10.08.2010 | Verein

Herzlichen Glückwunsch Heinz Lucas!

Fortuna gratuliert ihrem ehemaligen Trainer zum 90. Geburtstag

Zweifelsohne ist mit Heinz Lucas eine sportlich ganz herausragende Zeit in der 115-jährigen Vereinsgeschichte der Fortuna verbunden. Zwar ist es nunmehr über dreieinhalb Jahrzehnte her, dass er zum letzten Mal die Erste Mannschaft der Fortuna trainiert hat. Doch war er einer, der dem Verein auch nach seinem Weggang nie den Rücken gekehrt hat. Noch heute sprechen die Fans - nicht zuletzt aufgrund der Erfolge während seiner Schaffenszeit - mit Respekt von ihm, und bei manch einem werden wehmütige Erinnerungen wach.

Kameradschaft, Vereinstreue und Ehrlichkeit: Diese drei Tugenden waren die Maxime seines Schaffens und die Grundlage für den größten Erfolg in seiner eigenen Trainerlaufbahn sowie der wohl erfolgreichsten Epoche in der Vereinsgeschichte der Flingeraner. "Ich hoffe, wir werden Freunde, denn als Freunde verfolgen wir ein gemeinsames Ziel im Sport", hatte Lucas am 1. Juli 1970 bei der Vorstellung vor versammelter Mannschaft gesagt. Seine Spieler hatten offenbar gut zugehört und seine Worte verinnerlicht. Denn die nächsten Jahre gehörten zu den Glanzzeiten der Fortuna.

 

Der Erstkontakt hatte zuvor mit einer förmlichen Bewerbung und einem Gespräch mit den damaligen Funktionären Bruno Recht und dem heutigen Ehrenpräsidenten Hans-Georg Noack stattgefunden. Die Verantwortlichen suchten mittels einer Annonce im Fußballfachblatt "kicker" nach einem Nachfolger für Otto Knefler, der zur Eintracht nach Braunschweig wollte und daher um seine Freigabe gebeten hatte. Lucas, ein waschechterechter Berliner, genoss bereits einen guten Ruf, zumal der Fußball-Lehrer noch beim legendären Sepp Herberger seine Prüfung absolviert hatte. "Ich versichere, dass dies eine verdammt harte Prüfung war", erzählte Lucas gerne im Rückblick an die gemeinsame Arbeit. Außerdem sah er zu jener Zeit beim SV Darmstadt 98 keine Herausforderung mehr. Ihn reizte vielmehr die Aufgabe in der NRW-Landeshauptstadt, denn hier war man schließlich nur knapp an der Qualifikation zur Bundesliga 1963 gescheitert und 1966/1967 im Fußball-Oberhaus vertreten, wenn auch sogleich wieder abgestiegen. So fiel die Wahl - auch auf Anraten seines Vorgängers - schnell auf ihn und sie sollte am Flinger Broich keineswegs bereut werden.

 

Denn die Fortuna und Lucas wurden  zum Erfolgs-Tandem. 1971 überstanden die Rot-Weißen ungeschlagen die Qualifikationsrunde zur Bundesliga und waren somit zum zweiten Mal in der Vereinshistorie ein Erstligist. Als Aufsteiger erreichte die Mannschaft in der nächsten Spielzeit einen soliden 13.Platz, welches lediglich der Auftakt zu einer glanzvollen Ära sein sollte. Schon 1973 war es nur ein einziger Punkt, der Fortuna die Vizemeisterschaft kostete. Auch in der darauf folgenden Saison stand ein dritter Rang auf der Endabrechnung. Nie wieder sollte sich Fortuna derart gut platzieren in der Abschlusstabelle der Fußball-Bundesliga. Doch Heinz Lucas hat in all den Jahren danach in seiner ihm eigenen Art immer nur in aller Bescheidenheit über diese Erfolge gesprochen. Ihm ging es um Aufbauarbeit, um die Förderung von Talenten. Denn darauf hat er stets geachtet - schließlich hatte er eine vollkommen neu formierte Mannschaft übernommen - mit einem Benno Beiroth, der von Holstein Kiel kam, mit Wilfried Woyke im Tor, Klaus Senger, Werner Lungwitz, Timo Kriegler und Gerd Zewe in der Abwehr, mit Klaus Budde, Hans Schulz und Fred Hesse im Mittelfeld und Dieter Herzog, Peter Biesenkamp und dem unvergessenen Reiner Geye im Sturm. Immerhin gehörte Herzog 1974 zum deutschen Weltmeisterkader und absolvierte zwei Spiele in der 2.Finalrunde gegen Jugoslawien (2:0) und Schweden (4:2).

 

Für die Fortuna folgten noch weitere große Jahre - ab 1975 allerdings ohne Lucas. Schon zu Beginn der Rückrunde entschied der Vorstand, dass der Vertrag im Sommer nicht verlängert werde. Ein Kritikpunkt war dessen mangelnde Risikobereitschaft. Die Suche nach einem Nachfolger begann. Als im April die Anfrage des Zweitligisten TSV 1860 München für einen frühzeitigen Wechsel kam, stand sein vorzeitiger Weggang aus Düsseldorf fest. Am 18. April 1975 wurde er nach einem 2:0-Heimsieg über den 1.FC Kaiserslautern offiziell verabschiedet. Aber wie weit blickend seine Arbeit war, lässt sich alleine daran ablesen, dass noch bei den Pokalerfolgen 1979 und 1980 nicht weniger als sechs "seiner" Spieler in der Mannschaft standen.

 

Ihm zu Ehren wird es am heutigen Vormittag in der Seniorenwohnanlage "Rosenhof" in Erkrath, wo er seit knapp einem Jahr seinen Altersruhesitz gefunden hat, einen kleinen Empfang geben. Herbert Kreidt, der früher selbst 18 Jahre lang als Schatzmeister und auch in anderen Funktionen bei der Fortuna tätig war und nun dem Freundeskreis der Ehrenmitglieder vorsteht sowie Ehrenpräsident Hans-Georg Noack werden die Laudatio halten. Aus der "Fortuna ´70", der Traditionsmannschaft der Flingeraner, werden unter anderem Fred Hesse, Klaus Budde, Egon Köhnen und Robert Begerau erwartet sowie der frühere Spieler und Obmann Benno Beiroth. Auch der ehemalige Fortuna-Präsident Karl-Heinz Meyer wird dabei sein und vom aktuellen Vorstand überreichen Thomas Allofs und Hermann Tecklenburg ein Präsent. Sogar der Vorsitzende seines Berliner Heimatvereins CFC Hertha 06, hat sich die weite Anreise nicht nehmen lassen, um den Ehrentag von und mit Heinz Lucas zu feiern.

 

Vorstand, Aufsichtsrat, Trainer, Spieler und Geschäftsstelle gratulieren Heinz Lucas recht herzlich zu seinem Ehrentag und wünschen ihm weiterhin alles Gute, viel Glück und vor allem Gesundheit.

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