Spendenfeier für das Wetterhoch „Fortuna“ im Rheinturm
Über 4.900 Euro gehen an die ELFMETERstiftung
In einer Höhe von gut 172 Metern wurde am Mittwochmittag offiziell das neue Wetterhoch „Fortuna“ vorgestellt. Auf Initiative vom Freundeskreis Himmelgeister Kastanie war die Spendenaktion im Herbst 2012 ins Leben gerufen worden. Nun konnte der bekannte deutsche Wettermoderator und Klimaexperte Sven Plöger als Schirmherr hoch über den Dächern der Stadt die Wetterpatenschaftsurkunde, ein besonderes Fortuna-Trikot sowie eine gezeichnete Illustration des Künstlers David Salomo überreichen. Die ELFMETERstiftung und Botschafter Jens Langeneke freuten sich über die finanzielle Hilfe.
Für den symbolischen Betrag von 1.895 Euro (Gründungsjahr der Fortuna) hatte sich das Düsseldorfer Unternehmen Maschinen Kaul GmbH mit Firmensitz in Heerdt diesen besonderen und einzigartigen Preis gesichert. Geschäftsführer Christian Butt sagte dazu: „Als Düsseldorfer Traditionsunternehmen war für uns direkt klar, dass wir dieses Projekt unterstützen. Denn das ist wirklich bürgerschaftliches Engagement im besten Sinne!“
Es ist vor allem eine Spende für einen sehr lohnenswerten Zweck. Denn sämtliche Erlöse der Spendenaktion, exakt sind dies 4.924,43 Euro, kommen der ELFMETERstiftung zu Gute. Diese kümmert sich um rückenmarksverletzte Kinder, um ihnen eine zweite Chance zu geben. Der Vorsitzende Michael Weichler, der zuvor vom bewegenden Schicksal der heute 13-jährigen Emma-Rosa Mertzokat erzählt hatte, sagte zum Stiftungszweck: „Unsere Hauptaufgabe ist es, den betroffenen Familien die finanzielle Last zu nehmen.“ Seit einem tragischen Unfall im Oktober 2008 ist Fortuna-Anhängerin Emma-Rosa vom zweiten Halswirbel an querschnittsgelähmt. Ziel der Stiftung ist es daher, Kindern mit vergleichbaren Verletzungen / Erkrankungen und ihren Eltern zu helfen, dieses unfassbar schwere Schicksal gemeinsam zu meistern.
3, 2, 1 – das Hoch Fortuna geht an...
Ideengeber der Aktion „ein Hoch für Fortuna“ ist Andreas Vogt vom Freundeskreis der Himmelgeister Kastanie. An einem passenden Ort, der BAR 95 am Flinger Broich, versammelte er im Herbst letzten Jahres einige Partner und Freunde des Vereins, die das Projekt unterstützen sollten. „Ich hatte mich zuvor schon im Frühjahr 2012 gefragt, woher die Wetterhochs und -tiefs ihre Namen erhalten“, schilderte er den Ablauf des außergewöhnlichen Spendenprojekts. Er wurde fündig bei der Aktion Wetterpate in Berlin, welche zur Freien Universität, Fachbereich Geowissenschaften am Institut für Meteorologie, in der Bundeshauptstadt gehört. Für 299 Euro sicherte er sich das Namensrecht an seinem Lieblingsverein Fortuna – damals absolut passend zum Bundesliga-Aufstieg.
Das erworbene Wetterhoch stellte er sogleich der Spendenaktion zur Verfügung. Somit war das Wettbieten eröffnet. Denn es galt die Regel, dass der Bieter mit dem höchsten Gebot das Namensrecht geschenkt bekommt. Gleich mehrere Unternehmen unterstützten die Aktion als Partner mit ihren Spenden. Das zweithöchste Gebot kam dabei von der PROVINZIAL Rheinland Versicherung, die in Anlehnung an das eigene Gründungsjahr immerhin 1.836 Euro als Spende überwies, so dass summa summarum die stolze Summe von über 4.900 Euro zustande kam, zu der auch Privatpersonen ihren finanziellen Beitrag geleistet hatten.
Hoch Nummer 32 heißt Fortuna
Das zweite Wetterhoch mit dem Anfangsbuchstaben F (das aktuelle Hochdruckgebiet trägt den Namen „Fenne“) wird in diesem Jahr also Fortuna heißen. Es wird dann das 32. Hoch in diesem Jahr sein. Möglicherweise wird es sogar vom Schirmherrn selbst im Fernsehen angekündigt. 1999 sprach Sven Plöger erstmals über „Das Wetter im Ersten“ in der ARD. Seitdem moderierte er zahlreiche Radio- und Fernsehsendungen, er hält Vorträge über das Wetter und erhielt selbst 2010 die Auszeichnung zum „Besten Wettermoderator Deutschlands“. Nun durfte er in Düsseldorf erstmals in seiner Karriere eine Wetterpatenschaftsurkunde überreichen.
Vor Jahren schrieb er einmal einen Brief an die Himmelgeister Kastanie – „übrigens mit der Postanschrift Kölner Weg!“, wie er nicht ganz ohne Stolz verkündete. Denn für den gebürtigen Bonner und bekennenden Fan des 1. FC Köln war es zwar kein Gang nach Canossa, aber zumindest eine Reise in unbekanntes Terrain, der er aber gerne nachkam. „Das ist doch eine phantastische Sache, dass in Eigeninitiative so etwas für einen guten Zweck auf die Beine gestellt wurde“, sagte er gut gelaunt bei seiner Begrüßungsrede.
Köln steht unter dem Einfluss von Hoch Fortuna
Rein statistisch wird es das Wetterhoch „Fortuna“ übrigens im Frühjahr 2013 geben, also rund um den 118. Geburtstag von Fortuna Düsseldorf - „spätestens aber im Herbst, wenn die Stadt Düsseldorf am 7. und 8. September ihren 725. Geburtstag mit einem großen Bürgerfest feiert“, wusste der gut informierte Rheinländer Plöger zu ergänzen.
So oder so freute sich Initiator Andreas Vogt schon jetzt auf die Wetterankündigung in der Zukunft, wenn es heißt, dass „Köln unter dem Einfluss des Hochs Fortuna aus Düsseldorf steht. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!“
Foto: Christof Wolff