„Unser Blick geht nach vorne“
Andreas Lambertz über den Wintercup, die Hinrunde und seinen auslaufenden Vertrag
In den letzten Jahren war Fortuna Düsseldorf stets eng mit dem Namen Andreas Lambertz verbunden. Den langen, aber erstaunlich schnellen Weg von der Oberliga bis in die höchste deutsche Spielklasse ging „Lumpi“ komplett mit. Momentan bereitet sich der Mittelfeldspieler, der aufgrund von Sprunggelenksproblemen derzeit mit dem Training aussetzen muss, zusammen mit seinen Kollegen im spanischen La Manga auf die anstehende Rückrunde vor. Im Gespräch mit www.f95.de war Lambertz sehr aufgeräumt. „Lumpi“ über…
…seinen Eindruck vom neuen Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner:
„Der Trainer hat seine klaren Vorstellungen und ihm ist es wichtig, dass wir diese auch schnell umsetzen. Das ist in der aktuellen Situation auch enorm wichtig. Wir brauchen keine Schönspielerei, sondern müssen einfach spielen. Wenn wir z.B. einen Pass aus Bequemlichkeit lieber mit dem Außenrist spielen anstatt einen Schritt mehr zu machen um den Ball dann kontrollierter mit der Innenseite zu passen, unterbricht der Trainer dann auch mal die Übung und findet deutliche Worte.“
…über das Lob, das er nach dem Wintercup bekommen hat:
„Ich habe das nicht so wahrgenommen. Ich habe einfach versucht, alles zu geben, voll konzentriert in die Spiele zu gehen und das umzusetzen, was der Trainer gefordert hat. Das hat in Ansätzen auch schon ganz gut funktioniert, aber leider haben wir die beiden Spiele dennoch verloren.“
…das letzte halbe Jahr aus seiner Sicht:
„Ich versuche, das möglichst nicht an mich ran zu lassen. Aber es ist normal, dass ich als Kapitän neben der sportlichen Leitung im Fokus stehe, wenn es so schlecht läuft, wie es gelaufen ist. Ich bin mit dafür verantwortlich, dass das Team zusammenhält und die Jungs Gas geben. Von daher kann ich mit Kritik leben.“
…den Verlust seines Stammplatzes:
„Beim Spiel auf dem Betzenberg konnte ich ja aufgrund von Magen-Darm-Problemen nicht spielen. Die Mannschaft hat das dann sehr ordentlich gemacht und den Dreier eingefahren. Im Anschluss daran ist der Trainer sehr offen mit mir umgegangen und hat mir unter vier Augen erklärt, wie er sich die nächsten Spiele vorstellt. Es ist doch vollkommen normal, dass man auch mal nicht spielt – das gab es auch unter anderen Trainern schon das ein oder andere Mal. Natürlich möchte man unbedingt spielen, aber wenn man offen und ehrlich miteinander umgeht, kann ich das sehr gut einordnen.“
…Gründe für die schlechte Phase in der Hinrunde:
„2013 ist jetzt abgehakt und der Blick geht nach vorne. Ich glaube, dass diese Phase sehr viel mit mangelndem Selbstvertrauen zu tun hatte. Oft ist direkt der erste Fehler gnadenlos bestraft worden, das war schon enorm frustrierend und hat uns als Mannschaft komplett nach unten gezogen. Und dann ist es uns, im Gegensatz zu den Jahren zuvor, nicht gelungen, die Partien zu drehen. Wir müssen einfach wieder dahin kommen, dass jeder für den anderen kämpft und rennt. Wenn wir dann die Erfolgserlebnisse sammeln, werden wir auch wieder stabiler und selbstbewusster. Die Siege gegen Kaiserslautern und Cottbus haben schon gezeigt, was Erfolgserlebnisse ausmachen können. Dann bringt man auch das Quäntchen Glück wieder auf die eigene Seite.“
…die Verletztenmisere:
„Es ist schon enorm wichtig, dass viele Spieler jetzt nach und nach wieder kommen. Wenn man dann aus dem Vollen schöpfen kann, hat das auch einen positiven Effekt. Die Plätze sind umkämpfter und man pusht sich gegenseitig zu besseren Leistungen. Und auch dem Trainer eröffnen sich dann viel mehr Möglichkeiten. Es ist nicht immer so leicht, so viele Ausfälle wegzustecken.“
…seinen auslaufenden Vertrag:
„Damit beschäftige ich mich derzeit gar nicht. Es ist jetzt erst einmal wichtig, dass wir als Mannschaft wieder in die Spur kommen. Gespräche über meine Zukunft werden dann noch früh genug geführt. Aber jedem sollte klar sein, dass ich mich bei der Fortuna sehr wohl fühle.“