21.04.2016 | 1. Mannschaft

„Auf dem Platz will ich’s von den Jungs sehen“

Cheftrainer Friedhelm Funkel vor dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli

„Der Trainer strahlt mit seiner Erfahrung eine unglaubliche Ruhe aus“ – diesen Satz hat man aus dem Fortuna-Umfeld in den letzten Wochen immer wieder über Friedhelm Funkel gehört. Doch der Chefcoach der Rot-Weißen kann auch ganz anders: Im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli (Freitag, 18:30 Uhr) gab sich Funkel energisch, kämpferisch und zum Teil auch lautstark: „Ich werde vor der Mannschaft deutlich sagen, dass ich Kampf, Leidenschaft und die richtige Einstellung sehen will.“ Gleichzeitig haute Funkel im wahrsten Sinne des Wortes auf den Tisch.

Das wird gegen das Team aus Hamburg wieder gefragt sein, schließlich hat die Elf von Trainer Ewald Lienen schon 16 Mal zu Null gespielt und besitzt damit eine der stärksten Defensivreihen der 2. Bundesliga. „Ich erwarte ein ganz zähes Spiel“, prophezeit der 62-Jährige. „Deshalb müssen wir auch eine Menge Geduld mitbringen. Wir dürfen dem Gegner auf gar keinen Fall ins offene Messer laufen. Die erforderliche Geduld wünsche ich mir auch von unseren Anhängern.“

Dann redete sich der Cheftrainer nach und nach in Rage und nahm seine Spieler gleichzeitig in die Pflicht: „Ich möchte nicht immer nur Bekundungen hören: ‚Die Fortuna ist mein Verein!‘ - ‚Ich gebe alles für die Fortuna!‘ Auf dem Platz will ich’s von den Jungs sehen. Sie müssen während der 90 Minuten zeigen, dass sie Kerle sind. Dazu haben sie noch vier Gelegenheiten in dieser Saison. Gegen St. Pauli gibt es die Erste.“

Vor allem vor dem Hintergrund der großen Solidaritätsbekundungen in der gesamten Stadt möchte Funkel noch einmal auf seine Spieler einreden. „Wenn ich den ganzen öffentlichen Zuspruch mitbekomme - kleine Kinder, ältere Menschen, Gastwirte, Lehrer, Taxifahrer, Männer, Frauen, ja, selbst Hunde. Ganz Düsseldorf steht hinter der Fortuna. Ich möchte einfach von der Mannschaft sehen, dass sie dieses Vertrauen, diese Zuneigung, die sie erhält, auch in eine gute Leistung auf dem Platz umwandelt. Ich werde den Jungs auch nochmal in aller Deutlichkeit aufzeigen, was die Leute alles auf sich nehmen, um uns zu unterstützen.“

Ein dickes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Oliver Fink, der in dieser Woche noch nicht mit der Mannschaft trainieren konnte. „Da habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben“, sagte der Coach. „Er ist ein Spieler, auf den ich auch bis zur letzten Sekunde warte. Olli ist erfahren genug, um zu sagen, ob es bei ihm geht oder nicht.“ Dafür ist Alexander Madlung wieder einsatzbereit, der in die erste Elf zurückkehren könnte. „Ich werde mich mit ihm, Karim Haggui und Kevin Akpoguma noch einmal unterhalten“, sagte Funkel, der ohnehin noch das eine oder andere Gespräch mit Spielern führen möchte: „Dazu haben wir noch genug Zeit. Ich möchte von den Spielern auch hören, wie es ihnen persönlich geht. Das ist für mich auch ganz wichtig.“

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