#UnserRespekt: „Die Fortuna drückt Dir die Daumen“
Mathis Bolly trifft Sprinter Niklas Rothes im Rahmen der Olympia-Vorbereitung
Mathis Bolly und Niklas Rothes haben eine große Gemeinsamkeit: Zu ihren größten Stärken gehört eine enorme Schnelligkeit. Während Bolly diese in der Fortuna-Offensive auf dem Rasen einbringt, ist Rothes als klassischer Sprinter auf der Tartanbahn zuhause. Der 24-Jährige gehört zu den besten deutschen 100-Meter-Sprintern und kann sich Hoffnungen auf eine Teilnahme an den diesjährigen Olympischen Spielen im brasilianischen Rio De Janeiro machen. Im Arena-Sportpark in Düsseldorf trafen sich Bolly und Rothes, der derzeit auch Mitarbeiter der F95-Geschäftsstelle ist, um sich über seine Olympia-Vorbereitung zu unterhalten.
Bolly: „Wie läuft Deine Vorbereitung?“
Rothes: „Ich habe mich gerade eben erst von einer zweiwöchigen Erkältung erholt. Das ist in der Vorbereitung vor einem so wichtigen Groß-Ereignis extrem bitter, weil mich das erst einmal deutlich zurückwirft. Um zwei Wochen Pause wieder aufzuholen, benötigt man vier Wochen Training, in denen man eigentlich Fortschritte erzielen wollte. Aber davon abgesehen läuft die Vorbereitung nach Plan, auch wenn noch viel harte Arbeit vor mir liegt.“
Bolly: „Wie groß ist die Konkurrenz in der deutschen Sprinter-Spitze?“
Rothes: „Die ist schon enorm groß und hat sich in den letzten Jahren extrem gesteigert. Der aktuelle Bundestrainer Ronald Stein hat jährlich sechswöchige Trainingscamps in den USA einberufen, die die deutschen Sprinter weit nach vorne gebracht haben. In diesen sechs Wochen hat man beste Trainingsbedingungen, alleine schon, was die Außentemperatur angeht. Dadurch wird die Regeneration beschleunigt, was sehr viel ausmacht. Ich würde schätzen, dass sich ca. zwölf deutsche Sprinter Hoffnungen machen können, zur 4x100-Meter-Staffel zu gehören.“
Bolly: „Wie groß sind Deine persönlichen Chancen?“
Rothes: „Davon sind unheimlich viele Faktoren abhängig. Am wichtigsten ist, dass ich nun von Verletzungen und Krankheiten verschont bleibe. In den letzten Jahren haben mich Verletzungen immer wieder zurückgeworfen. Deshalb hoffe ich stark, dass ich in den nächsten Monaten verletzungsfrei bleibe. Aus rein sportlicher Sicht wird es ein extrem harter Kampf um die Plätze, weil am Ende nur Zehntel darüber entscheiden werden, ob man dabei ist oder nicht.“
Bolly: „Wann weißt Du, ob Du dazu gehörst?“
Rothes: „Das wird erst rund einen Monat vor dem Start der Olympischen Spiele entschieden, weil logischerweise die zu dem Zeitpunkt besten Sprinter nominiert werden sollen. Also ist mit einer endgültigen Nominierung Anfang Juli zu rechnen. Sechs Leute werden insgesamt die Reise nach Rio antreten, vor Ort werden dann die vier leistungsstärksten Läufer für die jeweiligen Rennen bestimmt.“
Bolly: „Wie stehen die Chancen für die deutsche Staffel?“
Rothes: „Realistisch betrachtet hat die deutsche Staffel gegen die jamaikanische und die amerikanische Staffel nicht den Hauch einer Chance. Allerdings gelang es den Deutschen bei der letzten Weltmeisterschaft immerhin, Vierter zu werden - nur die Jamaikaner, die Chinesen und die Kanadier waren schneller. Wenn die deutsche Auswahl dieses Ergebnis wiederholen könnte, wäre das sicherlich schon ein großer Erfolg.“
Bolly: „Beim Fußball kommt es vor allem auf das Zusammenspiel des Teams an. Wie muss man sich das bei Euch Individualsportlern vorstellen?“
Rothes: „Man trainiert auch als Sprinter häufig im Team, weil man sich dann gegenseitig zu besseren Leistungen treibt. In der Staffel kommt es außerdem auch auf eine gute Abstimmung an, was die Übergabe des Stabs angeht. Die Stab-Übergabe nimmt auch durchaus viel Zeit in Trainingseinheiten ein, wenn die besten deutschen Sprinter zusammenfinden, weil man bei Perfektion dieser Abläufe auf die sprintstärkeren Nationen Boden gutmachen kann.“
Bolly: „Wie häufig in der Woche trainierst Du und wie muss man sich Deine Einheiten vorstellen?“
Rothes: „Ich trainiere sechs Mal in der Woche, eine Einheit dauert in der Regel drei Stunden. In diesen drei Stunden stehen nach dem Aufwärmen und dem Dehnen verschiedene Übungen im Sprint-, Sprintausdauer- und Kraftbereich auf dem Programm. Wenn wir klassisches Sprinttraining absolvieren, machen wir je nach Distanz bis zu zehn Läufe pro Einheit.“
Bolly: „Machst Du auch noch etwas neben dem Sport?“
Rothes: „Ja, ich absolviere derzeit ein Fernstudium und arbeite zweimal in der Woche auf der Geschäftsstelle der Fortuna. Ich möchte mich auch neben dem Leistungssport in verschiedenen Bereichen weiterentwickeln.“
Bolly: „Interessierst Du Dich auch für Fußball? Und für welchen Verein schlägt Dein Herz?“
Rothes: „Mein Interesse am Fußball ist riesengroß. Auch wenn ich für den TSV Bayer 04 Leverkusen an den Start gehe, bin ich als Düsseldorfer Fortune durch und durch und verpasse kaum ein Heimspiel. Dementsprechend drücke ich Euch natürlich für den Rest der Saison die Daumen.“
Bolly: „Vielen Dank! Dir alles Gute bei der Olympia-Vorbereitung. Die Fortuna drückt Dir die Daumen, dass es mit der Nominierung für Rio klappt.“
#UnserRespekt
Zahlreiche prominente Bundesliga-Profis werben im Rahmen von TV-Spots sowie in den sozialen Medien für Unterstützung der Nachwuchselite-Athleten der Deutschen Sporthilfe. Die Aktion der Bundesliga-Stiftung findet unter dem Motto #UnserRespekt statt und ist im Olympia-Jahr 2016 ein weiteres Element einer seit acht Jahren bestehenden Kooperation. In diesem Rahmen trafen nun auch Fortunas Mathis Bolly und Sprinter Niklas Rothes aufeinander.