“Das hat uns unglaublich stark gemacht”
Maximilian Beister blickt auf den Aufstieg 2012 zurück
Im Relegations-Rückspiel 2012 gegen Hertha BSC gelang Maximilian Beister mit seinem 1:0 nach 25 Sekunden ein ganz wichtiger Treffer auf dem Weg zurück in die Bundesliga. Im Interview mit www.f95.de hat sich der heute 31-Jährige nochmal an die besondere Saison und den Aufstieg zurückerinnert.
Maxi Beister, wir sind heute in der Merkur Spiel-Arena. Als Fortuna 2012 hier gegen Hertha BSC in die Bundesliga aufgestiegen ist, hieß das Stadion noch anders. Was waren deine ersten Erinnerungen als du hier durch das Fenster auf den Rasen geschaut hast?
Es ist wirklich verrückt. Jetzt sind zehn Jahre vergangen und als erstes erinnere ich mich immer noch an dieses Gefühl wie hier alle im vollbesetzten Stadion vor Freude ausgerastet sind, nachdem wir nach 25 Sekunden gegen Berlin in Führung gegangen sind. Jedes Mal, wenn ich hier bin und mir als Zuschauer die Spiele angucke, komme ich mit einem positiven Gefühl und freue mich immer, wenn ich die vertrauten Gesichter von früher wiedersehe. Das bleibt einem ein Leben lang in Erinnerung, weil es damals einfach eine super Zeit war. Unsere Truppe war ein eingeschworener Haufen. Wir waren fußballerisch vielleicht nicht die beste Mannschaft, aber dafür eine unglaubliche Einheit auf dem Platz und deshalb auch so schwer zu schlagen.
Was war aus deiner Sicht das Besondere an dieser Saison? Gerade in der Hinrunde lief es ja überragend.
In der Hinrunde waren wir wie im Flow und haben uns in einen Rausch gespielt. Wir haben keines dieser 17 Spiele verloren und es war einfach unglaublich schwer gegen uns zu spielen. Damals ist der Funke vom Rasen zu den Fans auf die Tribüne übergesprungen. Das hat uns unglaublich stark gemacht. Die Rückrunde war dann für unsere Verhältnisse leider nicht so gut. Wir haben nur viermal gewonnen, aber die Konkurrenz hat auch geschwächelt. Am Ende hat sich ein Schneckenrennen entwickelt und bei allen Vereinen war eine gewisse Nervosität spürbar. Aber ich denke über die gesamte Saison gesehen, war unser Aufstieg sehr verdient.
Schauen wir nochmal zurück auf die beiden Relegationsspiele. Die sind nicht nur uns Fortunen, sondern wahrscheinlich auch allen Fußball-Fans in Deutschland noch bekannt. Im Rückspiel gelang dir mit dem 1:0 ein ganz wichtiger Treffer. Was sind deine Erinnerungen an die beiden Spiele?
In Berlin haben wir gar nicht so ein gutes Spiel gezeigt. Das hat man aber auch nicht unbedingt erwarten können. Wir waren der krasse Außenseiter und haben zuerst auswärts gespielt beim Bundesligisten im ausverkauften Olympiastadion vor 80.000 Zuschauern. Unser 2:1-Sieg war ein Stück weit glücklich, aber das war unser Push für das Rückspiel. Da wussten wir, dass wir den Aufstieg holen können, wenn wir unsere Leistung abrufen. Das Tor nach 25 Sekunden war dann ein Brustlöser, der uns direkt ein gutes Gefühl für das Spiel gegeben hat. Natürlich ist auch das ganze Drumherum nach Spielende in die Geschichte des deutschen Fußballs mit eingegangen, was nicht schön ist. Aber für uns ist die Saison mit dem absolut verdienten Aufstieg perfekt zu Ende gegangen. Wenn man die Leute von damals wieder trifft, wird man sich immer im Positiven begegnen und sich daran zurückerinnern, was wir damals zusammen für eine coole Geschichte geschrieben haben.
Der Verein würdigt diesen Aufstieg und produziert jetzt eine Dokumentation, die nochmal auf diese Zeit zurückblickt. Freust du dich auf die Doku?
Die Doku werde ich mir definitiv angucken. Ich glaube, für jeden Fortuna-Fan ist es ein Muss, sich das anzuschauen. Dieser Aufstieg kam damals unerwartet. Mit einem Verein, der dieses Potenzial hat, nach knapp 15 Jahren wieder in die Bundesliga zurückzukommen, war schon etwas Besonderes und das i-Tüpfelchen auf der sehr guten Arbeit, die auch die Jahre davor geleistet wurde.