21.06.2023 | Verein

Herzlichen Glückwunsch, Wolfgang Seel!

Fortunas glorreicher Siegtorschütze feiert seinen 75. Geburtstag

Ganz sicher ist Wolfgang Seels Name in der Fortuna-Vereinshistorie für immer mit seinem Treffer am 23. Juni 1979 verknüpft. Im DFB-Pokalendspiel im Niedersachsenstadion in Hannover lief die Verlängerung im Duell zwischen der Fortuna und der Berliner Hertha. Dann traf der Torjäger in der 116. Spielminute aus einem beinahe unmöglichen Winkel zum 1:0-Erfolg. Kurz darauf waren die 95er erstmals in ihrer Vereinsgeschichte Pokalsieger! Am heutigen Mittwoch feiert Wolfgang Seel seinen 75. Geburtstag.

  • Fotos: Horstmüller

Dabei war dieses Tor, mit dem Seel zum Matchwinner wurde, nach der bitteren Niederlage am 16. Mai 1979 im Europapokalfinale gegen den FC Barcelona (3:4 n.V.) für ihn selbst nur einige logische Konsequenz, wie er selbst viele Jahre danach klarstellte: „Ein paar Wochen zuvor hatte ich zwei Tore erzielt. So hätte ich nicht abtreten können. Da war noch eine Rechnung offen!“ Er hat sie eindrucksvoll beglichen!

Denn der Treffer war durchaus kurios und wurde kurz darauf folgerichtig von den Zuschauern zum „Tor des Monats“ in der ARD-Spotschau gewählt. Nach einem zu kurz geratenen Rückpass des Berliner Kapitäns Uwe Kliemann sprintete der flinke Angreifer geistesgegenwärtig dazwischen und schaufelte das Leder fast von der linken Grundlinie aus mit der linken Innenseite (!) am Berliner Schlussmann Norbert Nigbur vorbei in die Maschen. Es war ein wahrer Kunstschuss, durch den die Fortuna endlich im sechsten Anlauf den „Pott“ gewonnen hatte!

Das 7:1 gegen die Bayern und die geglückte Titelverteidigung
1973 war der gebürtige Saarländer, der beim 1. FC Saarbrücken seine Profi-Karriere begonnen hatte, vom 1. FC Kaiserslautern an den Flinger Broich gewechselt. Schon vor dem Pokalerfolg hatte er mit seinen Treffern maßgeblich zum Höhenflug der Fortuna auf nationaler und internationaler Ebene beigetragen. So gehörte Seel bei einer weiteren Sternstunde in der Vereinsgeschichte zu den Torschützen. Am 9. Dezember 1978 zerlegten die Rot-Weißen den FC Bayern München mit Fußball-Legenden wie Torhüter Sepp Maier, Klaus Augenthaler, Georg „Katsche“ Schwarzenbeck, Paul Breitner und Karl-Heinz Rummenigge beim 7:1-Heimsieg im Rheinstadion.

Viele weitere spektakuläre Siege sollten folgen, aufregende Nächte im Europapokal sowie die Titelverteidigung im DFB-Pokal, denn Seel gehörte am 4. Juni 1980 zu jener Startelf, die den 1. FC Köln im Parkstadion in Gelsenkirchen mit 2:1 (Tore durch von Rüdiger Wenzel und Thomas Allofs) besiegte und damit erfolgreich Revanche nehmen konnte für die zwei Jahre zuvor erlittene Niederlage gegen den rheinischen Rivalen. Er war somit auch ein Teil der Mannschaft, die den bis heute bestehenden Rekord im DFB-Pokal mit 18 Siegen in Serie hält.

Neun Jahre lang schnürte Seel seine Fußballschuhe für die Fortuna. In diesem Zeitraum erzielte der pfeilschnelle Außenstürmer in seinen 354 Pflichtspielen für die Rot-Weißen in der Bundesliga, im Europapokal und im DFB-Pokal 74 Tore. Damit liegt er auf dem achten Platz aller Spieler, die jemals im F95-Dress zum Einsatz kamen.

Einstand nach Maß und Einsätze in der Nationalmannschaft
Wobei Seel viele weitere sportliche Höhepunkte erlebte, wunderschöne und wichtige Tore erzielte und unvergessene Siege feiern konnte. Vor allem zu Beginn legte er fulminant los: „Die bessere sportliche Zeit hatte ich persönlich ja eigentlich in meinen Anfangsjahren bei der Fortuna unter Trainer Heinz Lucas, als mir in der Saison 1974/75 als Mittelfeldspieler 13 Tore gelangen und ich in der Nationalmannschaft spielen durfte.“ Auch in den folgenden Jahren – mittlerweile zum Außenstürmer umfunktioniert – traf er konstant und durfte somit von 1974 bis 1977 sechs Mal unter Bundestrainer Helmut Schön in der DFB-Elf auflaufen.

1982 ging er zurück nach Saarbrücken und lebt seit langer Zeit wieder in seiner Heimat in St. Ingbert.

Heute feiert Wolfgang Seel seinen 75. Geburtstag. Dazu gratuliert die gesamte Fortuna-Familie ganz herzlich und wünscht bei bester Gesundheit alles Gute für die Zukunft!

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