Vor der Winterpause noch mal richtig Gas geben
Norbert Meier vor dem Spiel beim SC Paderborn 07
Das letzte Spiel 2008 beschert der Fortuna noch einmal einen dicken Brocken: Am Samstagnachmittag werden die Rot-Weißen bei Herbstmeister SC Paderborn 07 zu Gast sein. Eine willkommene Gelegenheit aber auch, sich mit einer guten Leistung versöhnlich von den Fans zu verabschieden und in der Tabelle den Anspruch auf die Spitzenplätze zu unterstreichen. Denn bei einer weiteren Niederlage müsste der Drittligist aus der Landeshauptstadt befürchten, ins obere Mittelfeld abzurutschen - in Tuchfühlung auf ambitionierte Verfolger. Wobei nicht nur der Auftritt am vergangenen Wochenende in Bremen für diese Entwicklung ausschlaggebend war, wie auch Chefcoach Norbert Meier zu bestätigen weiß: "Wir wollen beweisen, dass wir es besser können!"
Die Hürde, die in der neuen Arena im Westfalenland zu nehmen sein wird, ist in dieser achten Meisterschaftsbegegnung zwischen beiden Clubs jedoch sehr hoch. Nur ein einziges Mal gaben sich die Paderborner in dieser Saison die Blöße, den Platz als Verlierer zu verlassen - ansonsten blieben die Punkte bei sechs Siegen und einem Unentschieden bei den Hausherren. "Paderborn ist eine Mannschaft, die ihre Aufgaben - abgesehen von den wenigen Niederlagen - bisher souverän gelöst hat." Das Team des an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrten Trainers Pavel Dotchev sei durch die Bank gut besetzt und auf den Positionen überwiegend doppelt mit guten Leuten besetzt, weshalb es nicht von ungefähr komme, dass man ganz oben stehe.
Dabei hatte der Zweitliga-Absteiger im Sommer eine empfindliche Umstrukturierung im Personalwesen vorgenommen und als Ziel lediglich eine Konsolidierung in der Liga ausgegeben. Dies stellt sich inzwischen anders dar, doch Meier scheint dies kaum zu irritieren: "Wir gehen nicht als Favorit in dieses Spiel. Der Anreiz für uns ist dafür umso größer."
Der Düsseldorfer Fußballlehrer erwartet von seinen Spielern, dass sie die Tugenden abrufen, mit denen sie manche Partie in dieser Halbserie siegreich bis glanzvoll zu gestallten wussten. "Dann sind wir auch in der Lage, etwas mitzunehmen", meint Meier, der davon ausgeht, "dass wir im letzten Spiel vor der Winterpause noch mal richtig Gas geben wollen, um uns mit einem positiven Erlebnis verabschieden zu können." Es gebe im Verlauf einer Saison auch Spiele wie gegen Bremen - dies sei eben typisch für den Fußball und auch bei anderen Mannschaften festzustellen. "Doch morgen kann man sich gleich wieder rehabilitieren."
Dabei nicht mitwirken können Marco Christ und Hamza Cakir. Letzterer hat seinen grippalen Infekt noch nicht vollständig ausgeheilt und wird daher, auch auf Anraten der medizinischen Abteilung der Fortuna, im Rheinland bleiben. Als Ersatz käme der Kapitän der Zweiten Mannschaft, Kai Schwertfeger, in Frage, den Norbert Meier zuletzt beim 1:1 gegen Köln beobachtet hatte.
Dafür kehrt Olivier Caillas in den Kader zurück, der am Freitagnachmittag nach einer weiteren Trainingseinheit im Arena-Sportpark mit dem Bus in Richtung Westfalen aufgebrochen ist.
Ab 14 Uhr, wenn Schiedsrichter Karl Valentin die Partie anpfeift, kann man sich überzeugen, ob Norbert Meiers Credo ("Wir müssen schauen, dass wir gut organisiert sind - jeder muss sich gut einbringen und verstehen, ein Rad in der Maschinerie zu sein." beherzigt wird. Für die lange sechswöchige Zeit, in der kein Pflichtspiel auf dem Programm steht, sicherlich eine wichtige Voraussetzung.