„Ins offene Messer gelaufen“
Michael Liendl zeigt auf ungewohnter Position eine gute Leistung
143 Ballkontakte, acht Torschüsse, vier Torschussvorlagen, ein verwandelter Elfmeter – so liest sich das statistische Arbeitszeugnis von Michael Liendl. Der Mittelfeld-Regisseur spielte gestern auf ungewohnter Position, nahm die Position des „Sechsers“ neben Oliver Fink ein. Auch wenn ihm bei weitem nicht alles gelang, zeigte der Österreicher eine gute Leistung.
Doch auch das konnte ihn nach dem Spiel nicht ansatzweise trösten. „Wir sind ins offene Messer gelaufen“, ärgerte sich Liendl maßlos. „Die Auer spielen den Ball nach vorne und sofort gibt es eine gute Torchance. Da stellen wir uns zu dumm an.“ Somit hatten die Fortunen bei den schnellen Gegenangriffen der Gäste immer wieder Probleme. Drei Konter führten schließlich auch zu den Gegentoren.
Gleich drei Spieler aus der Startelf vom Spiel in Karlsruhe musste Cheftrainer Oliver Reck ersetzen, hinzu kamen die Ausfälle von Ihlas Bebou, Heinrich Schmidtgal, Christopher Avevor und Sergio da Silva Pinto. „Natürlich haben uns wichtige Spieler gefehlt, aber das darf keine Entschuldigung sein“, stellte Liendl klar. „Der Kader ist breit genug. Wir müssen unsere Leistungsfähigkeit dann aber auch abrufen. Wir laden den Gegner zuhause zu einfach zu Toren ein.“
Ein Torschussverhältnis von 21:9, 66 Prozent Ballbesitz und 9:2 Ecken, dennoch musste die Fortuna den Platz als Verlierer verlassen. „Wir waren überlegen und die bessere Mannschaft, aber wenn man immer einem Rückstand hinterherlaufen muss, wird es gegen jeden Gegner ganz schwer“, analysierte der Routinier, der am Freitagabend nichts von den angestrebten Zielen hören wollte: „Wenn man zuhause gegen Aue nicht gewinnt, braucht man nicht davon zu sprechen, oben mitspielen zu wollen.“ Am Sonntag der nächsten Wochen haben die Rot-Weißen gegen den 1.FC Nürnberg die Möglichkeit, in der heimischen ESPRIT arena ein anderes Gesicht zu zeigen…