Herzlichen Glückwunsch Wolfgang Fahrian
Fortunas ehemaliger Torhüter feiert seinen 75. Geburtstag
Zur Saison 1967/68 kam der frühere Nationaltorwart an den Flinger Broich. Zuvor hatte er drei Jahre lang für Hertha BSC und den TSV 1860 München im Tor gestanden sowie zehnmal für die Nationalmannschaft. 1962 war er die deutsche Nummer 1 bei der Weltmeisterschaft in Chile. Für die Rot-Weißen bestritt er 73 Pflichtspiele - 64 davon in der Meisterschaft. Am heutigen Dienstag feiert Wolfgang Fahrian seinen 75. Geburtstag.
Mit seinen Einsätzen verdoppelt er sein Lebensalter hinsichtlich der Platzierung in der Ewigen Bestenliste der Fortuna-Spieler: Er belegt Rang 150 von 809 Akteuren, die jemals das F95-Trikot getragen haben.
Über die Stationen TSG (heute SSV) Ulm 1846, Hertha BSC und TSV 1860 München war Fahrian 1967 an den Rhein gekommen. Bei den Sechzigern war zuvor sein Mentor, Trainer Max Merkel, gefeuert worden, wodurch er nur noch zweiter Mann hinter Publikumsliebling Petar „Radi“ Radenkovic im Tor der Löwen war. Mit dieser Statistenrolle wollte sich der ehrgeizige Schlussmann allerdings nicht abfinden, sodass ihm das Angebot aus Düsseldorf im wahrsten Wortsinne gerade Recht kam. „Bruno Recht war damals Fortunas Vorsitzender. Er hat mich schnell überzeugen können“, berichtet er von seinem Wechsel an den Flinger Broich und dem erhofften Neuanfang am Rhein. Zwar fiel sein Gehalt beim ambitionierten Bundesliga-Absteiger, der schnell wieder zurück ins Oberhaus wollte, etwas geringer aus als in München, doch eine zweite berufliche Tätigkeit bei einer Versicherung konnte dies ausgleichen.
Eine enge Verbindung nach Düsseldorf
Das Vertrauensverhältnis zwischen dem Torhüter und seinem Präsidenten wurde letztlich so groß, dass Recht kurz darauf sogar der Taufpate bei seiner jüngsten Tochter Michaela, einer gebürtigen Düsseldorferin, wurde. Somit ist in späteren Jahren nach seinem Weggang aus Düsseldorf der Kontakt zur Fortuna nie abgerissen, obwohl „der Bruno Recht leider viel zu früh verstorben ist.“ Das war 1998. „Aber auch zu Werner Faßbender habe ich noch engen Kontakt und war selbstverständlich auf seinem 80. Geburtstag. Außerdem komme ich hin und wieder zu den Treffen der Alt-Fortunen wie Egon Köhnen und Werner Lungwitz in der Düsseldorfer Altstadt.“
Kein Glück mit der Fortuna
Bei den 95ern konnte er zwar mit Spitzenleistungen überzeugen und sich den Stammplatz im Tor sichern; jedoch wollte sich bei der Fortuna, die sich als Mannschaft nur durchschnittlich präsentierte, der sportliche Erfolg, der Aufstieg in die Bundesliga, nicht einstellen. Nach zwei Jahren lockte ihn der Präsident von Fortuna Köln, Jean Löring, in die Domstadt. „Der war sehr ehrgeizig, was mir gefallen hat“, sagt er im Rückblick zum damals überraschenden Wechsel rheinaufwärts. In der Kölner Südstadt sollte sich 1973 der lang ersehnte Bundesliga-Aufstieg erfüllen. Drei Jahre später beendete er seine Profi-Karriere.
Die Zeit danach
Nach seiner aktiven Laufbahn erwarb er beim DFB die Lizenz zum Spielervermittler, baute eine erfolgreiche Agentur zur Spielervermittlung auf und erwarb sich dabei den Ruf eines seriösen Fachmannes. Ein Herzinfarkt im Jahr 2009 beendete aber abrupt seine Tätigkeit in diesem schnelllebigen und hektischen Geschäft und verhinderte in der Folge eine weitere Ausübung seines Berufes.
Seinen Ehrentag verbringt er heute im engsten Familienkreis. Am Samstag soll dann die große Jubiläumsfeier mit Freunden folgen. Nach dem gesundheitlichen Rückschlag vor einigen Jahren geht es ihm glücklicherweise wieder deutlich besser. „Ich bin zufrieden“, resümiert er kurz und knapp nach einem Dreivierteljahrhundert seines Lebens.
Heute feiert Wolfgang Fahrian seinen 75. Geburtstag. Dazu gratuliert der Verein Fortuna Düsseldorf ganz herzlich und wünscht bei bester Gesundheit alles Gute für die Zukunft!