Unaufgeregt ins achte Jahr

Gegner im Blick: Der FSV Frankfurt will erneut mit einem kleinen Budget in der Liga bestehen

Seit 2008 schafft es der FSV Frankfurt sich Jahr für Jahr mit wenig Geld in der zweiten Bundesliga zu halten. Auch in diesem Jahr strafen die Hessen ihren Kritikern, die eine höchst schwierige Saison prognostizierten, wieder Lügen. Mit Trainer Tomas Oral, talentierten Einzelspielern und jeder Menge Erfahrung peilt man einen erneuten Verbleib in Liga zwei an. Zurzeit scheint dies mit Platz zwölf zu gelingen, jedoch gilt der rasante Absturz aus dem Vorjahr – als man nur knapp die Klasse halten konnte – als Warnung.

Trainer und Umfeld
Ein wenig überraschend kam sie schon, die Installierung von Tomas Oral als Chefcoach der Frankfurter vor dem 34. Spieltag der abgelaufenen Saison. Der 42-Jährige sollte innerhalb von nur einer Woche den sich anbahnenden Abstieg des FSV verhindern. Für dieses Unterfangen griff der Coach tief in die Motivationskiste: Er schickte sein Team unter anderem in eine Waschstraße, um den Frust und die Negativ-Ergebnisse (11 sieglose Spiele in Folge) der vergangenen Wochen „abzuwaschen“. Mit Erfolg! Durch einen 3:2-Sieg bei Fortuna Düsseldorf konnte Oral mit seinem Team die Liga halten. Dass die Vereinsführung daraufhin dem 42-Jährigen auch das Vertrauen für die kommende Saison aussprach war lediglich Formsache. Keine Einigkeit herrscht hingegen auf dem Posten des Sportdirektors. Nachdem die Bornheimer Uwe Stöver freigestellt hatten, scheiterte im Sommer eine Rückkehr des Ex-Managers.

Die Form
Eine richtige Tendenz lässt sich in der bisherigen FSV-Saison nicht ablesen. Siege gegen die Spitzenteams aus Fürth, St. Pauli und Bochum wechselten sich mit bitteren Niederlagen gegen Karlsruhe, Heidenheim und Sandhausen ab. Die Statistik des FSV (15 Spiele / 5 Siege / 4 Unentschieden / 6 Niederlagen) unterstreicht jedoch auch wie unberechenbar die Bornheimer sich in dieser Spielzeit präsentieren. Vor allem junge Talente wie Besar Halimi, Felipe Pires (beide 20 Jahre) und Mario Engels (22 Jahre) können an guten Tagen mit ihrer spielerischen Klasse den Unterschied ausmachen, haben jedoch noch Schwierigkeiten ihre Qualität konstant abzurufen. Die Mischung aus diesen jungen Talenten sowie erfahrene Führungsspieler (z.B. Edmond Kapllani, Zlatko Dedic oder Marc-André Kruska) stimmen die Frankfurter optimistisch, bis zur Winterpause weitere wichtige Zähler einzufahren.

Stadion
Der FSV Frankfurt trägt seine Heimspiele im Frankfurter Volksbank Stadion aus, das für 12.542 Zuschauer Platz bietet. Bis Mitte 2006 trug die Spielstätte noch den Namen „Bornheimer Hang“, ehe die Frankfurter Volksbank e.G. die Rechte am zweitgrößten Stadion Frankfurts übernahm.

Zu- und Abgänge
Zugänge: Taiwo Awoniyi (FC Liverpool, ausgeliehen), Timm Golley (Fortuna Düsseldorf), Felipe Pires (TSG 1899 Hoffenheim, ausgeliehen), Fanol Perdedaj (FC Energie Cottbus), Shawn Barry (LASK Linz), Denis Mangafic (Kickers Offenbach), André Weis (FC Ingolstadt 04), Heinrich Schmidtgal (Fortuna Düsseldorf), Besar Halimi (1.FSV Mainz 05, ausgeliehen), Yann Rolim (Vitória Setúbal FC, ausgeliehen), Ehsan Hajsafi (Sepahan FC), Dani Schahin (1.FSV Mainz 05, ausgeliehen), Lukas Gugganig (FC Liefering), In-Hyeok Park (TSG 1899 Hoffenheim, ausgeliehen), Nahom Gebru, Leon Hammel, Mateo Andacic (alle FSV Frankfurt U19).

Abgänge: Mohamed Amine Aoudia (USM Algier, ausgeliehen), Björn Schlicke (SpVgg Greuther Fürth II), Ahmed Azaouagh (Unbekannt), Odise Roshi (HNK Rijeka), Markus Ballmert (Hannover 96 II), Patric Klandt (SC Freiburg), Marcel Kaffenberger (Chemnitzer FC), Joni Kauko (FC Energie Cottbus), Hanno Balitsch     (SV Waldhof Mannheim), Tom Beugelsdijk (ADO Den Haag), Marc Hornschuh (FC St. Pauli), Fabian-Herbert Burdenski (Vereinslos), Faton Toski (Vereinslos), Zafer Yelen (Vereinslos), Vincenzo Grifo (SC Freiburg, war ausgeliehen), Patrick Schorr (TSG 1899 Hoffenheim II, war ausgeliehen).

Mögliche Startelf
Weis – Hajsafi, Oumari, Gugganig, Perdedaj – Konrad, Kruska, Pires, Halimi, Barry - Dedic