Gegner im Blick
Der 1. FC Nürnberg hat nur zwei der letzten acht Partien verloren
Nach dem letztjährigen Bundesliga-Abstieg wollte der 1. FC Nürnberg mit dem in der Sommerpause neuverpflichteten Valérien Ismael als Cheftrainer einen Neuanfang starten und die direkte Rückkehr in das Fußball-Oberhaus anpeilen. Was folgte, war allerdings ein lang anhaltender Negativtrend, sodass der Verein nach zwölf Spieltagen bis auf den 14. Tabellenplatz abgerutscht war. Anschließend trennten sich die Franken vom Franzosen und verpflichteten René Weiler als neuen Mann an der Seitenlinie. Seither geht es mit dem Club aufwärts, sodass das Team wieder Sichtweite zu den Aufstiegsrängen hat.
Trainer und Umfeld
An die besten Zeiten des 1. FC Nürnberg können sich nur noch die Ältesten der Stadt erinnern. In den 1920er Jahren waren die Franken das Nonplusultra im deutschen Fußball. Aber auch in den folgenden Jahrzehnten waren die „Clubberer“ noch eine echte Macht, sodass sie die ewige Bundesligatabelle bis 1987 anführten. Und auch wenn jedem Fan inzwischen klar ist, dass jene glorreichen Zeiten vorbei sind, ist die Erwartungshaltung in Nürnberg noch immer hoch: Die Fans sehnen sich nach der direkten Rückkehr in das Fußball-Oberhaus. Eine schwierige Aufgabe für Cheftrainer René Weiler und seine Mannschaft. Der 41-jährige Schweizer übernahm das Traineramt von dem glücklosen Valérien Ismael Mitte November und brachte den Erfolg ins Frankenland zurück.
Zu- und Abgänge
Beim 1. FC Nürnberg hat nach dem Abstieg aus der Bundesliga ein großer Umbruch stattgefunden. 15 Neuzugänge und 17 Abgänge sind die Bilanz der Nürnberger Transferpolitik in der Sommerpause. Folglich spielten sich auch zahlreiche Neuzugänge direkt in die erste Elf. Unter anderem die beiden Offensivkräfte Jakub Sylvestr und Alessandro Schöpf, die in der Hinrunde zusammen auf 17 Torbeteiligungen kamen. Neben diesen beiden Spielern hat sich auch einer der alten Hasen zu einer wichtigen Stütze des Teams entwickelt. Spätestens seit René Weiler das Team übernommen hat, organisiert Jan Polak im zentralen Mittelfeld das Spiel der Nürnberger. Der 33-Jährige kam vor der Saison vom VfL Wolfsburg zurück zum FCN, wo er bereits von 2005 bis 2007 aktiv war, und übernimmt als Kapitän eine wichtige Rolle in der jungen Mannschaft. Auch in der Winterpause waren die Verantwortlichen der „Clubberer“ auf dem Transfermarkt aktiv und verpflichteten drei Spieler. Unter anderem wurde der Juniorennationalspieler Sebastian Kerk vom SC Freiburg ausgeliehen.
Die Mannschaft
Das Prunkstück der Nürnberger Mannschaft ist ohne Frage die Offensive. Sowohl im offensiven Mittelfeld als auch im Angriff sind die Franken hervorragend besetzt und zeichnen sich durch eine enorme Variabilität aus. In vorderster Front ist Jakub Sylvestr unersetzlich, wie er zuletzt mit einem Doppelpack gegen Union Berlin unter Beweis stellte. Doch dass auch sein Sturmpartner Peniel Mlapa immer für ein Tor gut ist, wurde in der Partie gegen die Berliner ebenfalls deutlich. Der ehemalige deutsche Juniorennationalspieler, der erstmals mit Sylvestr zusammen stürmen durfte, erzielte bereits in der 4. Spielminute einen Treffer. In Szene gesetzt werden die beiden Angreifer regelmäßig durch die offensiven Mittelfeldspieler Alessandro Schöpf und Niclas Füllkrug, die aber auch immer wieder selbst den Abschluss suchen. Dieser starken Offensive hält Kapitän Jan Polak den Rücken frei. Dank seiner starken Laufbereitschaft stopft er im Mittelfeld zahlreiche Löcher und unterbindet gegnerische Angriffe bereits im Ansatz.
Form
Der 1. FC Nürnberg ist durchwachsen in das neue Jahr gestartet. Während die „Clubberer“ beim FSV Frankfurt noch enttäuschten und mit 0:1 verloren, zeigten sie gegen Union Berlin ein anderes Gesicht und gewannen 3:1. Trotz des Rückschlages gegen Frankfurt ist beim FCN ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen, seit Weiler das Amt des Cheftrainers übernommen hat. Im Schnitt sammelten die Franken unter ihm 2,0 Punkte pro Spiel – ein absoluter Spitzenwert. Und auch die schwache Defensive konnte der Schweizer Coach deutlich stabilisieren: Nur noch 0,8 Tore kassieren Pinola und Co. pro Spiel - ebenfalls ein Topwert. Der 1. FC Nürnberg hat zweifellos den Weg zurück in die Erfolgsspur gefunden.
Vergangenheit
Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Nürnberg stehen sich heute zum 39. Mal in einem Pflichtspiel gegenüber. Besonders gerne denken alle Rot-Weißen an das Aufeinandertreffen im DFB-Pokal-Halbfinale 1979 zurück: In der Verlängerung fertigten die Flingeraner die Nürnberger mit 4:1 ab – ein Meilenstein auf dem Weg zum Pokaltriumph im selben Jahr. Auch in der Zweiten Liga fällt die Bilanz zu Gunsten der Düsseldorfer aus. In fünf Begegnungen gingen die Fortunen dreimal als Sieger vom Platz und mussten sich nur einmal geschlagen geben.