„Wir müssen Mut zeigen“
Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer spricht über die letzte und die kommende Saison
Die Saison 2016/17 lieferte jede Menge Gesprächsstoff. Grund genug für Fortunas Vorstandsvorsitzenden Robert Schäfer, am Dienstagmittag zum Pressegespräch zu laden und gegenüber den Medienvertretern die abgelaufene Spielzeit Revue passieren zu lassen und bereits auf 2017/18 zu blicken. www.f95.de hat die wichtigsten Aussagen des 41-Jährigen zusammengefasst.
Robert Schäfer über…
… die letzte Saison:
„Wir hatten uns einige Ziele gesteckt, von denen wir viele erreicht haben. Wir wollten eine solide Saison spielen, die Identität zwischen Mannschaft, Fans und der Stadt erhöhen, junge Spieler integrieren, Werte schaffen und uns sportlich verbessern. Wir haben mehr Punkte geholt und mehr Tore geschossen als im Jahr zuvor. Wir haben mit den Profis, der U23 und der U19 die Klasse gehalten und die U17 und die U15 werden nachziehen. Wir haben allerdings nicht unser Ziel erreicht, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Das haben wir nicht erreicht! Wir sind in den Abstiegskampf reingerutscht, weil uns in manchen Phasen die Konstanz und Durchschlagskraft gefehlt hat. Wir stehen in der Abschlusstabelle ordentlich da, der Weg dahin war aber schwierig.“
… die Integration von jungen Spielern:
„Fünf Spieler haben in dieser Saison ihr Profi-Debüt bei uns gefeiert. Fünf unserer absoluten Stammspieler waren jünger als 23. Diese Zahlen zeigen, dass wir es geschafft haben, junge Spieler zu integrieren. Natürlich fehlt ihnen aber auch noch die Konstanz, was auch ein Grund für unsere schwierigen Phasen war. Einer dieser jungen Eigengewächse hat sich sogar zu einem der wichtigsten Bausteine in unserem Spiel gearbeitet: Ihlas Bebou hat eine sehr gute Saison gespielt. Daher haben wir ihn in die Sommerpause mit einem neuen, verbesserten Vertragsangebot in den Urlaub geschickt.“
… das Trainerteam um Friedhelm Funkel:
„Es war richtig und wichtig, immer auf das Trainerteam zu vertrauen. Im Übrigen hat es das Trainerteam genauso gemacht: Es hat an Spielern auch festgehalten, wenn sie öffentlich in der Kritik standen und gewusst, dass sie nochmal wichtig werden könnten. Die Atmosphäre und die Akzeptanz zwischen dem Trainerteam und der Mannschaft waren zu jedem Zeitpunkt gegeben. Davon haben wir uns ständig und regelmäßig vergewissert. Unser Vertrauen hat sich ausgezahlt.“
… die Spieler, die den Verein verlassen:
„Wir haben die Spieler nicht gemeinsam mit unseren Fans verabschiedet, weil wir die Konzentration voll und ganz auf das Aue-Spiel legen wollten. Wir wollten davor und danach keine ablenkenden Elemente. Wir haben die Spieler intern gemeinsam mit unseren Mitarbeitern gewürdigt und sie verabschiedet. Bei Rouwen Hennings stehen wir in engem Kontakt zu seinem Berater. Wir prüfen im Moment, welche Konstellation realistisch ist.“
… die Lehren aus dieser Saison:
„Nach dem Würzburg-Spiel haben wir mehr gemacht. Extern und intern, auf dem Trainingsplatz und in der Geschäftsstelle. Dieser Einsatz, dieser Geist muss uns in die neue Saison tragen. Jeder muss sich strecken und Extraschichten einlegen. Wir müssen Mut zeigen und in jedem Spiel vermitteln, dass wir unbedingt gewinnen wollen.“
… die Transferaktivitäten und die Kaderplanung der Fortuna:
„Wir hatten vor der Saison 2016/17 einen niedrigeren Etat als zuvor, weil wir keine Einnahmen aus Spielerverkäufen hatten. Den Etat für diese Saison werden wir wohl auf über 10 Millionen erhöhen, weil wir unsere Hausaufgaben gemacht haben: Wir haben gespart und können nun in die Mannschaft investieren. Falls wir noch Spieler abgeben, wird das Geld der Mannschaft direkt wieder zur Verfügung gestellt.“
… einen möglichen neuen Sportdirektor:
„Ich habe – vor allem mit Erich Rutemöller – über Lösungsmöglichkeiten nachgedacht. Eine ständige Begleitung der Mannschaft durch einen Sportdirektor kann hilfreich sein. Aber wir wollen jemanden finden, der zu uns und unserem Weg passt. Wir haben keine Eile, da unser bisheriges System nicht gescheitert ist. Wir sind voll handlungsfähig, was man an Transfers von Spielern wie Kaan Ayhan, Rouwen Hennings oder Andre Hoffmann gesehen hat. Wir sind in unserer Kaderplanung nicht beeinträchtigt und können diese durch unseren Klassenerhalt nun weiter vorantreiben.“
Das Ziel für die neue Spielzeit:
„Wir wollen unter die ersten sechs kommen. Das heißt nicht, dass wir unbedingt Meister werden wollen oder größenwahnsinnig geworden sind. Wir waren nach der Hinrunde Achter und in der Abschlusstabelle fehlen uns vier Punkte auf Platz sechs. Das ist nicht die Welt. Wir müssen uns aber gewaltig strecken, um dieses Ziel zu erreichen.“
… die Zusammenarbeit mit den Medien:
„Ich möchte mich für die harte aber stets faire Berichterstattung bedanken, die es trotz unserer wenigen Heimsiege in dieser Saison gegeben hat. Was mich nach wie vor beschäftigt, ist aber die Falschmeldung in der ‚Rheinischen Post‘. An dieser Geschichte ist absolut nichts dran. Das möchte ich noch einmal so deutlich klarstellen.“