Fortuna schließt Partnerschaft mit ISI
Erweiterung des sozialen Engagements des Vereins
ISI - das ist die in Düsseldorf gegründete „Internationale Senologie Initiative e.V“, mit der die Fortuna ab sofort eine Partnerschaft eingeht. Der Begriff „Senologie“, die Lehre der weiblichen Brust, mag den Meisten zwar ein Fremdwort sein, doch ist das Thema, das ISI aufgreift, allgegenwärtig: Brustkrebs. In der Gesellschaft tabuisiert, obwohl es jede Frau, gleich welchen Alters treffen kann, will ISI als Ansprechpartner zur Verfügung stehen - von der Prävention, der Nachsorge und des Erfahrungsaustauschs unter Betroffenen als auch Fachkundigen.
„Sie haben Brustkrebs!“ Nach dieser Diagnose ist für eine Frau nichts mehr, wie es war. „Erst kommt der Schock, dann die Angst“, wie Dr. Trudi Schaper, 1. Vorsitzende von ISI und Studienkoordinatorin am Luisenkrankenhaus, zu berichten weiß. „Mit der Angst stellen sich Fragen wie: Sind auch die Lymphknoten betroffen? Kann ich Brust erhaltend operiert werden? Muss ich mich einer Chemotherapie unterziehen? Wenn ja, welche Nebenwirkungen erwarten mich?“
Fest steht: Eine Frau, die an Brustkrebs erkrankt ist, durchlebt einen der existenziellsten Momente ihres Lebens. Sie fürchtet um ihre Weiblichkeit, nicht selten um ihr Leben. Und betroffen ist nicht nur sie, sondern zumeist sind es auch die Familie und Angehörige. Genau hier setzt die Arbeit von ISI an.
Das ehrenamtlich arbeitende Team von ISI hat es sich zur Aufgabe gemacht, an Brustkrebs erkrankte Frauen und ihre Angehörigen zu beraten, zu informieren und zu begleiten. Gegründet wurde der Verein 1998 auf Anregung von Dr. med. Mahdi Rezai, Ärztlicher Direktor des Brustzentrums Düsseldorf im Luisenkrankenhaus in Düsseldorf-Flingern und Berater von ISI. Die Nachfrage ist enorm und so hat ISI inzwischen fast 300 Mitglieder. „ISI ist durch seine enthusiastisch engagierten Mitstreiter, die alle ehrenamtlich wirken, ein wichtiger Baustein in der Therapie unserer Patienten“, so Dr. Mahdi Rezai. „Die Lebensqualität wird dadurch spürbar verbessert, da ISI eine Anlaufstelle mit konkreten Hilfsangeboten ist, so dass man sich nicht alleine gelassen fühlt.“ Mit Blick auf die Partnerschaft führte der Senologie-Experte aus: „Wir sind Fans der Fortuna. Umso schöner ist es, dass wir zusammengefunden haben und ich freue mich auf eine fruchtbare Kooperation.“
Unter dem Motto „Betroffene helfen Betroffenen“ unterstützt das ISI-Team seit nunmehr 15 Jahren neu erkrankte Patientinnen und deren Angehörige vom ersten Moment der Diagnosestellung an bis weit über den Zeitpunkt der Therapie hinaus durch vielfältige Angebote. Fast alle Frauen, die sich hier ehrenamtlich engagieren, wurden selbst mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. Sie sprechen die Sprache der Betroffenen, wobei sie durch die Fachärzte des Brustzentrums unterstützt werden.
Sonja Reidenbach, Ticketmanagerin der Fortuna, machte unmissverständlich auf die Kernproblematik aufmerksam: „Ich bin zwar noch eine junge Frau, doch weiß ich um die Bedeutung dieser Angelegenheit - nicht zuletzt deshalb, weil ich damit im eigenen Familienkreis konfrontiert worden bin. Ob jung oder alt: Es kann jede Frau treffen. Deswegen bin ich auch mit Ingrid Werner, Ehegattin unseres Sportvorstandes, einer Meinung, dass dieses Thema nicht tabuisiert werden darf. Es ist sehr wichtig, dass Frauen eine Möglichkeit haben, fachlich und emotional begleitet, aufgefangen zu werden.“ Sonja Reidenbach ließ ihren Worten im Übrigen umgehend Taten folgen und unterschrieb einen Mitgliedsantrag für ISI.
ISI engagiert sich vielfältig. Dies beginnt bei den Besuchen der Teamfrauen bei den stationären Patientinnen im Luisenkrankenhaus und inzwischen auch dem Evangelischen Krankenhaus. Es gibt Seminare und Workshops (u.a. Kosmetiktipps für Patientinnen in der Chemotherapie), gemeinsame sportliche Aktivitäten (Klettern und Tanzen), allgemeine Sprechstunden, regelmäßige Vortrags- und Informationsveranstaltungen über aktuelle Themen zur Brustkrebserkrankung, sowie einen jährlichen Patientenkongress mit mehr als 800 Teilnehmern. Ebenso hat man die Möglichkeit, einen der drei Gesprächskreise - darunter auch ein Stammtisch für junge Patientinnen oder für türkische Betroffene - zu besuchen.
Dr. Trudi Schaper zeigte sich von der spontanen Kooperationsbereitschaft des Vereins sehr angetan: „Ich hatte mit der Fortuna im Dezember vergangenen Jahres Kontakt aufgenommen und im Januar saßen wir zum ersten Mal gemeinsam an einem Tisch mit Herrn Jäger. Ich bin angenehm überrascht, wie unkompliziert man uns helfen will.“ Die Studienkoordinatorin erhofft sich durch die Partnerschaft unter anderem einen höheren Bekanntheitsgrad, um in einem noch größeren Rahmen Hilfe leisten zu können.
Paul Jäger, Vorstand Finanzen, begründete die Partnerschaft zwischen ISI und der Fortuna damit, „dass ich von Anfang an das Gefühl hatte, dass hinter dieser Initiative sehr großes Engagement zum Wohl vieler Menschen steckt. Im ersten Gespräch habe ich sofort verstanden, dass ja nicht nur die Frauen betroffen sind, sondern auch die Männer, die Kinder, die ganze Familie. Wir verstehen diese Partnerschaft mit ISI als langfristiges Engagement mit nachbarschaftlichem Bezug, auch wenn dies vorerst das letzte Projekt sein wird, das wir im Rahmen unserer sozialen Aktivitäten unterstützen werden. Denn es ist wichtig, dass diejenigen, die man erreichen will, auch intensiv von uns begleitet werden und man sich nicht zu sehr verzettelt.“
Gleichzeitig kündigte Jäger an, dass zum Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen eine Becherpfand-Sammelaktion eingeplant ist und sich in naher Zukunft auch ein Spieler zur Verfügung stellen wird, um eine der Aktionen von ISI zu begleiten.
ISI finanziert sich ausschließlich über Spenden und Mitgliedsbeiträge. Weitere Infos und Termine finden sich im Internet. Telefonisch ist die Kontaktaufnahme unter 02 11 - 699 222 93 oder 02 11 - 99 222 55 möglich.