04.06.2015 | Verein

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Fortuna Düsseldorf gewinnt am 4. Juni 1980 zum zweiten Mal den DFB-Pokal

Gelsenkirchen, Parkstadion: Nur ein Jahr nach dem erstmaligen Triumph gelingt den Rot-Weißen bei ihrer insgesamt siebten Endspielteilnahme in einem spannenden Finale die Titelverteidigung. Benötigten die Flingeraner im Vorjahr noch eine nervenzerreißende Verlängerung (1:0 gegen Hertha BSC), so wurde diesmal der rheinische Nachbar 1. FC Köln nach einem Pausenrückstand noch in der regulären Spielzeit mit 2:1 bezwungen.

  • © Horstmüller

Es ist bis heute der letzte große Erfolg der Fortuna auf der nationalen Fußball-Bühne. Wie schon im Vorjahr (s. Titelfoto) durften Zewe, Daniel & Co auf dem Düsseldorfer Rathausbalkon den Pott erneut den vielen Tausend Fans präsentieren. Endlich holten sich damit die 95er unter Trainer Otto Rehhagel auch in einem rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln den Pokal. Denn zwei Jahre zuvor gab es gegen die Domstädter noch eine 0:2-Niederlage. Zugleich war diese Endspielteilnahme die dritte (!) in Folge für die Fortuna. Lediglich der FC Schalke 04 (2001+02) sowie der FC Bayern München (2013+14) konnten bis heute ihren Titel verteidigen. Außerdem ist die Finalteilnahme 1980 ein Mosaikstein aus der Rekordserie von 18 Siegen hintereinander, die noch heute Bestand hat.
Dabei waren die Landeshauptstädter als klarer Außenseiter in dieses Finale gegangen, die nur wenige Wochen zuvor am vorletzten Bundesliga-Spieltag durch einen 4:0-Heimsieg über Hertha BSC den Klassenerhalt geschafft hatten, während die Kölner auf Europapokal-Kurs lagen.

Erst Anlaufschwierigkeiten, dann der Rückstand
Anders als noch zwei Jahre zuvor, als die Fortuna nahezu über die gesamte Spielzeit dominierte, es aber versäumte einen Treffer zu erzielen, fand die Elf von Trainer Rehhagel in der ersten Hälfte überhaupt nicht ins Spiel. Mängel im Spielaufbau versuchte die Mannschaft durch ihre aufopferungsvolle Kampfbereitschaft zu kompensieren. Analog zum 78er Finale ging der FC durch einen Treffer von Bernd Cullmann in der 26. Minute in Führung und hielt diese auch bis zur Pause.

Das Auf- und Überholmanöver beginnt
Aber Rehhagels Kabinenpredigt zeigte Wirkung. Die Fortuna betrat den Platz zur zweiten Hälfte wie ausgewechselt. Plötzlich lief das Kombinationsspiel, gute Chancen waren die Folge. Nach einer Stunde erzielte Rüdiger Wenzel nach einem feinen Zuspiel von Klaus Allofs gegen sichtlich verunsicherte Geißböcke den längst verdienten Ausgleich. Nationaltorhüter Toni Schumacher war machtlos. Aber die Flingeraner wollten mehr und setzten nach. Wenige Minuten später gelang der entscheidende Schlag gegen konsternierte Kölner. Nach einer sehenswerten Kombination über Gerd Zewe und Rudi Bommer drückte Thomas Allofs nur fünf Minuten nach dem Ausgleich das Leder zur 2:1-Führung in die Maschen.

"Wir haben an uns geglaubt!"
Mit vereinten Kräften und einem glänzenden Jörg Daniel im Tor konnte die Kölner Schlussoffensive abgewehrt werden. So durfte nach einer mäßigen Bundesliga-Spielzeit nach 90 Minuten der zweite Pokaltriumph gefeiert werden. Es war für Trainer Rehhagel der erste Titel, dem noch viele folgen sollten. Klaus Allofs sagte kurz nach dem Abpfiff im Fernsehinterview: „Wir haben selbst nach dem Rückstand den Glauben nicht verloren und waren zuversichtlich, dass wir es noch schaffen können!“
So kam es, dass aus den Händen des damaligen Bundespräsidenten Carl Carstens Torhüter Jörg Daniel als Erster den „Pott“ überreicht bekam und in den Gelsenkirchener Abendhimmel recken durfte!

Aufstellung Fortuna:
1 Jörg Daniel – 2 Sepp Weikl, 3 Gerd Zewe, 4 Egon Köhnen, 5 Heiner Baltes, 6 Rüdiger Wenzel (89. 13 Günther Bansemer), 7 Heinz Wirtz, 8 Thomas Allofs, 9 Rudi Bommer, 10 Klaus Allofs, 11 Wolfgang Seel.

Schiedsrichter: Heinz Aldinger (Waiblingen)
Zuschauer: 65.000
Tore:
0-1 (26.): Bernd Cullmann
1-1 (60.): Rüdiger Wenzel
2-1 (65.): Thomas Allofs

Der Weg zum Pokalsieg 1980:
1. Runde: Borussia Neunkirchen (3. Liga) – F95 0:4
2. Runde: F95 – Wacker 04 Berlin (3. Liga) 2:0
3. Runde: SV Göppingen (3. Liga) – F95 1:4
Achtelfinale: Karlsruher SC (2. Liga) – F95 3:5
Viertelfinale: Kickers Offenbach (2. Liga) – F95 2:5 n. V.
Halbfinale: F95 – Borussia Dortmund (BL) 3:1

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