Gegner im Blick
Wiedersehen mit Sebastian Heidinger
Das nächste Auswärtsspiel der Fortuna steigt am Montag, 16. März, in Leipzig, wo die Rot-Weißen auf den ambitionierten Aufsteiger treffen. Sportdirektor Ralf Rangnick hat zwar unlängst erklärt, dass er den Aufstieg abgehakt habe, nichtsdestotrotz haben die Leipziger in jedem Spiel den Anspruch zu gewinnen. Untermauert haben sie diese Ambitionen unter anderem mit zahlreichen millionenschweren Transfers in der Winterpause. Es wartet also eine ganz harte Nuss auf die Fortuna.
Trainer und Umfeld
Die Leipziger Entwicklung lässt sich nicht anders als mit dem Wort rasant beschreiben. 2012 waren die Sachsen noch in der Regionalliga Nord-Ost im Einsatz, inzwischen gehören sie zu den bestbestzten Teams der Zweiten Liga. Großen Anteil an dieser Entwicklung hat auch der ehemalige Leipziger Cheftrainer Alexander Zorniger, der binnen zwölf Monaten zwei Aufstiege feiern konnte. Nachdem der 48-Jährige im Februar allerdings erfuhr, dass die Verantwortlichen in der kommenden Saison nicht mehr auf ihn zählen, legte der Schwabe sein Amt nieder. Seither hat Achim Beierlorzer das Amt des Cheftrainers übernommen, während die Verantwortlichen um Ralf Rangnick im Hintergrund nach einem neuen Coach suchen.
Zu- und Abgänge
Im neuen Jahr stehen bei den Leipzigern gleich vier neue Gesichter auf dem Platz: Rodnei, Emil Forsberg, Omer Damari und Yordy Reyna sind allesamt in der Winterpause neu zu den Sachsen gestoßen. Während Rodnei und Yordy Reyna vom österreichischen Schwesterverein aus Salzburg verpflichtet wurden, kam Omer Damari vom FK Austria Wien in den Osten der Republik und Emil Forsberg wurde vom Malmö FF verpflichtet. Der brasilianische Innenverteidiger Rodnei dürfte den meisten Fußballfans in Deutschland noch bekannt sein: Bevor sich der 29-Jährige im Sommer 2012 Salzburg anschloss, war er für Hertha BSC Berlin und den 1. FC Kaiserslautern im Einsatz.
Mannschaft
Auf Grund zahlreicher Neuzugänge kehrt auch in der Mannschaftsaufstellung der Leipziger kaum Kontinuität ein. Allerdings hat Interimscoach Achim Beierlorzer, genau wie Alexander Zorniger zuvor, einige feste Stützen im Team. Im Tor ist der Schweizer Nationalspieler Fabio Coltorti unangefochten und auch die Viererkette vor dem 34-Jährigen ist klar eingespielt: Im Zentrum sorgten zuletzt Tim Sebastian sowie Marvin Compper, der allerdings aufgrund seiner Roten Karte gegen die Fortuna gesperrt ist, für große Stabilität und auf den Außenbahnen Anthony Jung und Georg Teigl für reichlich Schwung. Im Mittelfeld ist Dominik Kaiser Dreh- und Angelpunkt des Leipziger Spiels. Der 26-jährige Spielgestalter setzt die Angreifer immer wieder geschickt in Szene oder sucht mit seinem starken Schuss selbst den Abschluss. In vorderster Front agieren die Sachsen derweil mit drei Stürmern, die mit ihrer Schnelligkeit die gegnerische Abwehr durcheinander wirbeln sollen. Neben Toptorjäger Yussuf Poulsen, der besonders zu Beginn dieser Spielzeit für Furore sorgte, sollen die beiden Winterneuzugänge Omer Damari und Emil Forsberg das Leipziger Angriffsspiel beleben. Denn in der Offensive haperte es im bisherigen Saisonverlauf: In 24 Partien erzielte der Aufsteiger erst 26 Tore und hinkt damit den eigenen Ansprüchen hinterher.
Bekannte Gesichter
Der 29-jährige Sebastian Heidinger spielte einst für Fortuna Düsseldorf. Zwischen 2007 und 2010 lief der Linksfuß für F95 auf, absolvierte für die Rot-Weißen 62 Partien und schoss sechs Tore. Über die Zwischenstation Arminia Bielefeld wechselte er 2011 nach Leipzig.
Stadion
Leipzig trägt seine Heimspiele in einer Arena aus, die gut 44.000 Menschen Platz bietet. Sie wurde für die Weltmeisterschaft 2006 neu errichtet und ersetzte das alte Zentralstadion, das mit einem Fassungsvermögen von 100.000 Menschen das größte Stadion Deutschlands war. Bei dem im Zentralstadion aufgestellten Zuschauerrekord waren sogar weitaus mehr Zuschauer in der alten Arena: Beim Europacup-Spiel SC Wismut Karl-Marx-Stadt – 1. FC Kaiserslautern im Jahr 1958 sollen bis zu 125.000 Zuschauer mit von der Partie gewesen sein.
Stadt
Leipzig erlebt in den letzten Jahren gerade so etwas wie eine Renaissance. War die größte Stadt Sachsens über Jahrhunderte einer der wichtigsten Standorte Europas, verlor sie zu Zeiten der DDR ihre politische und kulturelle Blüte. In den letzten Jahren hat sich die Metropole allerdings zunehmend von der grauen Zeit der DDR-Diktatur erholt und lockt wieder zahlreiche Touristen an. Sehenswert ist dabei vor allem das Wahrzeichen der Stadt: das 1913 eingeweihte Völkerschlachtdenkmal. Dieses ist mit einer Höhe von 91 Metern eines der größten Denkmäler Europas.