17.08.2021 | 1. Mannschaft

Sand im Getriebe

Gegner-Vorschau: An der Förde läuft es noch nicht rund

Nach dem verpassten Bundesliga-Aufstieg verlief der Saisonstart für das Team von Ole Werner eher enttäuschend. Nun wollen die noch punkt- und torlosen „Störche“ beim Auswärtsspiel in Düsseldorf am 20. August, um 18:30 Uhr endlich für das erste Erfolgserlebnis sorgen. www.f95.de hat den kommenden Gegner genauer unter die Lupe genommen.

  • IMAGO / Revierfoto

Champions-League-Sieger-Besieger

Den wohl größten Coup der jüngeren Vereinsgeschichte feierten die „Störche“ zu Beginn des Jahres. Im Schneegestöber von Kiel eliminierte Holstein den amtierenden Triple-Sieger Bayern München in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Als Hauke Wahl in der fünften Minute der Nachspielzeit zum 2:2 ausglich und sein Team damit in die Verlängerung schoss, nahm das „Wunder von Kiel“ erste Konturen an. Nach einer torlosen Verlängerung machten Bartels und Co. die Sensation im Elfmeterschießen perfekt und zogen in die nächste Runde ein. Weitere Siege gegen Darmstadt und Essen ließen die Kieler Fans vom Finale in Berlin träumen. Im Halbfinale wurde der KSV dann jedoch gestoppt. Eine 0:5-Niederlage bei Borussia Dortmund beendete eine denkwürdige Kieler Pokalsaison. In der laufenden Spielzeit setzten sich die Norddeutschen im Derby gegen den Regionalligisten Weiche Flensburg mit 4:2 in der Verlängerung durch und zogen in die zweite Runde ein.

Schmerzhafte Abgänge

Nach der erfolgreichen Vorsaison mussten sich die Norddeutschen in diesem Transfer-Sommer gleich von mehreren Leistungsträgern verabschieden. Jae-sung Lee verließ Holstein nach drei Jahren in Richtung Mainz. In der vergangenen Saison verpasste der technisch versierte Mittelfeldspieler nur ein einziges Zweitliga-Spiel und hatte mit 13. Scorerpunkten großen Anteil an den Erfolgen seines Teams. Mit seinem Wechsel zum Hamburger SV verließ mit Jonas Meffert ein weiterer langjähriger Leistungsträger, der 2020/21 in allen Liga-Spielen in der Startelf stand, den Verein. Auch Mittelstürmer Janni Serra konnte sich durch starke Leistungen an der Förde für höhere Aufgaben empfehlen und läuft nun für Arminia Bielefeld auf. In der abgelaufenen Saison war der 23-Jährige mit 13 Saisontoren gemeinsam mit Fin Bartels bester Torschütze seines Teams.

Kein Glück in der Relegation

Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga im Jahre 2017 verpassten die Kieler den direkten Durchmarsch ins Fußball-Oberhaus erst in der Relegation. Hinter der Fortuna und dem 1. FC Nürnberg wurden die „Störche“ Dritter und trafen in der Relegation auf den VfL Wolfsburg. Auf eine 1:3-Hinspielniederlage in der Volkswagen Arena folgte eine 0:1-Pleite vor heimischem Publikum und somit der verpasste Aufstieg. Kiel konnte sich in der Folge in der 2. Liga etablieren und landete zweimal im Tabellenmittelfeld. In der vergangenen Saison gab Holstein einen fast schon sicher geglaubten Aufstieg an den letzten beiden Spieltagen aus der Hand und wurde erneut Dritter. Aber auch im zweiten Anlauf konnte man sich in der Relegation nicht durchsetzen. Nach einem 1:0-Hinspielsieg beim 1. FC Köln, ging den Kielern im Rückspiel an der Förde die Kraft aus. Die „Störche“ mussten dem corona-bedingten Mammutprogramm, bei dem sie zum Saisonende elf Spiele in 35 Tagen absolvierten, Tribut zollen und unterlagen im Rückspiel mit 1:5.

Punkte und Tore

Bislang sind die „Störche“ noch nicht in der Saison angekommen und stehen nach drei Spieltagen ohne Punkt und Tor auf dem letzten Tabellenplatz. Gegen St. Pauli, Schalke und Regensburg hieß es zuletzt dreimal in Folge 0:3. Gegen Düsseldorf sollen erste Punkte her, „sonst wird es ein langer, schwerer Weg“, ist sich Cheftrainer Ole Werner der Lage nach dem Fehlstart bewusst. Dabei helfen könnten unter anderem Fiete Arp, Ex-Fortune Steven Skrzybski und Patrick Erras, die in der vergangenen Saison allesamt bei Bundesligisten unter Vertrag standen und die Lücken, die Lee und Co. hinterlassen haben schließen sollen. Auch in der Defensive sollte man davon ausgehen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die eingespielte Holstein-Verteidigung um Kapitän Wahl und Routinier Thesker wieder zu alter Stärke zurückfindet.

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