29.08.2012 | Verein

„Neuaufbau braucht Zeit und Geduld“

Gladbachs Trainer Lucien Favre im Interview

Als der Schweizer Lucien Favre (54) am 14. Februar 2011 das Traineramt bei Borussia Mönchengladbach übernahm, standen die „Fohlen“ schon mit eineinhalb Beinen in der 2. Liga. Taktikfuchs Favre, der zuvor in Deutschland bereits bei Hertha BSC Berlin erfolgreich gearbeitet hatte, führte die „Fohlen“ dank einer fulminanten Aufholjagd in der Rückrunde nicht nur zum Klassenerhalt, sondern ein Jahr später sogar auf einen Champions-League-Qualifikations-Platz (Rang vier) und ins DFB-Pokal-Halbfinale (2:4 nach Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München).

Erstmals seit 16 Jahren können sich die Gladbacher damit in dieser Saison wieder auf der internationalen Bühne präsentieren, müssen dabei allerdings ohne Stars wie Marco Reus (zu Borussia Dortmund), Roman Neustädter (FC Schalke 04) und Dante (FC Bayern München) auskommen. Am Samstag steht für die Borussia das Derby bei der Fortuna an. Dabei stehen sich zwei Sieger des 1. Spieltages gegenüber. Das sagt Lucien Favre im Interview.

Das erste Auswärtsspiel der neuen Saison ist gleich ein Derby. Mit welchen Erwartungen treten Sie mit Ihrer Mannschaft in Düsseldorf an?
Wir bereiten uns auf jedes Spiel vor, um es zu gewinnen. Aber das wird schwer in Düsseldorf, das ist klar.

Die Fortuna ist mit einem 2:0-Sieg beim FC Augsburg in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Wie schätzen Sie die Mannschaft von Trainer Norbert Meier ein?
Es ist immer unangenehm, am Anfang einer Saison gegen einen Aufsteiger zu spielen. Die Fortuna ist mit einem Auswärtssieg in die Saison gestartet, ist damit Tabellenzweiter und wird nun vor eigenem Publikum bestimmt nachlegen wollen.

Die ESPRIT arena wird als Folge der Vorkommnisse beim Relegationsspiel der Fortuna gegen Hertha BSC bekanntlich nicht ganz voll sein. Wie sehr bedauern Sie das?
Es ist so, wir müssen es akzeptieren. Aber es werden immerhin 30.000 Zuschauer im Stadion sein und bestimmt für eine gute Stimmung sorgen.

Die Borussia spielt in dieser Saison auf jeden Fall zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder international. Was bedeutet das für Sie persönlich, die Mannschaft und den Verein?
Für uns alle ist das eine tolle Sache, vor allem natürlich für die vielen Gladbach-Fans, die so lange darauf gewartet haben. Aber es ist auch eine neue Situation für uns. Wir haben bis Weihnachten mindestens elf englische Wochen und darauf müssen wir uns einstellen.

Einige Leistungsträger haben die Borussia verlassen, neue Hoffnungsträger sind gekommen. Ist es vor diesem Hintergrund möglich, das Abschneiden aus der vergangenen Saison zu wiederholen oder gar zu toppen? Wie lautet Ihre Zielsetzung in der Bundesliga?
Es ist unmöglich, zu einem so frühen Zeitpunkt der Saison eine Prognose abzugeben. Wir haben drei sehr wichtige Spieler verloren und müssen eine neue Mannschaft aufbauen. Das braucht Zeit und Geduld.

Ihr Fazit des 2:1-Heimsieges im Auftaktspiel gegen 1899 Hoffenheim?
Das Ergebnis war in Ordnung. Es war für uns nach der Niederlage im Hinspiel gegen Kiew sehr, sehr wichtig, dieses Spiel zu gewinnen. Das war nicht leicht, denn natürlich steckte das Kiew-Spiel noch in den Köpfen der Spieler.

Im DFB-Pokal wird es schon Ende Oktober ein erneutes Aufeinandertreffen zwischen der Fortuna und der Borussia geben. Was sagen Sie zur Auslosung der zweiten Runde?
Wir hätten natürlich lieber ein Heimspiel gehabt, aber so müssen wir wenigstens nicht so weit fahren. Es ist ein Derby, das ist für die Fans eine schöne Sache.“ Interview: MSPW

bundesliga.de

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