29.09.2010 | 1. Mannschaft

Herzlichen Glückwunsch Dieter Brei zum 60. Geburtstag

Fortuna gratuliert ihrem ehemaligen Spieler und Trainer

Sein siebtes Lebensjahrzehnt läutet Dieter Brei, Pokalheld der Fortuna, am heutigen Donnerstag ein. Ein Mann, der nicht nur als untadliger Fußballer zu glänzen wusste, sondern der in schweren Zeiten auch als Coach Verantwortung übernahm. Den Auftakt in Breis Lebenskapitel "Fortuna" machte die aktive Zeit: Neun Jahre lang schnürte der gebürtige Westfale die Fußballstiefel für die Fortuna. Im Alter von 21 Jahren kam er von der durch den Bundesliga-Skandal erschütterten und daraufhin mit dem Zwangsabstieg belegten Arminia aus Bielefeld nach Düsseldorf. In seiner noch jungen Karriere hatte er bis dahin bereits 42 Spiele (3 Tore) in der Fußball-Bundesliga absolviert.

Gleich in seiner ersten Saison 1972/73 am Flinger Broich schaffte Brei, geboren am 30. September in Verl, mit der Fortuna unter Trainer-Legende Heinz Lucas einen hervorragenden dritten Platz (hinter dem FC Bayern München und dem 1. FC Köln) und damit die erstmalige Qualifikation des Vereins für den Europapokal. Dabei war seine Debütspielzeit, in der er als Angreifer agierte, noch ein wenig glück-, weil torlos. Als Allrounder agierte er später erfolgreich in allen Mannschaftsteilen.

Zurückgezogen ins Mittelfeld entwickelte sich Brei in der Spielzeit 1973/1974 zum Stammspieler zu entwickeln. In den politischen Irrungen und Wirrungen der damaligen Zeit zwischen Ost und West musste er dabei unter anderem mit seinen Kameraden in einem der brisanten deutsch-deutschen Duelle auf internationalem Parkett antreten. Im UEFA-Cup-Achtelfinale hieß der Gegner 1. FC Lokomotive Leipzig. Beim 2:1-Erfolg im Hinspiel im Rheinstadion konnte sich Brei zwar noch in die Torschützenliste eintragen, vermochte aber das Aus durch eine 0:3-Niederlage im Rückspiel (vor 80.000 Zuschauern!) auch nicht zu verhindern. Immerhin war man in der Meisterschaft erfolgreicher und beendete die Saison 1973/74 abermals auf einem herausragenden dritten Platz (diesmal erneut hinter Meister Bayern München und den Borussen aus Mönchengladbach).

Im dritten Jahr in Düsseldorf landete er mit den Rot-Weißen immerhin auf dem sechsten Rang. Am 16. August 1975, dem 2. Spieltag der neuen Saison, war er mit einem Treffer beim 5:2-Heimsieg über Rot-Weiß Essen maßgeblich daran beteiligt, dass die Fortuna erstmals in ihrer Vereinsgeschichte auf dem ersten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga stand. Dies war allerdings einer der wenigen erfreulichen Höhepunkte jener Saison, an deren Ende ein vergleichsweise magerer 12. Platz stand. Eine Platzierung, über die die Rheinländer im Jahr darauf jedoch ebenfalls nicht hinauskamen.

Dafür ging es ab der Spielzeit 1977/78 mit der Fortuna wieder spürbar bergauf. Denn am Saisonende qualifizierte sich die Mannschaft, die bereits im zweiten Jahr vom unvergessenen Dietrich Weise trainiert wurde, als Fünfter erneut für den Europapokal und erreichte zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte den Einzug ins Pokalfinale. Dort gab es jedoch eine 0:2-Niederlage gegen den rheinischen Rivalen und neuen Deutschen Meister 1. FC Köln. Wurde die Niederlage zunächst als herbe Enttäuschung aufgenommen, sollte sie doch gleichzeitig einen Vorteil zeitigen: Da die Kölner in jenem Jahr auch die Deutsche Meisterschaft gewannen und somit für den Pokal der Landesmeister (heute Champions League) spielberechtigt waren, zogen die Flingeraner in den Europapokal der Pokalsieger ein - und schrieben eines der bedeutsamsten Kapitel der Vereinsgeschichte: Nachdem man Universitatea Craiova, den FC Aberdeen, Servette Genf und auch Banik Ostrau ausgeschaltet hatte, zog Brei mit seinen Mannschaftskameraden in das Finale des Wettbewerbs ein. Der 16. Mai 1979 im Basler St. Jakob-Stadion war sicherlich der sportliche Höhepunkt in Breis aktiver Laufbahn. Doch sportlich auch mit der tragischsten Niederlage verbunden, die zu allem Überfluss mit dem bittersten Augenblick in seiner Karriere einherging. Denn in der 25. Minute musste er das Spielfeld verlassen, nachdem er zuvor im Rasen hängen geblieben war und sein Knie nachhaltig malträtiert hatte.

 

Obwohl er anschließend zweimal operiert wurde, kam dies seinem Karriereende gleich. Brei stand zwar noch zwei Spielzeiten bei der Fortuna unter Vertrag, doch er kam gerade einmal noch auf neun Kurzeinsätze. Im Vergleich zu den Vorjahren, wo er im Schnitt mehr als 30 Partien pro Saison bestritt, ein harter Schlag für Sportler und Verein.
Somit war Dieter Brei auch die Teilnahme am DFB-Pokalfinale 1979, die er selbst in den Vorrunden maßgeblich ermöglicht hatte, verwehrt - und das, wo die Flingeraner endlich den so lang ersehnten Pott holen konnten. Doch Brei war Teamplayer, integrativer Moment und freute sich von Herzen mit, als, im inzwischen sechsten Anlauf, die Rot-Weißen im Niedersachsenstadion von Hannover die Hertha aus Berlin durch das "unmögliche" Tor von Wolfgang Seel mit 1:0 nach Verlängerung schlagen konnten.

Ein Jahr im Wechselbad der Gefühle: In der Liga auf Platz 7 gelandet, den Pokal geholt und ein Endspiel im Europapokal der Pokalsieger. Bis heute eine der Sternstunden in der Vereinsgeschichte der Fortuna, trotz 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen den "großen" FC Barcelona. Und überschattet vom faktischen Ende der glanzvollen Profi-Karriere von Dieter Brei.
Insgesamt kam er in seiner aktiven Zeit bei der Fortuna von 1972 bis 1981 auf 221 Bundesliga-Spiele und erzielte 30 Tore. Dazu kommen noch 30 Spiele (12 Tore) im DFB-Pokal sowie 19 Einsätze (3 Tore) in den europäischen Pokalwettbewerben. Alleine diese Zahlen unterstreichen, welch ein Ausnahmespieler Brei gewesen ist.

 

Vom Fußballplatz auf den Trainerstuhl
Nach dem Aus als Profi-Fußballer folgte schon bald seine erste Trainertätigkeit beim FC Gütersloh. Doch zog es ihn wieder zurück in seine Wahlheimat Düsseldorf, wo er zunächst als Co-Trainer von Willibert Kremer bei der Fortuna fungierte. Als die Rot-Weißen in der Saison 1984/1985 in sportlich große Nöte kamen und der Abstieg drohte, übernahm Brei ab dem 15. April 1985 das Ruder. Punktgleich mit dem ersten Absteiger rettete er die Fortuna, um im Jahr darauf abermals als Chef an der Seitenlinie Platz 14 zu erreichen. Selbst Kritiker von damals attestieren Dieter Brei jedoch bis heute, dass er in seiner Zeit mit der finanziell und sportlich angeschlagenen Fortuna in der Bundesliga das Bestmögliche erreichte. Verantwortlich für den Niedergang der Fortuna war aber wohl in erste Linie der Verlust wertvoller Leistungsträger, die über die Jahre hinweg aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht adäquat ersetzt wurden. Eine neue Spielzeit folgte, und in der blieb Brei nur bis Frühjahr im Amt. Am 22. Spieltag, auf Platz 17 stehend, mit einem Punkt Abstand zum rettenden Ufer - aber auch unter dem Eindruck der Halbfinal-Schlappe im DFB-Pokal gegen die unterklassigen Stuttgarter Kickers - wurde er beurlaubt. Darauf gewann die Fortuna gerade einmal noch drei Spiele - um am Ende, weiterhin mit einem Punkt Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz, erstmals nach 16 Jahren der Beletage des deutschen Fußballs ade sagen musste.

Nach dem Weggang aus der Landeshauptstadt folgte ein Engagement als Manager bei Arminia Bielefeld, sowie weitere Trainer-Stationen (SC Verl, Rot-Weiss Essen, erneut FC Gütersloh, SC Wiedenbrück). Über die Jahre dem Golfsport zugewandt, sattelte er um. Inzwischen arbeitet er freiberuflich für das Projekt "Wohnen auf Zeit". Dabei vermittelt er Mitarbeitern von Firmen, die sich nur vorübergehend in der Region aufhalten, Wohnungen sowie Wohnmöglichkeiten. Für die Fortuna interessiert sich Brei weiterhin und nahm mit großer Freude die Rückkehr in die 2. Bundesliga und den erfolgreichen Verlauf der vergangenen Saison auf. Wenn es seine Zeit zulässt, ist er auch heute noch zu Gast in der ESPRIT arena und weiß die auf Kontinuität abzielende Arbeit, die beim Verein seit Jahren betrieben wird, gut einzuschätzen.

Dieter Brei feiert seinen 60.Geburtstag zunächst im kleinen Kreis, um am Freitag im großen Stile und gewiss mit vielen Freunden und alten Weggefährten den runden Geburtstag angemessen zu begehen und die davor liegenden Jahre Revue passieren zu lassen.
Fortuna Düsseldorf gratuliert dazu recht herzlich und wünscht alles erdenklich Gute für die Zukunft!

bundesliga.de

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