Gegner im Blick
Am Ostermontag reist die Fortuna zum FC St. Pauli
Am Ostermontag trifft die Fortuna im Millerntor-Stadion auf den FC St. Pauli. Die „Kiezkicker“ blieben in dieser Saison hinter den eigenen Erwartungen zurück und kämpfen um den Klassenerhalt. Inzwischen haben die Paulianer den Abstiegskampf angenommen und ringen um jeden Punkt, sodass die Leistungskurve des Nordclubs in den letzten Wochen nach oben zeigt.
Trainer und Umfeld
In St. Pauli geht die Angst um. Träumten Fans und Mannschaft vor der Saison noch von einem möglichen Aufstieg in die Bundesliga, dürfte inzwischen jedem Einzelnen klar sein, dass es nur um den Klassenerhalt gehen kann. Die Verantwortlichen des Vereins setzen in dieser bedrohlichen Situation auf die Erfahrung von Ewald Lienen. Seit Mitte Dezember betreut der 61-Jährige, der im Fußball schon sehr viel erlebt hat, die „Kiezkicker“.
Zu- und Abgänge
Der große Hoffnungsträger des FC St. Pauli ist Julian Koch. Der 24-jährige ehemalige Junioren-Nationalspieler kam in der Winterpause auf Leihbasis vom 1. FSV Mainz 05 und soll im Mittelfeld der Paulianer für Ordnung sorgen. Da Koch bei den Mainzern zuletzt kaum Spielpraxis sammelte, benötigte der Rechtsfuß einige Zeit, um sich zurechtzufinden. Die Formkurve des Blondschopfs zeigte zuletzt eindeutig nach oben. Neben Koch ruhen die Hoffnungen der Hamburger auch auf Lasse Sobiech. Der Innenverteidiger kam im Sommer zurück und gehört zu den absoluten Leistungsträgern im Team. Er sorgt nicht nur in der Defensive für Stabilität, sondern beweist auch vor dem gegnerischen Gehäuse immer wieder seine Kopfballstärke – bereits drei Tore erzielte der 24-Jährige in der laufenden Saison.
Mannschaft
Das Hauptproblem des FC St. Pauli in dieser Saison ist die Defensive. Bereits 44 Gegentore mussten die Hamburger hinnehmen – mehr als jedes andere Team der Liga. Dieses Problem hat auch Ewald Lienen erkannt, weshalb der erfahrene Coach sein Hauptaugenmerk zunächst auf die Stabilisierung der Abwehr gelegt hat – mit Erfolg. In neun Spielen unter Lienen kassierten die Hamburger nur noch acht Gegentore. Allerdings leidet die Offensive unter den Veränderungen: In diesen neun Partien konnte die Mannschaft auch nur noch acht eigene Treffer erzielen. Da die Stürmer bisher nicht wie gewünscht trafen, hofft man in St. Pauli im Ligaschlussspurt auf Torgefahr aus dem Mittelfeld. Die beiden zentralen Mittelfeldspieler Julian Koch und Dennis Daube sind ebenso wie Marc Rzatkowski gefragt, für Torgefahr zu sorgen.
Bekannte Gesichter
Gleich für zwei Fortunen ist das Spiel beim FC St. Pauli auch eine kleine Reise in die Vergangenheit. Vorstand Sport Helmut Schulte war jahrelang in verschiedenen Positionen für den Nordclub tätig: Von 1987 bis 1991 war der heute 57-Jährige Trainer beim FC St. Pauli. Außerdem arbeitete er von 1996 bis 1998, sowie von 2007 bis 2011 als sportlicher Leiter für den Verein. Darüber hinaus war Schulte auch schon als Nachwuchs- und Co-Trainer für die Hanseaten aktiv. Nicht als Funktionär dafür aber als Spieler war Christopher „Jackson“ Avevor schon für die Paulianer im Einsatz. In der Saison 2012/2013 lief der Defensivspezialist für die Hamburger in 28 Partien auf und konnte dabei einen Treffer erzielen.
Stadion
Seit 1963 trägt der FC St. Pauli seine Heimspiele im Millerntor-Stadion aus. Die Arena, die knapp 30.000 Zuschauer fasst, ist eine der bestbesuchten der Liga und seit Jahrzehnten für ihre hervorragende Stimmung bekannt. Die Spielstätte liegt mitten in St. Pauli auf dem Heiligengeistfeld, was einen besonderen Reiz ausmacht. Seinen Namen hat das Stadion dem nahegelegenen Millerntor zu verdanken, das Jahrhunderte lang als Stadttor fungierte.
Stadt
Die Heimatstadt der Kiezkicker ist Hamburg. Die Hansestadt ist mit 1,75 Millionen Einwohnern hinter Berlin die größte Stadt des Landes und vor allem für seine Schönheit sowie für den riesigen Industriehafen bekannt. Weitaus verbundener fühlt sich der Verein aber mit seinem eigenen Stadtteil, mit St. Pauli. Dieser Sektor ist dank des Vergnügungsviertels entlang der Reeperbahn berüchtigt und Anziehungsort zahlreicher Touristen. Besonders beliebt ist außerdem der Hamburger Dom, ein drei Mal im Jahr stattfindendes Volksfest. Dieses findet direkt neben dem Millerntor-Stadion auf dem Heiligengeistfeld statt und lockt jährlich mehrere Millionen Besucher an. Aktuell läuft noch bis zum 19. April der Frühlingsdom 2015. Für manch mitreisenden rot-weißen Fan sicher ein Grund, die Fahrt nach Hamburg um den ein oder anderen Tag zu verlängern.