"Wir wollen uns mit Anstand verabschieden"

Uwe Weidemann vor dem Spiel gegen Kiel

Noch zwei Partien, dann wird diese im Nachhinein sicherlich nicht unter der Rubrik "Glanzsaison" in die Annalen des "Düsseldorfer Turn- und Sportvereins Fortuna von 1895" eingehende Spielzeit beendet sein. Zweimal neunzig Minuten oder vier Halbzeiten sind noch zu bestreiten, bevor die Mannschaft auseinandergeht und ab Sommer 2007 mit Sicherheit ein in weiten Teilen verändertes Gesicht haben wird - was alleine schon durch die Vielzahl der auslaufenden Verträge bedingt ist. Am Samstag geht es gegen Kiel und dann, eine Woche später, gegen die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach. Eigentlich dürfte den Flingeranern nichts mehr passieren - zu groß ist die gegenwärtige Tordifferenz, die von einem Platz mit Gefährdungspotenzial trennt.

Dennoch haben kluge, aber sicherlich arg pessimistische Menschen schon nachgerechnet und der Fortuna ein durchaus gegebenes Risiko attestiert. Dies sieht wohl auch Chefcoach Uwe Weidemann so, zumal bekannt ist, dass es insbesondere die Partei beim KSV Holstein es in sich haben dürfte. "Wir dürfen uns auf einen aggressiven Gegner gefasst machen, der uns um jeden Preis den Schneid abkaufen will", meinte der Coach. Denn die "Störche", derzeit auf Platz 15 angesiedelt, werden wenig Lust verspüren, für mindestens zwei Jahre in der Versenkung der Viertklassigkeit zu verschwinden. Doch die Trainingsleistungen unter der Woche ließen den obersten Übungsleiter einigermaßen optimistisch auf die Herausforderung an der Ostsee blicken. "Die Jungs haben sehr engagiert und konzentriert mitgearbeitet. Der Sieg gegen den HSV hat uns richtig gut getan."
Dabei wird die Fortuna weit davon entfernt sein, in Kiel mit Bestbesetzung auflaufen zu können. Das Tor hüten wird nämlich erneut Pat Deuß, der seine Verletzung auskuriert hat, weil Kollege Kenneth Kronholm seit Mittwoch mit einer Bänderdehnung kämpfen muss und daher die Fahrt gar nicht erst angetreten hat. Als zweiter Mann für den Kasten wird also einmal mehr Patrick Nettekoven von der Reserve auf der Bank Platz nehmen. Ebenso in Düsseldorf geblieben sind Oliver Barth, Markus Anfang und Robert Palikuca. Sie sind aufgrund unterschiedlicher Sperren zu einer Pause verdonnert, wobei Palikuca überdies muskuläre Probleme hat, die einen Einsatz im letzten Spiel unter Umständen unmöglich machen werden. Immerhin kann Uwe Weidemann wieder auf Henri Heeren und David Krecidlo zurückgreifen und noch einer bekommt eine Chance, der in den vergangenen Wochen etwas in den Hintergrund treten musste, nämlich Marcel Podszus. Der Stürmer wird im Holstein-Stadion aller Wahrscheinlichkeit auflaufen, nachdem sich auch Marcus Feinbier verletzte (Haarriss in einer Rippe) und nun in der Offensive entsprechender Ersatz gefragt ist. Da neben Erdal Eraslan auch Yusuf-Muri Adewunmi weiterhin ausfallen, ist ein weiterer Spieler der Zweiten der Rot-Weißen, Farid Loukil, mit in den hohen Norden gefahren. Die Landeshauptstadt verlassen haben die Kicker bereits um 8.30 Uhr - um eventuellen Staus auf den Autobahnen zu entgehen. So erreichte man am späten Nachmittag das Ziel in Kiel.
"Wir möchten uns zum Ausklang anständig verabschieden", sagte Uwe Weidemann hinsichtlich der letzten beiden Begegnungen. Und dieser Satz klang weniger wie eine wertneutrale Aussage, sondern eher wie eine Forderung. Was der Unterstützung durch die meisten Fans der Fortuna nur gerecht würde.

 

Freitag, 25.05.2007
FC St. Pauli - Dynamo Dresden

 

Samstag, 26.05.2007
1. FC Union Berlin - VfB Lübeck
SV Wilhelmshaven - Borussia Dortmund II
Bayer Leverkusen II - Wuppertaler SV Borussia
Kickers Emden - 1. FC Magdeburg
Hamburger SV II - Rot-Weiß Erfurt
Holstein Kiel - Fortuna Düsseldorf
Borussia Mönchengladbach II - VfL Osnabrück

 

Sonntag, 27.05.2007
Hertha BSC II - Werder Bremen II