"Wir müssen zu dem zurückfinden, was uns in der letzten Saison ausgemacht hat"
Borussen-Trainer Michael Frontzeck vor dem Stadtwerke Düsseldorf Wintercup
Michael Frontzeck hatte in den letzten Wochen einen schweren Stand in seinem Job. Viele vermeintliche Experten haben die sportliche Talfahrt der Fohlen wie so oft am Trainer festgemacht, doch die Grün-Weißen hielten an dem gebürtigen Gladbacher fest. Nun rüstet sich Frontzeck, der selbst 238-mal für die Borussia das Trikot überstreifte, für die schwere Rückrunde. Mit drei Neuzugängen und vielen Spielern, die nach langen Verletzungspausen zurückkehren, wollen die Fohlen die Abstiegsränge verlassen...
Hallo, Herr Frontzeck. Mit drei Teilnahmen ist Borussia Mönchengladbach mittlerweile ein fester Bestandteil beim Stadtwerke Düsseldorf Wintercup. Was sind für Sie die Vorzüge dieser Veranstaltung?
Eine Woche vor dem Start in die Rückrunde ist der Wintercup natürlich ein toller Test. Das Turnier ist eine gute Gelegenheit auf einem hohen Niveau gegen gleichwertige Mannschaften zu testen. Mit zwei Spielen à 45 Minuten macht zudem der Modus sehr viel Sinn für die Saisonvorbereitung. Die Bedingungen und die Atmosphäre sind bei Fortuna immer sehr gut und die Nähe zu Düsseldorf erleichtert uns die Anreise.
Nachdem die Borussia auf dem letzten Tabellenplatz überwintert hat, ist jetzt ein Neustart gefragt, um das Abstiegsgespenst doch noch aus dem Borussia Park zu verjagen. Was muss sich ändern, damit Ihre Mannschaft am 34. Spieltag den Klassenerhalt feiern kann?
Wir haben in der Hinrunde viele Spiele gehabt, in der wir die bessere Mannschaft waren, aber trotzdem verloren haben. Das müssen wir ändern und diese Spiele gewinnen. Zudem müssen wir zu dem zurückfinden, was uns in der letzten Saison ausgemacht hat, nämlich: stabil stehen und kompakt auftreten. Dabei setzen wir darauf, dass uns die vielen verletzten Spieler zu Beginn der Rückserie fast alle zur Verfügung stehen. Ich hoffe, wir können endlich einmal über mehrere Spieltage mit einer eingespielten Mannschaft auftreten, ohne ständig wechseln zu müssen.
In der Winterpause haben Sie personell nachgelegt. Die Abwehrspieler Martin Stranzl, Havard Nordtveit und Stürmer Mike Hanke werden in der Rückserie ihre Schuhe für die Fohlen schnüren. Was erhoffen Sie sich von den drei Winter-Neuzugängen?
Von den beiden Abwehrspielern erhoffen wir uns, dass sie unsere Probleme in der Defensive beheben. Die Verpflichtung von Stranzl und Nordtveit ist natürlich auch eine Reaktion auf die vielen verletzten Spieler, die wir besonders in der Hintermannschaft zu verkraften hatten. Mit Mike Hanke wollen wir in der Offensive weiter so gefährlich bleiben. Tore haben wir in der Hinrunde geschossen und Mike soll genau da weitermachen.
Zum Schluss noch eine Frage zu Ihrem Abwehrspieler Bamba Anderson. In der vergangenen Saison - noch in Diensten der Fortuna - war er der überragende Innenverteidiger in der 2. Bundesliga. Eine Klasse höher läuft es für ihn noch nicht wirklich rund. Wie bewerten Sie seine Entwicklung?
Bamba Anderson haben wir geholt, weil er ein junger Spieler mit sehr
hohem Potential ist. Er sollte bei uns die Möglichkeit bekommen, in einer eingespielten Viererkette neben einem gestandenen Innenverteidiger Erfahrung in der 1. Bundesliga zu sammeln. Das war in der Hinrunde leider so nicht möglich, da mit Brouwers und Dante gleich zwei Innenverteidiger über Wochen gleichzeitig ausgefallen sind. Zum Ende der Hinserie war Bamba dann selbst auch noch verletzt. Wenn wir von diesen Verletzungssorgen befreit sind, werden wir noch viel Freude an ihm haben.
Herr Frontzeck, vielen Dank für das Interview.