16.03.2007 | 1. Mannschaft

"Gegen Wuppertal wird es nicht leicht!"

Uwe Weidemann vor dem Spiel gegen Wuppertal

Entspannende Momente gab es durchaus in den zurückliegenden Tagen für die Regionalliga-Kicker von Fortuna Düsseldorf. So hatte Chefcoach Uwe Weidemann am Montag frei gegeben und statt weiterer Übungen am Donnerstag stand ein Ausflug ins benachbarte Hilden auf dem Programm, wo sich die Fußballer beim Kartfahren maßen. In der übrigen Zeit standen jedoch konzentrierte Arbeit im Mittelpunkt - und eine kritische Nachanalyse des Spiels in Magdeburg.

"Wir haben gleich am Dienstagmorgen unsere Leistung vom Wochenende genau unter die Lupe genommen", meinte Weidemann am Freitagmittag beim Gespräch mit den Vertretern der Medien. Dabei seien er und auch die Spieler zu dem Schluss gekommen, man habe in de Hauptstadt von Sachsen-Anhalt zwei Punkte liegen gelassen, "statt uns in dieser verrückten Liga ein wenig abzusetzen." Wehmut war unüberhörbar, als der oberste Übungsleiter die neunzig Minuten noch einmal Revue passieren ließ. Er hatte ebenfalls die Reise in den Osten getreten, das Treiben von der Tribüne aus verfolgt und sich von der Mannschaft aufgrund seiner Erkrankung ferngehalten. So wurde er Augenzeuge der, wie er selbst zugibt, glücklichen 1:0-Führung der Flingeraner und das unmittelbar folgende 2:0, "nach einem Lehrbuch-Konter und gehen so in die Kabine." Doch statt den Worten seines Co-Trainer Uwe Klein, der auch an diesem Tag die Verantwortung für die Mannschaft übernommen hatte, zu folgen und mit höchster Konzentration in die zweite Halbzeit zu gehen, will der 43-Jährige eine gewisse Selbstzufriedenheit bei seinen Schutzbefohlenen ausgemacht haben. Für ihn gibt es keinen Zweifel, dass das 2:0 für einen Sieg hätte reichen müssen - eine Tugend, die seines Erachtens die mitunter etwas belächelten Konkurrenten aus Emden oder Wilhelmshaven besser umgesetzt hätte. So aber seien - siehe oben - wichtige Zähler verschenkt und die Planzahlen für den momentanen Saisonstatus unterschritten worden.
Positiv sollte man dennoch herausstellen, dass Fortuna in Pflichtspielen auch mit den drei aufeinander folgenden Unentschieden in diesem Jahr weiterhin ungeschlagen ist. Das soll natürlich so bleiben, auch wenn, wie Weidemann glaubt, "es gegen Wuppertal nicht leicht wird." Es werde demnach kein schönes Spiel geben, sondern eben ein Derby, das mit einer Vielzahl von Chancen einher geht. Und dabei wird - logisch - die Mannschaft, die die meisten Chancen verwertet, am Ende den Platz als Sieger verlassen. Insbesondere der Erfolg gegen Spitzenreiter Osnabrück habe gezeigt, dass das Team vom Zoostadion über eine hohe Qualität verfügt und keinesfalls unterschätzt werden dürfe. "Überdies werden sie ihre Auswärtsbilanz aufpolieren wollen." Die punktgleichen Bergischen haben zwar zuhause schon acht Mal den Platz als Sieger verlassen, doch in der Fremde reichte es nur zweimal zu einem Dreier: Beim Hamburger SV II und bei Hertha BSC II. Wie überhaupt die letzten Spiele der Fortuna gegen die Truppe von Ex-Fortuna-Trainer Uwe Fuchs sehr knapp ausgingen. Einer der Gründe, am Donnerstag gemeinsam zum Kartfahren zu gehen. "Diese Aktion sollte die Lockerheit fördern. Die Jungs sollten den Kopf frei kriegen", sagte Weidemann, "denn um eine Trainingseinheit mehr oder weniger geht es nicht." Man habe schließlich gesehen, wie seine Truppe gegen Dresden gekämpft hat und dass sie in der Lage ist, über neunzig Minuten hohes Tempo gehen zu können.
Froh sein dürfte Weidemann auch über die Tatsache, dass, bis auf Erdal Eraslan, alle Spieler am Training teilnehmen konnten. Somit wird Marcel Podszus wieder zur Verfügung stehen, der beschwerdefrei ist. Abgeschlossen hat auch Henri Heeren seine Rehabilitationsmaßnahmen. Ob es für einen Einsatz reichen wird, entscheidet sich indes erst kurz vor dem Spiel. Keinesfalls im Kader stehen werden Tim Kruse (Trainingsrückstand) und Jens Langeneke (nach Einnahme von Antibiotika bis Mitte der Woche).
Im Vorverkauf waren bis Freitagvormittag insgesamt 13.300 Karten abgesetzt. Am Samstag darf also mit einer guten Kulisse gerechnet werden, auch wenn die Wetterprognose nicht ganz so optimistisch stimmt. Aber stört das einen richtigen Fußball-Fan?

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