"Können uns davon nichts kaufen"
Heinrich Schmidtgal feiert eindrucksvolles Comeback
Eigentlich hätte Heinrich Schmidtgal am Freitagabend als einer der glücklichsten Menschen den Audi-Sportpark in Ingolstadt verlassen müssen. Nach einer Verletzungspause von ziemlich genau einem halben Jahr stand der Linksfuß erstmals wieder in der 2. Bundesliga auf dem Feld. Doch wer Schmidtgal kennt, weiß, dass er sein persönliches Schicksal stets hinter das der Mannschaft stellt. Dementsprechend geknickt war er nach dem aufreibenden Kampf beim Tabellenführer.
Trainer Taskin Aksoy hatte vor der Begegnung eine Überraschung parat, als er Schmidtgal die Chance von Beginn an gab. Schließlich musste der 29-Jährige sechs Monate lang pausieren. Damals – am 21. September 2014 gegen den 1.FC Heidenheim – kam er zu einem Kurzeinsatz von einer Minute. Gegen den 1.FC Ingolstadt holte er knapp über 80 Minuten lang alles heraus, was in ihm steckte. Und dabei war er noch mehr gefordert, als ihm und seinen Mannschaftskollegen lieb war. Denn nach der Roten Karte gegen Adam Bodzek nach einer halben Stunde war die Deckungsreihe noch mehr gefordert.
Doch all die Freude über sein Comeback verschwand durch das späte Gegentor zum 2:3 durch Marvin Matip. „Wir können uns leider nichts davon kaufen, dass wir hier ein gutes Spiel abgeliefert haben“, sagte Schmidtgal nach dem Spiel geknickt. „Wir haben alles reingeworfen und wurden dafür nicht belohnt.“ Als „Schmiddi“ den Platz verließ, hatten die Düsseldorfer sogar noch mit 2:1 in Führung gelegen – dann musste er sich von außen ansehen, wie die „Schanzer“ dank zweier Standardsituationen noch zum Sieg kamen. „Unsere Fans und wir mussten sechs Stunden nach Hause fahren und hatten dabei nichts in den Händen“, schüttelte Schmidtgal den Kopf. „Das ist wirklich bitter.“
Auch wenn es aus der persönlichen Sicht von Schmidtgal nicht einfach ist, der Begegnung in Ingolstadt etwas Positives abzugewinnen, hat der kasachische Nationalspieler nach den Sperren von Adam Bodzek, Oliver Fink und Lukas Schmitz beste Chancen, auch im nächsten Spiel gegen den TSV 1860 München (Samstag, 25. April, 13 Uhr) wieder von Beginn an auflaufen zu dürfen. Aber auch das wird für ihn nur ein schwacher Trost sein...