15.07.2010 | 1. Mannschaft

"Die Spieler haben ihre Hausaufgaben gemacht!"

Fitnesstrainer Dirk Schauenberg im Interview

In diesen Wochen - mitten in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit - steht seine Arbeit besonders im Mittelpunkt und er selbst häufiger als Übungsleiter auf dem Platz. Denn zu dieser frühen Saisonphase sieht der Stundenplan der Fußball-Profis ein eher ungeliebtes Unterrichtsfach vor, welches in der Schule wohl nur noch mit Mathe oder Latein zu vergleichen wäre: Grundlagenausdauer! Und das bedeutet für die Kicker der Fortuna unter der fachkundigen Anleitung ihres Fitnesstrainers Dirk Schauenberg: Laufen, Laufen und nochmals Laufen. Medizinbälle, Slalomstangen, Hütchen oder Bleigewichte sind dabei nicht selten die bevorzugten Trainingsgeräte.

Denn neben der Kondition gehören die Schulung von Kraft und Koordination zu den Trainingsinhalten. Seit genau zwei Jahren hält der 41-Jährige die Profis der Rot-Weißen auf Trab und überwacht so deren körperliche Fitness. Den Anfang in der diesjährigen Vorbereitung nach der Sommerpause machte ein Lauftrainingslager im Westerwald, bei dem Dirk Schauenberg natürlich nicht fehlen durfte. Nach ein paar Tagen Erholung und Freizeit befindet sich die Mannschaft nunmehr wieder seit knapp einer Woche im zweiten Teil der schweißtreibenden Vorbereitung auf die neue Saison in der 2. Fußball-Bundesliga. Und das liegt nicht nur an der Sommerhitze...

 

Dirk, wie waren denn Deine Eindrücke in den ersten Übungseinheiten nach der Sommerpause und speziell im Lauftrainingslager?

 

Schauenberg: Ich hatte einen sehr guten Eindruck von den Spielern. Sie haben in ihrer trainingsfreien Zeit ihre Hausaufgaben gemacht! Von daher mussten sie schon ein paar Läufe in den unterschiedlichsten Frequenzen machen, damit ein gewisser Leistungsstand zu Trainingsbeginn vorhanden war. Und das war er zum Auftakt bei allen.

 

Haben die Spieler eigentlich im Westerwald oft geflucht oder nicht mehr mit Dir geredet?

 

Schauenberg: Nein, so schlimm war es nicht! Natürlich ist ein Kraft- oder Zirkeltraining nicht jedermanns Sache. Den einen liegt es etwas mehr, andere mögen es gar nicht und wollen lieber nur mit dem Ball trainieren. Aber grundsätzlich steht eben auch im Fußball vor dem Erfolg der Schweiß. Aber das wissen die Spieler. Mitte August muss die Mannschaft schließlich fit sein. Da gehören Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit oder mentale Stärke in diesen Bereich des Fitnesstrainings. Von daher trainieren wir auch vielseitig in allen Bereichen, um so später auf dem Platz mögliche Fehlerquellen im Spiel zu minimieren.

 

Mussten die Torhüter ebenfalls alle Ausdauerübungen mitmachen und sind demnach ähnlich fit wie ihre Kollegen auf dem Platz?

 

Schauenberg: Es wird ja immer wieder einmal individuell trainiert. Aber da haben auch die Torhüter alle Einheiten mitgemacht, zumal dies mit zu den Maßnahmen für das Teambuilding gehörte. So sollten die Neuen schnell integriert und der Zusammenhalt weiter entwickelt werden, was in der vergangenen Saison schließlich unsere ganz große Stärke war.

 

Der obligatorische Laktattest, ohne den heutzutage eine professionelle Trainingsgestaltung nicht mehr auskommt, findet erst demnächst statt. Warum so spät?

 

Schauenberg: Wir hatten ja zum Ende der vergangenen Saison einen Laktattest gemacht. Diese letzten Werte gehörte quasi schon zur Vorbereitung auf die neue Spielzeit, weil wir die mit in die individuellen Trainingspläne für den Urlaub, also die trainingsfreie Zeit, genommen haben. Somit fing die Planung schon vorausschauend im Mai an. Aber der nächste Test wird bald wieder kommen.

 

Du warst selber Hochleistungssportler (Mitglied der deutschen Karate-Nationalmannschaft und Worldcup-Sieger 1991!). Wie hältst Du Dich denn neben den Einheiten mit der Mannschaft fit?

 

Schauenberg: Ich mache schon noch mein eigenes Krafttraining und gehe laufen, um einfach fit zu bleiben. Außerdem gebe ich bei mir zu Hause in Neukirchen-Vluyn in unserer Sport- und Freizeitanlage täglich Training. Somit bleibe ich körperlich in der Praxis, aber auch theoretisch in der Betrachtung von sportlichen Bewegungen für meine Arbeit.

 

Dirk, vielen Dank für das Gespräch und noch viel Spaß und Erfolg in der Saisonvorbereitung mit der Mannschaft!

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