03.02.2010 | 1. Mannschaft

"Wir wollen auch bei der besten Heimmannschaft Punkte holen"

MSV-Trainer Šašić gibt sich vor dem Derby in Düsseldorf kämpferisch

Der Gast am kommenden Sonntag, der MSV Duisburg, in 28 von inzwischen 47 Spielzeiten Bundesliga-Mitglied, galt schon vor Saisonbeginn als heißer Kandidat für den Aufstieg. Doch die Mannschaft konnte unter Ex-Trainer Peter Neururer die Erwartungen nicht erfüllen. Nach dem unrühmlichen Pokal-Aus bei Aufstiegs-Konkurrent FC Augsburg (0:5) wurde der Mann an der Seitenlinie kurzerhand beurlaubt und durch Milan Šašić ersetzt. Der "Neue", der zuvor beim TuS Koblenz und 1. FC Kaiserslautern gearbeitet hatte, legte zwar keinen Traumstart hin, denn es reichte vor eigenem Publikum gegen Schlusslicht Rot Weiss Ahlen nach einer 2:0-Führung nur zu einem 2:2. Doch dann fruchteten offenbar die Motivationskünste des kroatischen Übungsleiters.

In den nachfolgenden Spielen gab es fünf Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen. Damit befand sich der MSV wieder mitten drin in der Spitzengruppe. Vor dem 21. Spieltag belegten die "Zebras" zwar nur Rang sechs, hatten aber - wie die vor ihnen liegenden Fortunen und Arminia Bielefeld - trotz der jüngsten 0:2-Heimniederlage gegen den FC St. Pauli mit 34 Punkten lediglich drei Zähler Rückstand auf den Tabellendritten FC Augsburg. Die Aussichten auf einen Relegationsplatz stehen also weiterhin gut.
Vor dem Gastspiel der Meidericher in der ESPRIT arena sprachen wir mit Milan Šašić.

Die 0:2-Heimniederlage gegen den direkten Aufstiegs-Konkurrenten FC. St. Pauli war für den MSV ein herber Dämpfer. Wie bewerten Sie dieses Spiel im Nachhinein?
Ganz ehrlich: St. Pauli hat verdient gewonnen und ist eine Klasse-Mannschaft. Wir waren in der ersten Hälfte einfach nicht gut genug und haben zu viele Fehler gemacht. Nur dank unseres herausragenden Torwarts Tom Starke lagen wir lediglich mit 0:2 zurück. Aber das Lob gilt auch dem Schlussmann von St. Pauli. Beide Torhüter waren für mich die besten Männer auf dem Platz. Uns fehlte an diesem Tag einfach die Spritzigkeit. So haben wir in der ersten Halbzeit einfach nicht das getan, was wir hätten tun müssen.


Hat diese Schlappe gegen St. Pauli Ihre Mannschaft im Kampf um den Aufstieg schon entscheidend zurückgeworfen?
Die Niederlage kann uns nicht vom Weg abbringen. Wir werden noch viele Spiele in dieser Saison gewinnen. Man kann erst am Ende sagen, was wir endgültig zustande gebracht haben.


Der MSV war in der Winterpause auf dem Transfermarkt aktiv. Zuletzt wurde auf Leihbasis Stürmer Kevin Schindler von Werder Bremen verpflichtet. Linksverteidiger Dusko Tosic sprang dagegen in letzter Minute trotz einer festen Zusage noch ab. Zuvor hatte der MSV schon die Stürmer Dario Vidosic und Srdjan Baljak unter Vertrag genommen. Haben Sie damit Ihre Wunschspieler bekommen?
Was heißt denn schon Wunschspieler? Fußball ist kein Wunschkonzert. Der Verein hat das getan, was möglich war. Mit Tosic ist das nicht so gelaufen, wie es abgesprochen war. Aber gegenüber der Hinserie haben wir uns mit Baljak, Vidosic und jetzt Schindler aber sicherlich verstärkt.


Wie sehr schmerzt es, dass Sandro Wagner nach Bremen gewechselt ist?
Wagner ist ohne Zweifel ein sehr guter und talentierter Spieler. Aber es war zum Beispiel nicht genau absehbar, wann er nach seinem Kreuzbandriss wieder einsatzfähig sein würde. Kevin Schindler dagegen ist fit und kann sofort spielen. Ich hoffe sehr, dass er uns weiterhelfen wird.


Am Sonntag gastieren die "Zebras" zum Derby in Düsseldorf. Die Fortuna ist die heimstärkste Mannschaft der Liga, hat vor eigenem Publikum noch keine Niederlage kassiert. Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein?
Es ist richtig, dass Fortuna die heimstärkste Mannschaft ist. Aber wir können überall punkten. Wir haben auch auswärts schon Top-Leistungen gebracht, die letzten fünf Partien auf fremden Plätzen alle gewonnen. Und ein Derby, zumal vor einer solchen Kulisse in einem so schönen Stadion, das motiviert hoffentlich jeden Spieler noch einmal zusätzlich.


Haben Sie Verletzte oder sind alle Mann an Bord? Was machen zum Beispiel Sören Larsen und Frank Fahrenhorst?
Beide werden sicher noch einige Wochen fehlen. Genaues weiß man noch nicht. Frank Fahrenhorst hat in dieser Woche wieder mit dem Mannschaftstraining begonnen. Larsen fehlt uns, aber wir können halt nichts machen. Bruno Soares ist hingegen auf einem guten Weg, hat nur drei Wochen nach seinem Mittelfußbruch mit leichtem Training begonnen. Hier müssen wir schauen und abwarten.


Milan Šašić, wir danken für das Gespräch. (MSPW/tk)

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