Gegner im Blick
Ein Traditionsverein meldet sich eindrucksvoll im Profifußball zurück
Der Karlsruher SC hat einen echten Lauf. In den letzten fünf Spielen gab es drei Siege und zwei Unentschieden – macht insgesamt elf weitere Zähler auf dem Punktekonto. Schon vor der letzten Partie gegen Dynamo Dresden (3:0) hatten die Blau-Weißen die halbe Miete in Sachen Klassenerhalt eingefahren – nun liegen die Badener mit 23 Punkten auf dem sechsten Rang. Damit konnte man sich schon "ein Stückle weit" von der bedrohten Zone der Zweitliga-Tabelle entfernen.
Trainer & Umfeld
Vor dieser Saison setzte der Club ein Zeichen: Der Vertrag mit Trainer Markus Kauczinski wurde bis 2016 verlängert. Ein klares Statement pro Kontinuität beim KSC, der schwierige Jahre hinter sich hat. Nach vielen Spielzeiten als Trainer der U 19 und der Reserve sowie mehreren Anläufen als Interimstrainer der Profis wurde Kauczinski am 27. März 2012 Karlsruher Cheftrainer. Seitdem sammelte er 1,86 Punkte pro Spiel, führte den Verein im letzten Sommer zurück in die 2. Bundesliga. Kauczinski und der KSC – das passt bislang blendend zusammen. In Karlsruhe sind die großen Zeiten, in denen „Euro-Eddy“ Schmidt und Co. legendäre Nächte im Europapokal ablieferten, noch nicht lange her. Da liegt es schon fast in der Natur der Sache, dass sich die Anhängerschaft in Zukunft auch eine Rückkehr ins Oberhaus wünscht. Doch das Umfeld ist durch die letzten Jahre „geerdet“ und wurde zur Geduld gebracht.
Zu- & Abgänge
Der KSC konnte bis auf Hakan Calhanoglu, der schon in der vergangenen Saison nur vom Hamburger SV nach Karlsruhe „zurückverliehen“ wurde, die Stützen des diesjährigen Aufstiegs halten. Zudem wurde der Kader mit vielen talentierten Spielern verstärkt. Ilian Micanski vom 1.FC Kaiserslautern ist mit 27 Jahren mit großem Abstand der älteste Neuzugang. Im letzten Spiel gegen Dynamo Dresden standen mit Reinhold Yabo (1.FC Köln) und Manuel Torres (FC Schalke 04 II) zwei neue Kicker in der Startformation, zudem wurden Dimitrij Nazarov (Preußen Münster) und Micanski eingewechselt. Die Badener haben sich definitiv in der Breite verstärkt, Kauczinski hat mehr Alternativen als noch im Vorjahr.
Mannschaft
Kauczinski bleibt in seinem System variabel. Während er beim Auswärtsspiel bei Union Berlin (0:0) seine Mannschaft in einer 4-2-3-1-Formation aufs Feld schickte, spielte er zuletzt gegen Dresden mit einem 4-4-2. Der Defensivverbund war dabei jeweils der gleiche. Im Gehäuse stand Kapitän Dirk Orlishausen, davor agierten Philipp Klingmann, Jan Mauersberger, Daniel Gordon und Dennis Kempe. Im defensiven Mittelfeld bildeten Dominik Peitz und Yabo die Doppel-Sechs. Auf den Außenbahnen sorgen Selcuk Alibaz und Torres für Gefahr. Die beiden Stürmer waren in der letzten Partie Rouwen Hennings und Koen van der Biezen, der mit sechs Treffern erfolgreichster Angreifer im Dress der Badener ist. Sowohl van der Biezen als auch Hennings waren gegen Dynamo erfolgreich, der eingewechselte Nazarov sorgte für den Endstand.
Bekannte Gesichter
38 Spiele absolvierte Kai Schwertfeger für die erste Mannschaft der Fortuna, 85 Begegnungen gar für die „Zwote“. Zuvor durchlief der Verteidiger sämtliche Jugendmannschaften der Rot-Weißen. Der gebürtige Düsseldorfer wechselte nach dem Bundesliga-Aufstieg zu Alemannia Aachen, wo er aber nur ein halbes Jahr blieb. Dann ging er im vergangenen Winter zum KSC, mit dem er prompt den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffte. In dieser Saison kam Schwertfeger bislang nur auf sechs Kurzeinsätze. Am Freitag kommt es nun zum erfreulichen Wiedersehen mit dem sympathischen Rotschopf.
Form
Die Karlsruher befinden sich in einer bestechenden Form. Dass man jetzt schon seit fünf Spielen keine Niederlage einstecken musste, ist das eine, aber wenn man sich die vergangenen Gegner der Badener anschaut, muss man einen noch größeren Hut vor der Ausbeute ziehen. Die schweren Auswärtsspiele beim 1.FC Kaiserslautern (2:2) und bei Union Berlin (0:0) wurden mit einem Unentschieden beendet, zuhause wurden die letzten drei Kontrahenten ohne Punkte wieder nach Hause geschickt: 1860 München (2:1), Arminia Bielefeld (3:1) und Dynamo Dresden (3:0).
Vergangenheit
In den direkten Duellen zwischen beiden Vereinen hat der KSC knapp die Nase vorn. 36 Mal sind die beiden Clubs aufeinander getroffen, 13 Spiele konnte die Fortuna für sich entscheiden und 15 Mal verließen die Gäste vom kommenden Freitag den Platz als Gewinner. Die Begegnungen wurden zumeist von den Heimteams dominiert. So spricht die Bilanz im heimischen Düsseldorf für die Rot-Weißen: 10 – 2 – 6.