29.07.2014 | 1. Mannschaft

Gegner im Blick

Trainer Torsten Lieberknecht musste Stammspieler ziehen lassen

Ein Jahr lang durften die Braunschweiger Erstligaluft schnuppern, für den Klassenerhalt reichte es für das Team von Trainer Torsten Lieberknecht in der vergangenen Spielzeit am Ende nicht. Die Niedersachsen sind zurück in der 2. Bundesliga, am kommenden Freitag steht in der ESPRIT arena das erste Pflichtspiel gegen Fortuna seit März 2012 an.

Trainer & Umfeld
Eintracht Braunschweig setzt auf der Trainerbank auf Konstanz und Beständigkeit. Torsten Lieberknecht ist bereits seit elf Jahren bei den „Löwen“. Zwischen 2003 und 2007 war er noch als Spieler bei der Eintracht aktiv, nach seinem Karriereende übernahm er bis 2008 die U19 der Braunschweiger. Dann folgte die Beförderung zum Cheftrainer der ersten Mannschaft, diesen Posten hat er seitdem inne. Lieberknecht stieg mit den Niedersachsen 2010/11 in die 2. Bundesliga auf, 2012/13 folgte der Schritt ins Oberhaus. Im Sommer stieg die Eintracht wieder in die Zweitklassigkeit ab, jedoch nicht ohne den Vertrag des 40-Jährigen zu verlängern: Bis 2017 hat sich der Coach an Braunschweig gebunden.

Zu- & Abgänge

Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen, war ausgeliehen), Ermin Bicakcic (TSG Hoffenheim), Daniel Davari (Grasshopper Club Zürich), Omar Elabdellaoui (Olympiakos Piräus) und Domi Kumbela (Karabükspor) waren in der vergangenen Saison Leistungsträger und haben den Verein nun verlassen. Mit Timo Perthel (VfL Bochum) und Kevin Kratz (SV Sandhausen) wechseln zudem zwei Spieler innerhalb der zweiten Liga, Jonas Erwig-Drüppel versucht sich beim SSV Jahn Regensburg. Wo es Marco Caligiuri hinzieht, ist hingegen noch offen. Vergleichsweise wenige Spieler hat der Club im Gegenzug geholt: Torwart Rafal Gikiewicz kam von Slask Wroclaw, Saulo Decarli vom AS Livorno. Zudem wurden Hendrick Zuck, Vegar Eggen Hedenstad (beide SC Freiburg) und Mushaga Bakenga (FC Brügge) ausgeliehen.

Mannschaft

Das Team von Eintracht Braunschweig muss sich in der neuen Saison neu aufstellen: Ging es in der Bundesliga noch darum, über den Kampf und mit verhältnismäßig wenig spielerischen Mitteln an Punkte gegen den Abstieg zu kommen, gelten die „Löwen“ in der 2. Liga nun wieder als ein Team, das oben mitspielen kann. Dabei wird entscheidend sein, wie gut die Abgänge mehrerer Stammspieler kompensiert werden und wie sich die Neuzugänge einfügen. Die vielleicht wichtigste Personalie dabei ist Mushaga Bakenga: Der 21-jährige Norweger kommt auf Leih-Basis vom FC Brügge und soll den Abgang von Torjäger Domi Kumbela vergessen machen. Trifft er ähnlich häufig wie der in die Türkei abgewanderte Angreifer (neun Tore in der Bundesliga, 19 im Aufstiegsjahr 2012/13) ist die Eintracht in der Lage, oben anzugreifen.

Bekannte Gesichter

Einen Ex-Fortunen gibt es in den Reihen Eintracht Braunschweigs: Angreifer Torsten Oehrl war in der Rückrunde der Saison 2009/10 von Werder Bremen an die Fortuna ausgeliehen. Damals kam der Stürmer auf 15 Einsätze in der 2. Bundesliga, schoss zwei Tore für die Flingeraner und bereitete drei weitere vor.

Form
Von einer Vorbereitung auf die tatsächliche Form einer Mannschaft zu schließen, ist immer schwierig. Erst am kommenden Freitag geht es wieder um Punkte, die Testspiele in der Sommerpause haben nur bedingt Aussagekraft. Das Team von Coach Lieberknecht machte in den Partien gegen den FC Brünn (2:1), Teuta Durres (3:0), Dinamo Moskau (2:1), Maccabi Haifa (1:1) und zuletzt den FC Sevilla (1:2) einen ordentlichen Eindruck.

Vergangenheit
43 Mal traf Fortuna in Pflichtspielen auf Eintracht Braunschweig. Die Bilanz ist positiv, wenn auch knapp: 16 Duelle konnten die Flingeraner für sich entscheiden, zudem gab es in der Vergangenheit 15 Unentschieden und zwölf Niederlagen. Zuhause durfte jedoch meistens gejubelt werden: Nur zwei der 22 Spiele in Düsseldorf konnte die Eintracht gewinnen (zwölf Fortuna-Siege, acht Unentschieden). Die letzte Pleite gegen die „Löwen“ liegt außerdem schon ein paar Jahre zurück: Am 3. Mai 2002 verloren die Rot-Weißen in der damaligen Regionalliga Nord zuhause mit 2:3. Seitdem gab es drei Fortuna-Erfolge und fünf Unentschieden, darunter ein kurioses 5:5 am 35. Spieltag der 3. Liga in der Saison 2008/09.

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