Herzlichen Glückwunsch, Peter Meyer!
Fortunas früherer Torjäger feiert seinen 75. Geburtstag
Zur Saison 1959/60 kam der „Pitter“, wie Peter Meyer selbstverständlich auf rheinische Art von allen Fans und Mitspielern stets gerufen wurde, an den Flinger Broich. Zuvor hatte der gebürtige Düsseldorfer seine Fußballstiefel für Wersten 04 und die TuRU geschnürt. In 174 Ligaspielen für die Rot-Weißen erzielte der Angreifer stolze 119 Tore. Solch eine Trefferquote haben bis dato nur die allerwenigsten Fußballer bei der Fortuna erreicht.
In der ersten Spielzeit kam Meyer lediglich bei den Amateuren in der zweiten Mannschaft zum Einsatz, machte dort aber mit 27 Toren in 28 Spielen eindrucksvoll auf sich aufmerksam. Vertragsspieler wurde er jedoch auf Umwegen. Als er - etwas unzufrieden über seine Situation - in der Winterpause bei Borussia Mönchengladbach ein Probetraining absolvierte, wurde er kurzerhand vom damaligen Vorstandsmitglied Heinz Hahn im Auto auf dem Trainingsplatz der Borussen abgeholt und zurück nach Düsseldorf gefahren, wo er wenig später seinen Kontrakt als Vertragsspieler unterzeichnete.
Gleich in der ersten Saison 1960/61 schaffte er mit den 95ern den Wiederaufstieg in die Oberliga West. Mit beachtlichen acht Toren in neun Spielen hatte er großen Anteil daran. Dabei spielte sich der „Pitter“ rasch in die Herzen der Fans. Zudem konnte er beidfüßig schießen, hatte einen guten Torriecher und ein großes Kämpferherz. Die Schiedsrichter bekamen nicht selten eine verbale Kostprobe…
„Peter Meyer – eieieiei!“
Auch in der Regionalliga West konnte sich der Torjäger behaupten und gehörte regelmäßig zu den erfolgreichsten Torschützen in den nächsten drei Spielzeiten. Der krönende Höhepunkt war dann die Aufstiegsrunde 1965/66. Im entscheidenden Spiel gewann die Fortuna auf dem gefürchteten Bieberer Berg bei den Offenbacher Kickers – auch dank zweier Meyer-Treffer – mit 5:1 und stieg vor dem punktgleichen FK Pirmasens aufgrund der besseren Tordifferenz in die Bundesliga auf!
Die Heimfahrt war nach Aussage Meyers „relativ ruhig. Denn wir hatten ja am nächsten Tag den großartigen Empfang in Düsseldorf.“ Auf die Rückfahrt – der knapp 15.000 mitgereisten Düsseldorfer - machte sich auch ein bis heute unbekannter Fortuna-Anhänger, der bei seiner Ankunft am Bahnhof das legendäre Fernsehinterview gab mit dem Satz: „Peter Meyer – eieieiei!“
Es war ohnehin ein geflügeltes Wort. „Nach Uwe Seeler in Hamburg war ich wohl der zweite deutsche Fußballer, auf den die Fans solch einen Schlachtruf komponiert haben“, lacht er noch heute über diese nette Anekdote und ergänzt: „Den Fan habe ich später noch persönlich kennen gelernt.“
Vereinswechsel, Länderspieleinsatz und eine schwere Verletzung
Gleich der Auftakt der neuen Saison 1966/67 geriet zum Paukenschlag. Die Fortuna gewann mit 2:1 bei Borussia Dortmund. „Das war ein ganz besonderes Ereignis. Immerhin war der BVB amtierender Europapokalsieger. Jürgen Schult hatte uns in Führung geschossen und nach dem Dortmunder Ausgleich schoss ich kurz vor Schluss den Siegtreffer. Das war toll!“ Aber auch acht Tore von Meyer in 25 Spielen konnten am Saisonende den Abstieg nicht verhindern. Die Fortuna ging zurück in die Regionalliga und Meyer wechselte zur Spielzeit 1967/68 zu Borussia Mönchengladbach.
Im Dezember 1967 absolvierte er sein erstes und einziges Länderspiel. Es war ein trauriges Debüt. Denn durch das 0:0 gegen Albanien verpasste Deutschland die EM-Endrunde 1968. Für Meyer war aber kurz darauf nicht nur die Karriere in der Nationalmannschaft dahin. Bei einem Trainingsspiel brach er sich das Schien- und Wadenbein. Bis dato hatte er in 18 Bundesligaspielen 19 Tore erzielt! Doch von dieser schweren Verletzung sollte er sich nie mehr vollständig erholen. Zu dieser Episode sagt er im Rückblick: „Im Herzen bin ich immer Fortune geblieben, auch wenn ich nachher noch drei Jahre in Gladbach gespielt habe.“
Heute feiert Peter „Pitter“ Meyer seinen 75. Geburtstag. Dazu gratuliert der Verein Fortuna Düsseldorf ganz herzlich und wünscht bei bester Gesundheit alles Gute für die Zukunft!