Gegner im Blick
Der FCK hat im deutschen Profifußball den jüngsten Kader
Beim kommenden Gast der Fortuna hat ein Umdenken stattgefunden. Der 1. FC Kaiserslautern setzt seit dieser Saison auf junge Talente und das mit Erfolg. Im aktuellen Kader befinden sich sechs deutsche U21-Nationalspieler. Angeführt wird die junge Mannschaft von Eigengewächs und Kapitän Willi Orban. Aktuell rangiert die Elf von Trainer Kosta Runjaic auf Rang zwei. Nur die Auswärtsschwäche macht den „Roten Teufeln“ zu schaffen.
Trainer und Umfeld
Seit September 2013 bekleidet Kosta Runjaic beim 1. FC Kaiserslautern das Traineramt. Für den 43-Jährigen ist es die zweite Amtszeit in Lautern: Nachdem er zwei Jahre lang als Stützpunkttrainer für den DFB gearbeitet hatte, trainierte er bereits zwischen 2004 und 2006 die Zweite Mannschaft der Pfälzer. Weitere Stationen seiner Trainerlaufbahn waren die U19 und die U23 des SV Wehen Wiesbaden und eine Tätigkeit als Co-Trainer beim VfR Aalen. Als Cheftrainer war er bei Darmstadt 98 und dem MSV Duisburg tätig. Nach dem Zwangsabstieg der Duisburger war er wenige Monate vereinslos – bis sich sein Ex-Club meldete. Diesen führte Runjaic gleich auf Platz vier in der letzten Saison.
Zu- und Abgänge
In der Winterpause holten die „Roten Teufel“ Simon Zoller zurück auf den Betzenberg. Bereits in der Saison 2013/2014 lief er für die Pfälzer auf und erzielte in 28 Zweitliga-Spielen 13 Treffer. Nach einem kurzen Gastspiel in der Bundesliga für den 1. FC Köln (9 Spiele/1 Tor) wechselte Zoller auf Leihbasis zurück nach Kaiserslautern. Hier war er in seinen ersten sechs Spielen an drei Toren als Vorlagengeber beteiligt. Zoller soll den nach Paderborn gewechselten Srdjan Lakic ersetzen. Außerdem wurden die Mittelfeldspieler Mateusz Klich vom VfL Wolfsburg und Erik Thommy vom FC Augsburg verpflichtet. Den Verein hingegen verlassen haben Steven Zellner (SV Sandhausen), Jan-Lucas Dorow (1. FSV Mainz 05 II) und Stefan Mugosa (Erzgebirge Aue).
Die Mannschaft
Mit 24,4 Jahren ist die im Schnitt jüngste Mannschaft beider Bundesligen zu Gast. Mit Dominique Heintz, Willi Orban, Jean Zimmer, Amin Younes, Philipp Hofmann und Kerem Demirbay zeigen sechs deutsche U21-Nationalspieler, dass die Mannschaft nicht nur jung, sondern auch äußerst talentiert ist. Im Tor ist Tobias Sippel seit Jahren gesetzt. Diese Saison vertrat ihn Marius Müller lediglich am ersten Spieltag aber der 20. Minute und am zweiten Spieltag gegen den SV Sandhausen aufgrund einer Rotsperre. Seit der Verletzung von Dominique Heintz (Muskelbündelriss) bildet Willi Orban zusammen mit Tim Heubach das Innenverteidigerduo. Im defensiven Mittelfeld agiert meist Markus Karl aus zentraler Position zusammen mit Alexander Ring. Im Sturmzentrum hat Kosta Runjaic mit Philipp Hofmann und Rückkehrer Simon Zoller die Wahl zwischen zwei der talentiertesten Spieler auf ihrer Position. Zusammen standen sie allerdings erst ein Mal in der Startelf; am 23. Spieltag beim 1:0-Sieg gegen Aalen. Hinter den Spitzen scheint nur Karim Matmour gesetzt zu sein. Zuletzt wusste auch Jean Zimmer auf dem Flügel zu überzeugen.
Bekannte Gesichter
Mit Marcel Gaus kehrt ein gebürtiger Düsseldorfer zurück an seine alte Wirkungsstätte. Der 25-jährige machte bei der Fortuna seine ersten Schritte im Profifußball, schaffte in der Saison 2009/10 den Sprung ins Düsseldorfer Profi-Team. Nach zwei Jahren beim FSV Frankfurt wechselte Gaus im Sommer 2013 zum kommenden Gast. Derzeit befindet er sich nach einer Oberschenkel-OP in der Reha. Auch Andre Fomitschow schnürte, wenn auch nur kurz, seine Schuhe für die Fortuna. Ihm war ein einminütiger Einsatz in der Saison 2012/13 gegen Borussia Dortmund vergönnt. Aktuell kommt er bei den „Roten Teufeln“ nicht über die Reservistenrolle hinaus. Auch zwei Düsseldorfer treffen heute auf ihre alten Weggefährten. Axel Bellinghausen war von 2005 bis 2009 für die Lauterer aktiv und dort sogar zeitweise Kapitän. Für Erwin Hoffer war die Pfalz die erste Station in Deutschland. Insgesamt absolvierte er 43 Spiele im Trikot des FCK.
Die Form
Als minimalistisch, aber erfolgreich kann das Spiel der Pfälzer seit Rückrundenbeginn bezeichnet werden. Ausnahme: Der 4:0-Erfolg am letzten Spieltag gegen Heidenheim. Nach zehn Spielen stehen 13 geschossene fünf kassierten Toren gegenüber. Unter dem Strich bedeutet das Rückrundentabellenplatz eins mit 21 Punkten. Somit redet der FCK auch in dieser Saison wieder um den Aufstieg mit. Allerdings könnte die Auswärtsschwäche Trainer Runjaic einen Strich durch die Rechnung machen. In 13 Spielen holten seine Mannen lediglich 13 Punkte auf fremdem Boden und belegen mit negativer Tordifferenz Rang zehn in der Auswärtstabelle. Bester Torschütze ist der defensive Mittelfeldspieler Alexander Ring mit sechs Treffern.
Vergangenheit
In der zweiten Liga ist die Fortuna nach fünf Spielen gegen den FCK noch ungeschlagen. Drei Siege und zwei Remis stehen bislang in der Zweitliga-Vita der Fortunen. Die letzte Niederlage gab es in der ersten Liga am 21. Oktober 1995 auf dem Betzenberg. Die letzte Heimspielniederlage ist sogar fast 28 Jahre her. Den „Roten Teufeln“ gelang es zuletzt am 30. Mai 1987, in Düsseldorf zu gewinnen.