"Sascha Mölders muss seine Leistungen noch stabilisieren"
FSV-Trainer Hans-Jürgen Boysen vor dem Spiel am Freitagabend
In den beiden vergangenen Zweitliga-Saisons hatte FSV Frankfurt den Abstieg aus der 2. Bundesliga nur knapp vermeiden können. Zu Beginn der neuen Spielzeit von vielen Experten wieder als Wackelkandidat gehandelt, mischt die Mannschaft aus der Main-Metropole nun aber plötzlich ganz oben mit und hat vor dem Spiel am Freitagabend nur zwei Punkte Rückstand auf den dritten Tabellenplatz, der am Saisonende bekanntlich zur Teilnahme an der Aufstiegs-Relegation berechtigen würde. Dabei haben die Hessen noch das Nachholspiel beim FC Erzgebirge Aue (1. Februar) in der Hinterhand.
Eine der Konstanten im erfolgreichen Spiel der Hessen ist vor allem die Heimstärke am Bornheimer Hang, wo der FSV in schöner Regelmäßigkeit punktet: Sieben der zehn Heimspiele wurden gewonnen - auch die Partie in der Hinrunde gegen die Fortuna. Auswärts sieht die Bilanz nicht ganz so makellos aus, ist aber immer noch beachtlich. Aus acht Partien verbuchten die Frankfurter bisher elf Zähler. Über die Gründe für die positive Entwicklung bei den Bornheimern sprachen wir mit FSV-Trainer Hans-Jürgen Boysen in dieser Woche.
Zuletzt siegte Ihre Mannschaft 4:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen. Geht es noch besser?
Nein, viel besser können wir nicht spielen. Es war eine klasse Partie. Gegen RWO passte alles bei uns. Aber solche Auftritte sind noch die Ausnahme und wir wissen das Spiel einzuordnen.
Ihr Stürmer Sascha Mölders trifft in dieser Saison scheinbar nach Belieben. Er hat bereits jetzt zwölf Saisontore erzielt. Damit könnte er auch ein interessanter Spieler für die Bundesliga werden, oder?
Er ist mit seinen 25 Jahren in einem guten Alter und besitzt die nötige Qualität. Allerdings ist das nun erst seine erste komplette Saison in dieser Spielklasse. Er muss seine Leistungen stabilisieren. Dann wäre er sicherlich auch für einige Bundesligisten interessant.
Vor eigenem Publikum hat Ihre Mannschaft bereits 21 Punkte ergattert. Auswärts stehen elf Zähler zu Buche. Was muss ihre Mannschaft in fremden Stadien besser machen?
Es liegt an der Qualität der Liga. Zu Hause peitschen die Fans ihre Mannschaften nach vorne, tragen so zu einem positiven Abschneiden bei. Ich würde deshalb nicht von unserer Auswärts-Schwäche sprechen, sondern es mit der Klasse der anderen Mannschaften erklären.
Sie haben zuletzt Ugur Albayrak vom türkischen Club Kayserispor verpflichtet. Was erhoffen Sie sich von ihm?
Ugur Albayrak soll sich erst einmal in unserer Zweiten Mannschaft präsentieren. Derzeit kommt er für einen Platz in unserem Kader noch nicht in Betracht.
In der letzten Saison konnte durch eine ausgezeichnete Rückrunde der Abstieg gerade noch vermieden werden. Nun hat der FSV den Blick auf die Aufstiegsplätze gerichtet. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung?
Wir haben sowohl im letzten Winter als auch im Sommer gute personelle Entscheidungen getroffen. Im vergangenen Januar haben wir den Kader verkleinert und sind enger zusammengerückt. Ich denke, dass dies ein entscheidender Punkt war.
Nun geht es gegen die Fortuna. Was rechnen Sie sich aus?
Ich schätze die Fortunen sehr stark ein. Düsseldorf ist auf dem besten Weg, den schwachen Saisonstart vergessen zu machen. Daran ändert selbstverständlich auch die Niederlage beim Liga-Favoriten Hertha BSC nichts. Die Mannschaft von Trainer Norbert Meier ist äußerst heimstark. Es wird auch deshalb eine sehr schwere Partie für uns.
Wer steht Ihnen für die Partie nicht zur Verfügung?
Ich kann beinahe aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Andreas Dahlen wird auf Grund seiner Rotsperre fehlen.
Herr Boysen, vielen Dank für das Interview. (MSPW/tk)