Richard Cyron war der klassische Strafraumstürmer. Durch seine Schnelligkeit und blitzschnellen Bewegungen – gepaart mit einem ausgeprägten Torinstinkt und der entsprechenden Technik – gehörte er in den 1990er Jahren zu den besten Stürmern der Fortuna. Schließlich hatte der vierfache polnische Meister (mit Górnik Zabrze) und zweifache Nationalspieler (1988) zuvor beim Hamburger SV bereits Bundesliga-Kluft geschnuppert (13 Spiele / 1 Tor), bevor er zur Rückrunde der Saison 1992/93 von der Elbe an den Rhein wechselte.

Die Geburt der „Mythos-Elf“
Zwar konnte auch er am Saisonende den bitteren Oberliga-Abstieg nicht verhindern, doch baute Trainer Aleksandar Ristic um ihn herum eine schlagkräftige und vor allem erfahrene Mannschaft auf, die tatsächlich nach nur einem Jahr den Wiederaufstieg schaffte – auch dank der 28 Saisontreffer in 22 Spielen von Cyron – eine phantastische Quote! Nur ein Jahr später war der Durchmarsch in die Bundesliga perfekt. Wieder hatte der Angreifer mit sechs Toren seinen Anteil daran.

Das Blitztor nach nur einer Minute
Beim Bundesligastart in der Saison 1995/96 gelang ihm gleich im ersten Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen (1:1) nach gut einer Minute das erste Tor der Saison zur Düsseldorfer 1:0-Führung. „Daran kann ich mich noch gut erinnern. Der Ball kam von der rechten Seite, prallte vom Pfosten ab und ich konnte ihn per Flugkopfball verwerten“, erinnert er sich noch heute gerne an diesen Treffer zurück. Ohnehin hat er schon während seiner aktiven Zeit im F95-Trikot fast alles dokumentiert und viele seiner Spiele und Tore auf Video aufgenommen. „Das schaue ich mir immer wieder gerne an, denn die schöne Zeit bei Fortuna vergesse ich nie!“
Mit insgesamt neun Saisontreffern war er erneut der beste Torjäger bei den 95ern, die am Saisonende als Aufsteiger einen beachtlichen 12. Platz belegten. Im Jahr darauf gehörte er nicht mehr so oft Stammelf – auch bedingt durch Verletzungen. Den Abstieg in die 2. Liga konnte somit auch er nicht verhindern. Danach wechselte er in die Regionalliga zu Rot-Weiss Essen und spielte noch als Amateur beim SV Hilden-Nord. Aber dann war irgendwann Schluss. Das Knie… Aktuell ist er Trainer beim Hildener B-Kreisligisten Italia Hilden.
Seinen heutigen Ehrentag will er „ganz ruhig im Familienkreis“ verbringen. Zu seinem 50. Geburtstag gratuliert der Verein Fortuna Düsseldorf ganz herzlich und wünscht bei bester Gesundheit alles Gute für die Zukunft!