F95 vs. RWE - Tradition verpflichtet

Yesterday Spezial: Bilanz aus vergangenen Zeiten spricht für Fortuna

Rot-Weiss Essen empfängt Fortuna Düsseldorf. Kaum eine Begegnung im aktuellen DFB-Pokalwettbewerb elektrisiert den Westen Fußballdeutschlands so sehr, wie das Duell dieser beiden alten Rivalen. Rund 30 km Luftlinie trennen die beiden Traditionsvereine voneinander, die in sich in der Vergangenheit viele spannende und vor allem torreiche Begegnungen lieferten.

Als Losfee Andrea Petkovic am 9. Juni die Erstrundenpaarung zwischen RWE und F95 zog, schnalzten Fußballnostalgiker mit der Zunge. Zum Auftakt der kommenden Spielzeit im DFB-Pokal gibt es in diesem Jahr kaum eine Partie, die so viel Tradition bürgt, wie das Aufeinandertreffen zwischen den Flingeranern und dem Regionalligisten aus Essen. Unvergessen sind die Duelle im alten Rheinstadion oder an der Hafenstraße, als alte Fortuna-Haudegen wie Gerd Zewe, Josef Hickersberger, Klaus Allofs und Co. die Fans haben jubeln lassen.

Blickt man in die Vergangenheit, so hat der Traditionsverein aus Flingern in der Bilanz beider Clubs klar die Nase vorn. Von insgesamt 30 direkten Duellen konnte die Fortuna das Feld 16 Mal als Sieger verlassen. Achtmal trennten sich beide Clubs unentschieden und nur sechsmal hieß der Sieger RWE.

Auch im DFB-Pokal bekamen es beide Vereine des öfteren miteinander zu tun. Gerne erinnern sich die Nostalgiker unter den Fortuna-Fans die Begegnung in der dritten Runde des DFB-Pokals im Jahre 1977/78. Mit 4:1 schickten Detlev Szymanek per Doppelpack, Josef Hickersberger und Dieter Brei den Westrivalen zurück in den Ruhrpott. Die Fortuna marschierte in jener Spielzeit anschließend bis ins Pokalfinale, wo sich am Ende allerdings dem späteren Meister und Pokalsieger aus Köln mit 0:2 geschlagen geben musste.

Nachdem sich F95 und RWE in den Siebzigerjahren spannende und vor allem torreiche Duelle in der Bundesliga lieferten (nie endete ein Partie mit weniger als vier Toren), traf man sich in den Achtzigern in Liga zwei wieder. Auch im Bundesligaunterhaus behielten die Flingeraner meist die Oberhand. Unvergessen das Schützenfest am 24. Spieltag der Saison 1988/89, als die Elf von Trainer Aleks Ristic die Essener mit 5:1 an der Hafenstraße deklassierte. Sven Demandt erwischte an jenem Nachmittag im März 1989 einen Sahnetag und schnürte einen legendären Viererpack.

Am kommenden Sonntag, 9. August, geht es für die Flingeraner wieder auf die A52 Richtung Essen, wo die Mannschaft von Cheftrainer Frank Kramer zum ersten Mal seit acht Jahren wieder in einem Pflichtspiel ihre Visitenkarte an der Hafenstraße abgibt. Zeit die Bilanz weiter auszubauen und an die erfolgreichen Zeiten anzuknüpfen. Denn wie heißt es so schön: Tradition verpflichtet.