zählt. Zahlreiche Musiker von Weltformat, wie beispielsweise Miles Davies, traten schon beim besagten Jazzfest, das jährlich am zweiten Novemberwochenende stattfindet, auf.