„Verein erwartet, dass die Mannschaft die Ärmel hochkrempelt“
Pressegespräch mit Peter Hermann vor dem Auswärtsspiel beim FSV
Nachdem Frank Kramer am vergangenen Montag von seinem Amt als Cheftrainer bei den Rot-Weißen entbunden wurde, wird nun vorerst Peter Hermann die Mannschaft betreuen und im wichtigen Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt am Sonntag, 29. November, 13:30 Uhr, für die Flingeraner an der Seitenlinie stehen. Im Pressegespräch ließ Hermann die vergangenen Tage Revue passieren und blickte auf die Partie bei den Hessen voraus.
„Ihr könnt Euch vorstellen, dass es aktuell keine einfache Situation für mich ist“, diktierte der 63-Jährige den zahlreich erschienenen Journalisten in ihre Blöcke. „Es ist nie schön, wenn ein Kollege beurlaubt wird. Frank und ich waren ein Team und wir haben uns sehr gut verstanden. Es ist ja keine One-Man-Show, die hier abläuft. Es tut mir wahnsinnig leid für Frank, aber so ist nun mal das Fußballgeschäft“, bedauerte der langjährige Co-Trainer von Jupp Heynckes die Beurlaubung von Frank Kramer.
Doch nicht nur für Hermann ist die Ausgangslage nach der Freistellung Kramers keine einfache. „Die Mannschaft war nach Franks Beurlaubung betroffen, daher herrschte am Montag eine bedrückte Stimmung am Trainingsgelände. Wir müssen aber jetzt nach vorne schauen. Das Beste in der aktuellen Situation ist daher Trainieren und den Kopf freizukriegen. Das haben die Jungs in den vergangenen Tagen auch sehr gut gemacht und die Stimmung ist von Tag zu Tag besser geworden“, erklärte der Trainer-Routinier.
Am kommenden Sonntag, im Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt, wird Hermann nun erstmalig das Kommando an der Seitenlinie der Rot-Weißen haben. Eine Aufgabe, die für den langjährigen Co-Trainer kein Neuland darstellt. Bereits für Bayer Leverkusen arbeitete er zwischen 1991 und 1996 dreimal als Interimstrainer. Daher weiß Hermann, nicht zuletzt auch in Hinblick auf die aktuelle Tabellensituation der Fortuna, um die Brisanz des Spiels bei der Elf von Trainer Tomas Oral. „Frankfurt ist ein ganz wichtiges Spiel und wir brauchen die Punkte dringend. Der ganze Verein erwartet, dass die Mannschaft jetzt die Ärmel hochkrempelt und das wird sie auch tun. Ich bin überzeugt, dass wir in Frankfurt etwas holen können“, machte der 63-Jährige unmissverständlich klar.
Mit welchem Personal er die Aufgabe in der Main-Metropole angehen wolle, ließ sich Hermann nicht entlocken. Eine Änderung im Gegensatz zum Duisburg-Spiel wollte er aber verraten: „Wir müssen in jedem Fall etwas ändern, da Marcel Sobottka ausfällt. Sein Ausfall tut uns schon weh, da er zuletzt gut drauf war. Unter der Woche waren aber wieder 23 Feldspieler im Training. Alle sind soweit fit und stehen für Frankfurt bereit.“ Auch die zuletzt angeschlagenen Mathis Bolly und Joel Pohjanpalo stehen dem Coach wieder zur Verfügung. Christopher Avevor und Christian Gartner, die zuletzt wieder voll mittrainiert haben, sollen die Zwote am Sonntag im West-Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen unterstützen und sich die nötige Matchpraxis holen.
Alles auf null also. Jetzt liegt es laut Hermann an der Mannschaft, die zuletzt viel Kritik einstecken musste, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. „Nach einem Trainerwechsel ist die Truppe gefragt. Ich bin überzeugt, dass die Jungs vom Potential besser sind, als die momentanen 13 Punkte verraten. Es macht keinen Spaß, jede Woche auf die Fresse zu bekommen und keiner von uns will verlieren. Wir müssen jetzt den Spaß am Fußball wiederfinden und den bekommen wir nur, wenn wir gewinnen. Dafür müssen wir uns in Frankfurt gegen einen guten Gegner wehren“, gab Hermann abschließend die Marschroute für das Auswärtsspiel am Bornheimer Hang aus.