Aktuell ist Geldsorf Leiter der Fußballabteilung von Bayer 04 Leverkusen. Am 1. Oktober 2005 hatte er die Nachfolge von Ralf Minge als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums angetreten. Seit dem 8. Mai 2007 ist er nach einem Wahlbeschluss der Mitgliederversammlung in dieser besonderen beruflichen Funktion im Verein tätig.

Für seinen heutigen ganz besonderen persönlichen Ehrentag hat er sich einen ganz speziellen Tagesablauf zurechtgelegt: „Am Samstag bin ich im Stadion und schaue mir unser Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt an. Also mache ich das, was ich ohnehin am liebsten mache: Fußball gucken!“ Um dann aber schnell zu ergänzen: „Am Abend werde ich im engsten Familienkreis feiern.

Fußballer durch und durch

189 Bundesligaspiele (9 Tore) sowie 171 Zweitligapartien hat Gelsdorf in seiner aktiven Laufbahn bei Arminia Bielefeld (1972-76) und Bayer Leverkusen (1976-86) absolviert. Den Wechsel vom Platz auf den Trainerstuhl vollzog er fast nahtlos. Zunächst war er hauptamtlicher Jugendtrainer bei Bayer Leverkusen, bevor er ab 1988 dem damaligen Chefcoach der Werkself Rinus Michels als Co-Trainer zur Seite stand, um nach dessen Abgang bis 1991 selbst diesen Posten zu übernehmen. Weitere Stationen waren danach Borussia Mönchengladbach (1991-92), der VfL Bochum (1992-94), Fortuna Köln (1995-97), KFC Uerdingen (1997-98) und der FC Gütersloh (1998-99), bevor es ihn im Sommer 1999 nach Düsseldorf verschlug.

Ein schwieriger Aufenthalt in Düsseldorf

Im Sommer 1999 übernahm er die taumelnde Fortuna. Nachdem der Verein zuvor innerhalb von zwei Jahren von der Bundesliga (1997) bis in die drittklassige Regionalliga West abgestiegen war, sollte nun wieder Kontinuität rund um den Flinger Broich einziehen und solide gearbeitet werden. Dafür stand der „Malocher“ Gelsdorf, denn der gebürtige Duisburger war schon als Bundesligaspieler als ehrlicher Arbeiter auf dem Platz bekannt. Doch den neuen Kurs behielt die damalige Fortuna-Führung nur ein Jahr bei. Obwohl er das Klassenziel, die Qualifikation zur neuen Regionalliga Nord, mit einem fast rundum erneuerten Team souverän erreichte, musste Gelsdorf im Frühjahr 2000 gehen – trotz der zwischenzeitlichen Erfolgsserie von 19 ungeschlagenen Spielen, darunter ein 8:0 (!) gegen den FSV Salmrohr. Zwei Spieltage vor Saisonende quittierte er seinen Job; Co-Trainer Tim Kamp übernahm für die restlichen beiden Partien die Betreuung der Mannschaft. Sein Nachfolger als Cheftrainer wurde Aleksandar Ristic, der damit zum dritten Mal die Fortuna übernahm.

„Das war damals eine spannende Zeit bei der Fortuna. Wir haben versucht unter schwierigen Bedingungen eine Mannschaft auf die Beine zu stellen. Unter dem Strich habe ich noch immer positive Erinnerungen an dieses eine Jahr.“

Die Zeiten haben sich geändert

Aber nicht nur die sportlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in der Landeshauptstadt längst geändert. Natürlich hat er aus der unmittelbaren Nachbarschaft stets das Geschehen bei den Rot-Weißen mit Interesse verfolgt und stellt nun voll des Lobes fest: „Da gebührt allen voran Wolf Werner und Norbert Meier aber auch allen anderen beteiligten Personen ein ganz großes Kompliment, wie sie es geschafft haben das so hinzubekommen. Davor ziehe ich meinen Hut, denn es war ja lange Zeit ziemlich schwierig in Düsseldorf - aber auch das hat sich ja geändert!“.

Runter vom Trainingsplatz – rein ins Büro

Nach seinem Weggang aus Düsseldorf war er noch als Cheftrainer beim VfL Osnabrück (2000-03) und bei RW Essen (2003-05) unter Vertrag, bevor er eben im Herbst 2005 seinen neuen Job antrat, der mehr eine Funktionärstätigkeit darstellt. „Ich übe momentan ja keine Trainertätigkeit mehr aus. Vielmehr umfasst mein Job die Koordination und die Absprache unter den Trainern, den Betreuern, Scouts, Fahrern; außerdem gehört die pädagogische Leitung dazu, so dass ich für viele Menschen hier verantwortlich bin. Das ist ja beinahe schon eine mittelständisches Unternehmen.“

Heute feiert Jürgen Gelsdorf seinen 60.Geburtstag. Dazu gratuliert Fortuna Düsseldorf ganz herzlich, wünscht alles Gute und vor allem Gesundheit für die Zukunft!