Es war einmal... vor gut 34 Jahren
Yesterday Spezial zum DFB-Pokalspiel Würzburg - Düsseldorf
Für die meisten Anhänger beider Vereine dürfte diese Pokalbegegnung eine Premiere sein. Denn das erste und bislang einzige Pflichtspiel zwischen den Kickers und der Fortuna liegt schon mehr als drei Jahrzehnte zurück. Damals war es ebenfalls eine Partie im DFB-Pokal, als in der 2. Runde der damalige Bundesligist aus dem Rheinland beim Oberligisten in Unterfranken gastierte - und mit 2:0 gewann.
Auch vor diesem Duell liegen zwei Spielklassen zwischen beiden Clubs. Die Vorzeichen sind also ähnlich, aber keinesfalls identisch. Während die Fortuna in der 2. Bundesliga mit zwei Unentschieden gegen Bundesliga-Absteiger Braunschweig (2:2) und bei Union Berlin (1:1) einen ordentlichen Start hingelegt hat, gelang den ambitionierten Würzburgern in der viertklassigen Regionalliga Bayern ein Start nach Maß. Mit sechs Siegen aus sieben Spielen – bei einem Unentschieden – und stolzen 20:3-Toren führen die „Rothosen“ souverän die Tabelle an. Zu Hause holte das Team, das von Ex-Profi Bernd Hollerbach trainiert wird, sogar vier Siege in vier Begegnungen bei 15:0-Treffern.
Als der amtierende DFB-Pokalsieger in Würzburg zu Gast war
In der 1. Pokalrunde der Saison 1980/81 hatten sich die Kickers in einem Amateur-Duell gegen den TSV Hirschaid mit 2:1 nach Verlängerung durchgesetzt. Die 95er gewannen zuvor bei Eintracht Trier (2. Bundesliga Süd) mit 1:0 durch einen Treffer von Thomas Allofs.
So kam es in der 2. Runde zum ersten Aufeinandertreffen beider Vereine. Und es wurde das bekannte zähe Ringen zwischen David und Goliath, in dem am Ende aber die klassenhöhere Mannschaft Punktsieger wurde. Doch das Team von Otto Rehhagel, der mit den Rot-Weißen erst ein halbes Jahr zuvor den „Pott“ durch den 2:1-Finalsieg über den 1. FC Köln verteidigt hatte, tat sich lange Zeit schwer. So dauerte es eine halbe Stunde, ehe Torjäger Thomas Allofs die Fortuna in Führung brachte. Zugleich war dies der Pausenstand.
Auch im zweiten Durchgang hielt der Außenseiter dagegen. Doch in der spannenden Schlussphase war es Verteidiger Amand Theis, der ansonsten weniger für seine Torjägerqualitäten als vielmehr für seine engagierte Zweikampfführung bekannt war, dem der zweite Düsseldorfer Treffer gelang. Das Weiterkommen war gesichert.
Fortunas Siegesserie hielt noch ein knappes halbes Jahr
Über die Stationen Borussia Dortmund (3:0-Heimsieg) und Werder Bremen (2:0-Heimerfolg) zogen die Rot-Weißen zum vierten Mal in Serie ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Doch in der heutigen Bundeshauptstadt Berlin war dann bei Hertha BSC nach einer 1:2-Niederlage Endstation, wodurch die immer noch bestehende Rekord-Siegesserie von 18 (!) Erfolgen am Stück – zwischen August 1978 und Februar 1981 - beendet war.
Einige Jahre später (1987) wechselte Fortunas Bundesliga-Rekordspieler Gerd Zewe (440 Einsätze) von Düsseldorf nach Würzburg und beendete bei den Kickers seine Karriere in der Bayernliga.
Kickers Würzburg - Fortuna Düsseldorf 0:2
DFB-Pokal, Saison 1980/1981, 2. Runde, 4. Oktober 1980
Aufstellung Fortuna: Jörg Daniel - Günter Kuczinski (46. Ralf Dusend), Gerd Zewe, Amand Theis, Egon Köhnen, Heinz Wirtz, Rudi Bommer, Rüdiger Wenzel, Thomas Allofs, Klaus Allofs, Wolfgang Seel. Trainer: Otto Rehhagel.
Schiedsrichter: Dieter Wohlfarth (Bergen-Enkheim)
Tore:
0:1 (29.): Thomas Allofs
0:2 (85.): Amand Theis
Zuschauer: 4.500